Snowboard

Wintersportgerät in Form eines Brettes, um damit auf Schnee zu fahren
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. November 2005 um 01:12 Uhr durch 83.236.209.34 (Diskussion) (Konditions- und Krafttraining). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Snowboard ist ein Wintersportgerät, mit dem man auf Schnee einen Abhang herunterfährt. Im Gegensatz zum Skifahren bewegt man sich dabei nur auf einem Brett, das dem alpinen Monoski in der Form, aber nicht im Aufbau ähnelt. Hersteller unterscheiden z.B. zwischen Freestyle-, Freeride-, Carving- und Raceboards. Die Kategorien sind dabei nicht fest voneinander getrennt, sondern fließen ineinander über. Eine Sonderstellung bei den Snowboards nimmt das Splitboard (teilbares Tourensnowboard) ein.

Snowboard mit Bindungen

Allen gemein ist, dass sie ca. 1,4m bis 1,8m lang sind und einen Kern aus Holz, Schaumstoff oder einer wabenartigen Aluminumkonstruktion haben. Neue Technologien verbauen auch Carbon und ähnliche Materialien, die mehr Stabilität bieten sollen. Mittlerweile gibt es auch Snowboards für Kinder, die entsprechend kleinere Abmessungen haben. Auf der Unterseite befindet sich ein Belag, der aus verschiedenen Materialien bestehen kann und die Wachsaufnahme und damit die Gleiteigenschaften verbessert. Die taillierten Bretter sind an den Seiten mit Stahlkanten versehen, um den Halt auf harter Piste und damit Kurvenfahren zu ermöglichen. Auf der Oberseite sind zwei Snowboard-Bindungen montiert, um die Snowboard-Schuhe auf dem Brett zu fixieren. Man unterscheidet dabei zwischen Platten- und Softbindungen.

Vergleichbare Boards auf Rollen nennt man Freeboard. Das Fahren auf Dünen statt auf Schnee wird als Sandboarding bezeichnet.

Geschichte

Das Snowboard ist ca. 1970 erfunden worden. In den 70ern arbeiten Jake Burton und Robert Sims als Snowboardpioniere, inspiriert durch Surfer. Sie schaffen die ersten Prototypen und verhelfen dem Snowboard zu seinem Durchbruch. Ab nun geht die Entwicklung rapide voran, das vorhandene Know-How im Skibau fließt in die Snowboardproduktion ein (Jake Burton erkannte das Potential Europas als Snowboardkontinent und ließ die ersten Snowboards aus Massenfertigung in Innsbruck produzieren). 1985 findet die erste Europameisterschaft in Schliersee, der erste Weltcup in Zürs, statt. 1989 kommt es zur Gründung der ISA (International Snowboard Association), die bald darauf zur Gründung des ISF (International Snowboard Federation) führt. Kurz darauf findet 1993 die erste ISF Snowboardweltmeisterschaft in Ischgl statt. 1994 wird die ASA (Austrian Snowboard Association) gegründet. 1995 wird Snowboarden ins olympische Programm aufgenommen. Viele der Profisnowboarder weigern sich bei den ersten Spielen teilzunehmen, da sie mit den Bedingungen der FIS nicht einverstanden waren. Es finden Ende der 90er die ersten staatlichen Snowboardtrainer-Ausbildungen statt. Snowboarden gewinnt über die Jahre immer mehr an Interesse und die Snowboardwettbewerbe in Salt Lake City waren die ersten, die ausverkauft waren (insbesondere der Wettbewerb in der Halfpipe).

Boardtypen

Raceboard

Ein Raceboard ist ein sehr steifes Snowboard, welches für den Einsatz in Rennen geeignet ist. Es hat eine flache Spitze und ein rechteckiges Heck . Raceboards sind sehr anspruchsvoll zu fahren, da sie durch ihre harte Bauweise sehr exakt gefahren werden müssen, um Kurven zu ermöglichen. Dabei können sie aber auch bei hohen Geschwindigkeiten gut kontrolliert werden.

Carvingboard

Das Carvingboard ähnelt in der Bauweise sehr dem Raceboard, ist aber nicht ganz so steif und am Heck oft etwas abgerundet.Es ist meistens etwas taillierter und etwas schmaler (14cm - 18cm) als ein Raceboard. Auch das Carvingboard wird fast immer mit Plattenbindungen gefahren.

Freerideboard

Ein Freerideboard ist breiter und weicher als ein Race- oder Carvingboard. Man kann mit ihm sowohl auf der Piste carven als auch im Tiefschnee fahren oder kleinere Tricks machen. Das Heck ist etwas aufgebogen, um Rückwärtsfahren zu ermöglichen. Freerideboards werden fast immer mit Softbindungen gefahren.

Freestyleboard

Das Freestyleboard ist sehr weich, nicht besonders lang und das Heck ist der Spitze sehr ähnlich , um damit sowohl vorwärts als auch rückwärts fahren zu können.Es wird ausschließlich mit Softbindungen gefahren. Die neueren Generationen sind hart, um den immensen Belastungen, die bei weiten Sprüngen entstehen, gerecht zu werden und somit die Handhabung bei hohem Tempo zu erleichtern.

