Schlacht von Shiloh

Schlacht des Sezessionskriegs
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Die Schlacht von Shiloh
Konflikt Amerikanischer Bürgerkrieg
Datum 6.-7. April 1862
Ort Hardin County, Tennessee
Ausgang Sieg der Union
Beteiligte
USA CSA
Kommandanten / Befehlshaber
Ulysses S. Grant Albert S. Johnston

P.G.T. Beauregard

Stärke
65.085 44.968
Verluste
13.047 10.699
Feldzug: Invasion von Tennesse
Fort Henry - Fort Donelson - Shiloh - Corinth

Die Schlacht bei Shiloh ereignete sich am 6. April und 7. April 1862 im US-Bundesstaat Tennessee, ca. 100 km nordöstlich der Stadt Corinth im US-Bundesstaat Mississippi. Sie fand während des amerikanischen Bürgerkrieges zwischen Truppen der Union (Nordstaaten) und der Konföderation (Südstaaten) statt und wird auch Schlacht bei Pittsburg Landing genannt. Grund für die unterschiedliche Namensgebung ist, dass die Konföderierten Schlachten nach der nächsten Ortschaft benannte, während die Union den nächstgelegenen Fluss wählten. Die Verluste betrugen 23.746 Mann (Union: 13.047, Konföderation: 10.699 darunter General Johnston)


Vorgeschichte

Nach der Einnahme der Forts Henry und Donelson durch Ulysses S. Grant und Andrew H. Foote, wurde Halleck zum Oberkomandierenden der Unionstruppen westlich der Appalachen ernannt. Halleck befahl Grant, inzwischen zum Major General befördert, mit seinen Truppen nach Pittsbugh Landing am Tennesse River, wo Don Carlos Buells Armee sich mit Grants Tennesse-Armee vereinen sollte. Diese Armee von 75.000 Mann wollte Halleck dann zur Einnahme von Corinth führen. Die Konföderierte Armee von Earl Van Dorn war am Pea Ridge geschlagen worden, woraufhin Albert S. Johnston Van Dorn mit seinen 15000 Mann nach Corinth beorderte. Van Dorns Armee schaffte es jedoch nicht rechtzeitig um an der Schlacht mitwirken zu können. Johnston selbst hatte Nashville am 23. Februar evakuieren müssen, dass Don C. Buells Ohio-Armee einnahm. Als auch Columbus fiel, war ein Großteil Kentuckys und Tennesses unter die Kontrolle der Union geraten. Albert Sidney Johnston, der ranghöchste General der Konföderierten, brauchte nun unbedingt einen Sieg. Pierre Gustave Toutant Beauregard zog eine Armee zusammen, die aus den beiden Flügeln von Johnstons Armee, sowie 15.000 Mann aus New Orleans und Mobile, geführt von Braxton Bragg , bestand. Diese 42.000 Mann sollten Corinth verteidigen. Corinth war ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt für Ost-West und Nord-Süd Verbindungen im Tal des Mississippi. Beauregard wollte allerdings nicht nur Corinth verteidigen, er wollte in die Offensive gehen und die Yankees aus Tennesse vertreiben. Bevor sich die Armeen von Grant und Buell vereinen konnten, wollte Beauregard Grant angreifen. Dazu entwarf er einen Plan um seine Armee am 4. April in Gefechtsposition zu bringen, um so das Überraschungsmoment ausnutzen zu können. Da er jedoch nur über unerfahrene Truppen und Stabsoffiziere verfügte und strömender Regen die Straßen in Morast verwandelte, dauerte es bis zum Abend des 5. April die Truppen in Stellung zu bringen. Durch diese Verzögerungen glaubte Beauregard mittlerweile, das Überraschungsmoment verloren zu haben und wollte den Angriff abblasen, aber Johnston, seine Truppen einmal in Stellung, überstimmte ihn. Grant, davon überzeugt das Johnstons Armee völlig demoralisiert war, glaubte nicht an einen Angriff der Rebellen, so das fünf seiner Divisionen ohne eine Verteidigunslinie aufzubauen, auf offenem Feld lagerten. Einzig der Division unter Lew Wallace, die fünf Meilen entfernt den Nachschub bewachte, empfahl er besondere Wachsamkeit. William T. Sherman, der eine von Grants Divisionen befehligte, war ebenfalls davon überzeugt, dass die Konföderierten nicht angreifen würden.


