Das Ludwigsgymnasium Saarbrücken ist die älteste Schule des Saarlandes.
Geschichte
Das Ludwigsgymnasium wurde im Jahre 1604 vom Grafen Ludwig II von Nassau-Weilburg, Fürst in Saarbrücken, gegründet. Es gab aber damals bereits eine Vorgängerschule, die Stiftzsschule St. Arnual, eine Lateinschule, deren Existenz bereits 1223 urkundlich erwähnt wurde. Die Schule wurde durch die Einkünfte des Stifts St. Arnual finanziert.
In den folgenden Jahrhunderten verlief die Geschichte der Schule, parallel zum Auf und Ab der saarländischen Geschichte, sehr wechselhaft. Mitte des 18. Jahrhunderts, unter ihrem großen Förderer Fürst Wilhelm Heinrich, erlebte die Schule eine große Blüte. Der Dreißigjährige Krieg und die Französische Revolution hingegen brachten existenzbedrohende Krisen mit sich.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Schule in den 1960er Jahren einen starken Aufschwung. Sie galt als führendes Gymnasium im Saarland, und die dort vermittelte humanistische Bildung hatte einen hohen Stellenwert. Es gab und gibt einen altprachlichen Zweig mit Latein, Französisch und Griechisch und einen neusprachlichen Zweig mit Latein, Französisch und Englisch als Fremdsprachen. Die zweite Fremdsprache Französisch war eine saarländische Besonderheit, die auf der Nähe zu Frankreich und einen das Saarland betreffenden Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich beruhte.
Anfang der 1970er Jahre stellte die Schule im Rahmen des Reformversuchs Oberstufe Saar die höchsten Schülerjahrgänge von einem Klassen- auf ein Kurssystem. In jenen Jahren nahm das traditionell reine Jungengymnasium auch erstmals Mädchen auf.
Heute, 2004, lernen am Ludwigsgymnasium rund 850 Mädchen und Jungen, wobei inzwischen die Zahl der Mädchen überwiegt.
Berühmter Schüler
Willi Graf, der am 12. Oktober 1943 hingerichtete Widerstandskämpfer der Weißen Rose, absolvierte 1937 am Ludwigsgymnasium sein Abitur.