Miloš Zeman

Präsident der Tschechischen Republik (2013–2023)
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Miloš Zeman (* 28. September 1944 in Kolín) ist ein tschechischer Politiker, der von 1998 bis 2002 Ministerpräsident seines Landes war.

Miloš Zeman

Leben

Zeman absolvierte ein Fernstudium an der Wirtschaftsuniversität Prag, das er im Jahr 1969 abschloss. 1968 engagierte er sich kurzzeitig in der neu gegründeten sozialdemokratischen Partei, deshalb hatte er in den folgenden Jahren Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Von 1970 bis 1984 arbeitete er in einer Sportorganisation, für die er ein prognostisches Zentrum einrichtete. Nach dessen Schließung arbeitete er in einer landwirtschaftlichen Organisation und wurde 1989 wegen seiner politischen Haltung entlassen.

Ab Ende 1989 engagierte er sich im Bürgerforum, 1990 wurde er ins Parlament gewählt. 1992 trat er in die sozialdemokratische Partei (ČSSD) ein und wurde für sie wieder ins Parlament gewählt. Ab 1993 war er Vorsitzender dieser Partei, 1996 Parlamentspräsident. Nach dem Wahlsieg der Sozialdemokraten im Juni 1998 wurde er mit der Regierungsbildung beauftragt und war dann vom 17. Juli 1998 bis zum 12. Juli 2002 tschechischer Ministerpräsident. Dabei wandte er eine spezielle Form der politischen Zusammenarbeit an. Seine Minderheitsregierung wurde im Parlament von der ODS unterstützt. Diese Unterstützung wurde mit einem Oppositionsvertrag abgesichert.

Bei den Wahlen von 2002 kandidierte er nicht mehr (sein Nachfolger wurde Vladimír Špidla) und verkündete seinen Ausstieg aus der Politik. Dennoch ließ er sich im Februar 2003 als Präsidentschaftskandidat aufstellen, konnte aber nicht einmal alle Stimmen seiner eigenen Partei auf sich vereinigen.

Im März 2007 verließ Zeman nach einem Streit mit dem amtierenden Parteivorsitzenden Jiří Paroubek die ČSSD. Im Dezember 2009 rief Zeman die "Partei der Bürgerrechte" (Strana Práv Občanů, SPOZ) ins Leben und trat bei der Parlamentswahl 2010 als Spitzenkandidat auf. Mit 4,3 Prozent verfehlte die Partei den Einzug ins Parlament zwar knapp, kostete aber insbesondere die Sozialdemokraten Wählerstimmen. Zeman kündigte nach der Niederlage erneut seinen Rückzug ins Private an.

Zeman lebt seit 2002 in Nové Veselí, wo er seit dem 18. August 1999 Ehrenbürger ist.

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