Schonungen

Gemeinde im Landkreis Schweinfurt in Deutschland
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Wappen Karte
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Deutschlandkarte, Position von Schonungen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Schweinfurt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe ü.NN: 214 m kath. Kirche
Fläche: 81,03 km²
Einwohner: 8243 (31. Dezember 2003)
Postleitzahlen: 97453
Vorwahl: 09721, 09727, 09526
Kfz-Kennzeichen: SW
Gemeindeschlüssel: 09 6 78 174
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 1
97453 Schonungen
Offizielle Website: www.schonungen.de
E-Mail-Adresse: gemeinde@schonungen.de
Politik
Bürgermeister: Kilian Hartmann (CSU)

Schonungen ist eine Gemeinde im Landkreis Schweinfurt in Bayern.

Geografie

Schonungen liegt ca. 5 km östlich von Schweinfurt am Main, 219 m ü. NN. Sein alter Ortskern breitet sich in der Talweitung der Steinach bei ihrer Mündung in den Main aus, während die Neubaugebiete die Hänge hinaufwachsen.

Die Gemarkung ist sehr abwechslungsreich. Die Hochfläche im Norden wird durch zwei Bachtäler in drei Teile zerschnitten, auf deren Höhen wenig ertragreicher Ackerbau betrieben wird. An den Südhängen gegen den Main finden sich im Gegensatz zu früher nur noch wenige Weinberge. Im Südwesten und Westen greift die Gemarkung über den Main hinüber und schließt dort in der Schonunger Bucht mehrere Baggerseen und den Reichelshof mit ein.

Zu Schonungen gehört auch der dem Benediktinerabtei Münsterschwarzach eigene Kaltenhof auf der Hochfläche zwischen Mainberg und Schonungen, in dem der gemeinnützige Verein LEVI e. V. ein Wohnprojekt für die Nachbetreuung und Wiedereingliederung von psychiatrisch behandelten Menschen unterhält.

Gemeindegliederung

  • Abersfeld
  • Forst
  • Hausen
  • Löffelsterz
  • Mainberg
  • Marktsteinach
  • Reichmannshausen
  • Schonungen
  • Waldsachsen
  • sowie die zugehörigen Weiler bzw. Gutshöfe Bayerhof, Kaltenhof, Rednershof und Reichelshof.

Geschichte

Orte mit der Endung "ungen" deuten auf thüringischen Ursprung hin. Die Thüringer beherrschten das nördliche Mainfranken, bis sie ab dem 6. Jahrhundert von den Franken zurückgedrängt bzw. überlagert wurden.

Schonungen wurde wohl im 5. Jahrhundert gegründet. Der Name besagt entweder, dass es eine schöne, stattliche Siedlung war (sconi = ansehnlich, schön) oder die Niederlassung einer Sippe des Schön (Scono = Personenname).

Erste bekannte Erwähnung ist in einer Urkunde vom Jahre 1194 zu finden, mit der Kaiser Heinrich VI. Schenkungen bestätigt. Begütert waren in Schonungen außer den Grafen von Henneberg die Herren von Lobdeburg, von Thundorf und von Wenkheim, die Klöster Theres, Ebrach und Heidenfeld sowie das Stift Haug in Würzburg u. a.

Im Markgräflerkrieg 1553 brannte Schonungen fast völlig nieder und 300 Jahre später wieder durch Funkenflug der ein Jahr zuvor eröffneten Eisenbahnlinie Bamberg - Schweinfurt.

1978 wurde Schonungen im Zuge einer Gebietsreform zur Großgemeinde. Die neun ehemals selbstständigen Gemeinden Abersfeld, Forst, Hausen, Löffelsterz, Mainberg, Marktsteinach, Reichmannshausen, Schonungen und Waldsachsen bekamen dabei ihren Verwaltungssitz in der Altgemeinde Schonungen.

Neben den Ortsteilen gibt es im Gemeindegebiet Schonungen noch die vier Weiler Bayerhof, Kaltenhof, Rednershof und auf der anderen Mainseite, nur über Gochsheim oder Sennfeld erreichbar, Reichelshof.

Ende 2000 wurde die Gemeinde landesweit bekannt durch die so genannte Sattler-Altlast – großflächige Bodenbelastungen mit Schweinfurter Grün, verursacht in der Zeit von 1814 bis 1930 durch die einstige Farbenfabrik Wilhelm Sattler. Am 24. Oktober 2002 wurde ein Bericht vom Magazin monitor des WDR über die Sattler-Altlast ausgestrahlt, der Schonungen bundesweit in die Schlagzeilen brachte.

Religionen

1332 wird Schonungen Pfarrei durch Stiftung des Ehepaares von Wenkheim. Die durch den Dorfbrand 1853 zerstörte alte St.-Georgs-Kirche im Neumannstil wurde nach Wiederaufbau 1858 eingeweiht. Ihr spitzer Echterturm prägt den alten Ortskern.

