Die römisch-katholische Kapelle St. Franziskus und Georg befindet sich im oberschwäbischen Altensteig, einem Ortsteil von Dirlewang im Landkreis Unterallgäu in Bayern. Umgangssprachlich wird die Kapelle auch Käppele genannt. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz.[1]
Lage
Die geostete Kapelle steht auf dem den Ort nach Osten hin begrenzenden Hang in etwa der Mitte des in Nordsüd-Richtung ausgerichteten Ortes. Nach Osten hin beginnt der Wald Unteres Bauernholz, im Westen liegen mehrere Bauernhöfe. Im Norden befinden sich landwirtschaftlich genutzte Wiesen, im Süden ein Bauernhof.
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1256 erwähnt und besaß bereits damals eine eigene Kapelle. Der nördliche Teil des Ortes, auf dem auch die Kapelle stand gehörte zur Pfarrei St. Jakobus der Ältere in Mindelau, der südliche Teil gehörte zur Pfarrei Mariä Verkündigung in Dorschhausen. Die Gottesdienste wurden abwechselnd von den beiden Pfarrern der Pfarreien gehalten. Der heutige Kapellenbau wurde um 1700 ausgeführt. Der Altar stammt aus der Zeit um 1680. Im Jahre 1831 wurde die Sakristei angebaut. Nach Osten erweiterte man die Kapelle im jahre 1936. Von 1941 bis 1942 fand eine Innenrestaurierung statt. 1964 wurde die Kapelle außen und innen Renoviert.
Baubeschreibung
Der flachgedeckte Chor ist gegenüber dem Langhaus um drei Stufen erhöht und besitzt einen 5/8tel-Schluss. Dieser wurde mit den durch einen hölzernen Balken verbundenen Wandpfeilern am Choransatz 1936 angebaut. Zuvor hatte die Kapelle lediglich einen dreiseitigen Schluss, der am heutigen Chorbogen ansetzte. An der Ostseite des Deckenbalkens befindet sich die Jahreszahl 1964 als Hinweis auf eine Restaurierung. Im Chorraum befinden sich beiderseits Kreisfenster, im Mittelabschnitt der Langhauswände je zwei Stichbogenfenster. Am Ostende der Langhaussüdwand befindet sich mit einer Stichbogentür der Zugang zur Sakristei. Nahe dem Westende befindet sich mit einer Rechtecktür in einer Stichbogennische der Zugang zur Kapelle. Im Westen des Langhauses befindet sich eine Holzempore mit einer marmorierten Brüstung. Diese ist durch kannelierte, dorisierende Pilaster und Rechteckfelder gegliedert. Unter der Empore befinden sich in den Langhauslängwänden kleine Kreisfenster. Gedeckt ist das Langhaus mit einer hölzernen Felderdecke aus der Erbauungszeit mit profilierten Leisten und eingelassenen Gemälden. Der Chorraum bestitz eine neue, etwas höher liegende Weißputzdecke.
Das äußere besitzt ein leicht vorkragendes Traufgesims und profilierte Giebelschrägen. Der Dachreiter der Kapelle befindet sich auf dem Westgiebel. An den drei freien Seiten seines quadratischen Sockels, der von einem Karniesgesims abgeschlossen wird, befinden sich Rechteckblenden mit Ziffernblättern. Am darüber befindlichen Oktogon befinden sich Ecklisenen, ein gefelderter Sockel, Rundbogenöffnungen, ein gefelderter Fries mit Querovalöffnungen und ein Karniesgesims. Lediglich an den Diagonalseiten befinden anstatt der Rundbogenöffnungen Rundbogenblenden. Bekrönt wird der Dachreiter von einer Zwiebelhaube.
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Bayern III – Schwaben. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2008, ISBN 978-3-422-03116-6, S. 21.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege: Eintragung D-7-78-127-16
Koordinaten: 48° 0′ 33″ N, 10° 32′ 18,2″ O