Alpineboard

Alpineboards sind eine Kombination von Raceboards und Freerideboards. Sie sind etwas schmäler als Freerideboards, aber ähnlich straff und lang wie Raceboards.

Tandemboard

Das Tandemboard ist ein speziell verstärktes Raceboard mit der Möglichkeit, 4 Bindungen zu montieren und somit gleichzeitig 2 Fahrer zu tragen.

Splitboard

Ein Splitboard ist ein in der Länge teilbares Snowboard. Die beiden Hälften sind durch einen einfachen, aber robusten Mechanismus sowie die Bindungsaufnahmen stabil miteinander verbunden.Man kann mit dem Splitboard Skitouren gehen und über schneebedeckte Hänge aufsteigen. Am Ziel werden die Ski zu einem Snowboard zurückgebaut und man kann wie mit einem Snowboard abfahren. Es gibt 2- und 3-teilige Splitboards, am verbreitetsten sind 2-teilige. Von der Bauweise her sind Splitboards an Freerideboards angelehnt. Der bekannteste Splitboardhersteller weltweit ist Voilé aus Salt Lake City/USA.


Sicherheit

Besonders beim Snowboarden ist es wichtig, auf die eigene Sicherheit und die der anderen zu achten. Hierbei ist zu unterscheiden, in welchem Gelände man sich bewegt.


Piste

Für das Fahren auf der Piste gibt es seit langem die FIS-Regeln. Sie sind eine Art Straßenverkehrsordnung für die Piste. Hier ist insbesondere die Regel 1 zu beachten: „Jeder Skifahrer und Snowboarder muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.“

Backcountry

Das freie Gelände abseits der geräumten und gesichterten Pisten (engl. backcountry) birgt große Gefahren für Leib und Leben. „Respekt“ ist im Backcountry ein Grundsatz. Gletscherspalten und Lawinen sind tückische Fallen. Ein Ausflug ins Freeridegelände ist nur mit entsprechendem Wissen, einer guten Kenntnis des Gebietes und der richtigen Ausrüstung (LVS-Gerät, Lawinensonde, Lawinenschaufel) ratsam.

Snowboarder benutzen ein Splitboard, Kurzski/Klappski oder Schneeschuhe, um im Tiefschnee die Bergspitze zu erreichen. Parallel dazu verwendet man Teleskopstöcke, bestehend aus 2 bis 3 ausziehbaren Teilen. Das Splitboard, ein zu zwei Skiern teilbares Snowboard, und Kurzskis werden beim Aufstieg mit Steigfellen benutzt.

Zum Grundwissen im Backcountry gehört auch die Kenntnis der Lawinengefahrenskala.

Snowboard Trainingsmethoden

Um das Snowboarden gut zu beherrschen, ist es erforderlich, sowohl Technik als auch Kondition und Kraft ausreichend zu trainieren. Für Anfänger empfiehlt es sich, sich von professionellen Snowboardlehrern unterrichten zu lassen, um falsch eingelernte Fahrstile zu vermeiden. Im Bereich des fortgeschrittenen Snowboardens unterscheiden sich die Trainingsmethoden ebenso vielfältig wie die unterschiedlichen Fahrstile - zum Beispiel Freestyle, Freeride und Race.

Freestyle

Für Freestyle ist in erster Linie Koordination, Gleichgewicht und Techniktraining erforderlich. Oft ist es hilfreich, auch das Skateboarden zu beherrschen.

Freeride

Freerider benötigen besonders viel Kondition und Ausdauer sowie eine perfekte Technik, da im Gelände das eigene Können unter Umständen lebenswichtig sein kann. Es bestehen Parallelen zum Wellenreiten.

Race

Snowboard-Rennläufer benötigen neben einer selbstverständlich guten Kondition besonders viel Techniktraining.


Konditions- und Krafttraining

Um Verletzungen zu vermeiden, ist es unabdingbar, sich vor der Ausübung aufzuwärmen. Neben dem besonders wichtigen Bereich des Unterkörpers, der zum Beispiel durch Laufen im Stand, durch Kniebeugen und ähnliches aufgewärmt werden sollte, ist auch der Oberkörper und vor allem der Schulterbereich (wegen erhöhter Verletzungsgefahr bei Stürzen) nicht zu vernachlässigen.

Um sich auf die Wintersaison optimal vorzubereiten, sollte man rechtzeitig mit Ausdauer- und Krafttraining beginnen. Als Ausdauertrainingsmethoden sind besonders Laufen, Rad fahren und Schwimmen zu empfehlen. Es sollte mindestens zweimal die Woche je ca. eine Stunde bei einem konstanten Puls von etwa 140 (Rad fahren) bis 150 (Laufen) trainiert werden.

Zusätzlich zum Konditionstraining ist auch Krafttraining, besonders im Bereich der Oberschenkel- und Wadenmuskulatur, wesentlich. Dafür kann zum Beispiel ein Fitnessstudio besucht werden, oder es können Übungen wie Kniebeugen, Trampolinspringen und Treppensteigen gemacht werden.

Ergänzend sollte auch die Koordination geschult werden, um die Balance für die Fahrt und insbesondere für die Schlepperfahrt zu verbessern. Dies kann trainiert werden, indem man Seil springt.

Siehe auch: Liste europäischer Wintersportgebiete; Snowboarden; Snowboardtricks