Michael Glos

deutscher Politiker
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Michael Glos (* 14. Dezember 1944 in Brünnau, Unterfranken) ist ein deutscher Politiker (CSU).

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Michael Glos (CSU)

Er ist seit 1993 Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und Erster stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Nach dem Rückzug von Edmund Stoiber am 1. November 2005 ist Michael Glos als möglicher Bundesminister für Wirtschaft und Technologie im geplanten Kabinett Merkel der großen Koalition aus CDU/CSU und SPD im Gespräch. Am 22. November 2005 übernahm er das Amt denn auch.

Ausbildung und Beruf

Nach der Mittleren Reife absolvierte Glos eine Lehre zum Müller und bestand schließlich 1967 die Meisterprüfung. 1968 übernahm er dann die Leitung des elterlichen Getreidemühlen- und Landwirtschaftsbetriebes in Prichsenstadt.

Familie

Michael Glos ist verheiratet und hat zwei Kinder. Ein weiteres Kind verstarb 1997 bei einem Autounfall in der Nähe von München.

Partei

 
Glos auf der JU Landesversammlung 05

Glos ist seit 1970 Mitglied der CSU und war 1972 Gründungsvorsitzender des CSU-Ortsverbandes in seiner Heimatstadt Prichsenstadt. Von 1975 bis 1993 war er Vorsitzender des CSU-Kreisverbandes Kitzingen. Seit 1993 ist er dessen Ehrenvorsitzender. Glos gehört seit 1976 dem Vorstand des CSU-Bezirksverbandes Unterfranken an und ist seit 1993 Bezirksvorsitzender. Seitdem ist er auch Mitglied im Präsidium und im Landesvorstand der CSU.

Abgeordneter

Glos gehörte von 1972 bis 1978 dem Stadtrat von Prichsenstadt und von 1975 bis 1993 dem Kreistag des Landkreises Kitzingen an.

Seit 1976 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1987 bis 1990 Vorsitzender der Fraktionsarbeitsgruppe Finanzen und zugleich finanz- und steuerpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 1990 bis Ende 1992 war er dann Stellvertretender Fraktionsvorsitzender für den Bereich Wirtschaft, Verkehr, Mittelstand und Landwirtschaft. Seit dem 22. Januar 1993 ist er Vorsitzender der CSU-Landesgruppe und zudem Erster stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Michael Glos hat bei der Bundestagswahl 2005 mit 54,1 % der Erststimmen (-4,3% gegenüber 2002) sein Direktmandat im Wahlkreis 251 (Schweinfurt) verteidigt.

Politisches

Wie auch die CDU-Vorsitzende Angela Merkel lehnt Glos eine Aufnahme der Türkei in die Europäische Union ab und begründet dies unter anderem mit einer Unvereinbarkeit der „kulturellen Grundwerte Europas“ mit denen der Türkei. Glos befürwortete 2004 auch eine Unterschriftenaktion gegen den EU-Beitritt der Türkei. Stattdessen sprach er sich für eine sogenannte privilegierte Partnerschaft der Türkei aus. Als scharf formulierender Redner gab Glos dem politischen Gegner wiederholt Anlass zur Kritik. So bezeichnete er am 10. Februar 2004 vor Journalisten die Bundesminister Joschka Fischer und Jürgen Trittin als Öko-Stalinisten und ehemalige Terroristen. Nach der Europawahl 2004 verglich er die Partei Bündnis 90/Die Grünen mit Zecken und beschimpfte Außenminister Fischer im Zusammenhang mit der von Fischer zu verantwortenden "Visa-Affäre" am 24. November 2004 im Bundestag in seiner Rede als „Zuhälter“, wofür er sich jedoch noch während der laufenden Sitzung entschuldigte.

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