Taler

europäische Silbermünze
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Der Taler war eine größere Silbermünze, die zuerst in Joachimsthal in Böhmen (Joachimsthaler) von den Herren v. Schlik seit 1518 mit ihrem Wappen, dem böhmischen Löwen, und dem Bild des heiligen Joachim geprägt wurde.

Später verstand man unter Taler alle großen Silbermünzen, die mehr als 1 Lot wogen. Diese kamen unter verschiedenen Nebenbezeichnungen vor, als Kronentaler, Laubtaler, Speziestaler usw. Der auch nach der Einführung der Reichswährung in Deutschland noch umlaufende Taler, der bis Ende 1871 die Geldeinheit von beinahe ganz Norddeutschland bildete, wurde in 30 Groschen geteilt und auch in Süddeutschland geprägt. Dort hatte er den Wert von 1¾ Gulden und wurde im Allgemeinen Reichstaler genannt. Er enthielt nach dem Münzgesetz von 1857 16,666 g Feinsilber und war so viel wert wie 3 Mark Gold. Auch in Dänemark und Schweden wurde bis Ende 1874 in Reichstalern gerechnet.

Der Taler prägte auch den Namen des Dollar.

siehe: Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage 1888/89

Der Vorgänger des Talers war in Tirol seit 1484 der Guldengroschen, in Sachsen um 1500 der Klappmütztaler, der Joachimstaler wurde später zur Reichsmüntze erhoben, auch als Reichstaler in ganz Deutschland, in Österreich bis 1909.

In Österreich wurde ab 1753 in der Reichsmünzstätte Günzburg und in Wien der Maria-Theresien-Taler geprägt, mit dem Bildniss der Kaiserin Maria Theresia (1740 bis 1780), erst diese Münze machte eine wirklich weltweite Karriere. Sie ist bis heute im Orient: unter Anderem in Jemen und auch in Äthiopien als gebräuchliches und beliebtes Zahlungsmittel im Umlauf.