1959 - 1961 wurde die neue St.-Georgs-Kirche an der Hauptstraße erbaut. Außer diesen beiden katholischen Kirchen steht seit 1954 am Schrotberg die evangelische Christuskirche. Die evangelische Pfarrgemeinde Schonungen wurde zunächst von Schweinfurt St. Johannis betreut, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg einen eigenen Seelsorger erhielt. 1953 wurde das Vikariat zu einer Pfarrstelle erhoben.Im 18. Jahrhundert siedelten sich, begünstigt durch die Herren von Thundorf, einzelne Judenfamilien an. 1725 bestand die Judengemeinde aus 8 Familien. Das von ihnen errichtete Bethaus fiel dem Dorfbrand 1853 zum Opfer, war aber 1856 wieder aufgebaut. Die Judengemeinde hatte einen eigenen Lehrer. Die ehemalige Synagoge in der Bachstraße dient heute anderen Zwecken, Juden wohnen hier nicht mehr.

Pfarrei

Pfarrei Schonungen - St. Georg ...

Politik

Als erstes sollte man den Altlastenfall erwähnen. Dabei handelt es sich um das hochgefährliche "Schweinfurter Grün". Auf jeden Fall ist es eine Reise wert, auch im Hinblick auf die WM 2006, diesen Ort zu besuchen. Dadurch könnten viele Touristen angelockt werden, um einen hohen Nervenkitzel zu erfahren, wie man mit hochgefährlichen Substanzen umgeht. Wenn man bei einigen Anwohnern klingelt, werden diese sicher hocherfreut öffnen und sie in ihre Keller führen. Dort können sie wie im 19.Jahrhundert diese gefährlichen Substanzen von der Wand kratzen (Goldgräberfeeling) und als Souvenier mit nach Hause nehmen. Dies ist bestimmt ein Nervenkitzel der den Adrenalinspiegel in die Höhe treibt und ein unvergessliches Urlaubsgefühl vermittelt. Durch diese und andere (z.B. Schutzanzugrafting auf dem Fluss Steinach oder Hochseilakrobatik mit giftigen Substanzen im Reagenzglas) Tourismusattraktionen könnte das klamme bzw. angeschlagene Schonunger Finanzsystem enorm entlastet werden. Dadurch könnte auch die Sanierung vorangetrieben werden und die Hausbesitzer entlastet werden.


Der Gemeinderat besteht aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren.

(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)

Der 1. Bürgermeister der Gemeinde Schonungen ist Kilian Hartmann.

Städtepartnerschaften

Die Gemeine Schonungen hat eine Städtepartnerschaft mit Alban (Tarn, Frankreich).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Alte Kirche Schonungen

Ab und zu finden in der Alten Kirche in Schonungen Kulturveranstaltungen statt.

Schloss Mainberg

Näheres im Artikel zu Mainberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Ort wird von der Bundesstraße 26 (Schweinfurt - Bamberg) durchzogen, von der im Ortskern die Staatstraße St 2266 nach Hofheim abzweigt. 2 km östlich besteht Anschluss an die B 303 nach Coburg und an die A 71 (Maintalautobahn).

Der Bahnhof ist seit Oktober 1983 stillgelegt, in Schonungen hält kein Zug mehr. Der Ort ist an das Verkehrsnetz der Stadtbusse Schweinfurt angeschlossen und die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) führt zwei Buslinien (8130, 8156) durch Schonungen.


Medien

Die Gemeinde Schonungen gibt ein Gemeineblatt heraus, das jeden Freitag erscheint.

Öffentliche Einrichtungen

  • Hallenbad Schonungen

Bildung

Der Ort hat eine Grundschule, eine Hauptschule und eine Schule für Körperbehinderte.

Einrichtungen

Allgemein

Darüber hinaus besitzt der Ort alle wesentlichen Einrichtungen, die für ein Kleinzentrum verlangt werden, z.B. Ärzte, Zahnärzte, Apotheke, Schulen, Postagentur, Banken, Spiel- und Sportstätten, Autoreparaturwerkstatt mit Tankstelle, Friseure, Einzelhandelsgeschäfte und Handwerksbetriebe. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Schonungen im Naturfreundehaus und in zwei Gasthöfen

Umwelt

Mit der Jugend-Umweltstation KjG-Haus und dem Naturerlebnisgarten Reichelshof befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinde zwei staatlich anerkannte Umweltstationen.

Stromerzeugung

Die evangelische Kirchengemeinde betreibt auf dem Dach der Christuskirche und auf dem Dach des Gemeindehauses zwei Photovoltaikkraftwerke mit insgesamt 14 kWp . Auf dem Dach des Rathauses befindet sich ebenfalls eine Photovoltaikanlage.

Im nordöstlichen Gemeindebereich zwischen Forst und Waldsachsen erzeugen 2 Windkraftanlagen mit je 1,0 MW Leistung Strom, eine dritte wird demnächst aufgestellt.