Die Schlacht

Der erste Tag der Schlacht

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Schlacht von Shiloh - der erste Tag

Am Morgen des 6. April stürmten die Konföderierten Truppen aus den Wäldern und schlugen die Divisionen Shermans und Prentiss', die prakisch noch beim Frühstück saßen. Sherman brachte seine Männer dazu die Angriffe der Rebellen zurückzuschlagen, wobei er selbst zweimal leicht verwundet wurde. Als Verstärkungen kamen, behaupteten sich vorerst auch die Soldaten von Prentiss' Division. Während die Unionstruppen angegriffen wurden, war ihr Befehlshaber Ulysses S. Grant neun Meilen entfernt in seinem Hauptquartier. Durch das intensive Musketenfeuer aufgeschreckt, ließ er sich auf einem Depeschenboot nach Pittsbugh Landing fahren. Mittlerweile waren die härtesten Kämpfe des gesamten Krieges entbrannt, da Beauregard und Johnston ihre sechs Divisionen in den Kampf geworfen hatten. Als Grant gegen neun Uhr morgens das Schlachtfeld erreichte, ließ er sofort nach Wallace Division schicken, die sich aber verirrte und an der Schlacht des 6. April nicht teilnahm. Von überall her strömten die Unionssoldaten an die 6 Meilen lange Front. Geschockt davon, quasi ohne Vorwarnung im Kampf zu stehen, liefen viele der unerfahrenen Soldaten Grants davon. Sie flohen bis zu den Klippen bei Pittsbugh Landing und verschanzten sich dort. Entsetzt flohen auch tausende Rebellen, so das eine heilose Verwirrung herrschte. Auf beiden Seiten versuchten die Kommandeure ihre Truppen zu organisieren und die Flüchtenden aufzuhalten. Grant ließ mit Artillerie und einem Teil der geflohenen Soldaten eine Auffagstellung westlich von Pittsbugh Landing errichten. Albert Sidney Johnston wurde am Nachmittag von einer Kugel getroffen und getötet. Beauregard übernahm darauf hin das Kommando der Konföderierten. Inzwischen waren die Unionstruppen um zwei Meilen zurückgegangen. Die Yankees hatten sich unter Prentiss mit Teilen von drei Divisionen auf einem Hohlweg verschanzt, der von den Konföderierten „das Hornissennest“ genannt wurde. Grant befahl Prentiss die Stellung zu halten und Prentiss tat sein Möglichstes. Immer wieder griffen die Konföderierten diese Stellung an (insgesamt zwölf mal), aber die 4.500 Soldaten unter Prentiss konnten die Angriffe ein ums andere Mal abwehren. Schließlich feuerten die Konföderierten mit 62 Geschützen auf die Stellung und um 17.30 Uhr ergab sich Prentiss mit 2.200 Überlebenden. Mittlerweile hatte Grant den Rest seiner Armee bei Pittsbugh Landing postiert und Lew Wallaces Division war eingetroffen. Buells Vorauseinheiten setzten über den Fluß.

Da Beauregard der Meinung war, seine Armee sei zu erschöpft für einen weiteren Angriff, ließ er den Kampf abbrechen. Zweitausend Soldaten beider Seiten waren tot, zehntausende verwundet. Viel der Verwundeten starben in der Nacht bei strömenden Regen. Die Kommandeure beider Seiten waren zuversichtlich, den Gegner am nächsten Tag zu schlagen. Beauregard, der einer Falschmeldung aufgesessen war und glaubte, Buells Armee würde nach Alabama marschieren, schickte ein Telegramm nach Richmond, in dem er von einem vollständigen Sieg sprach. Während Beauregard in dem von Sherman erbeuteten Zelt schlief, verbrachte Grant die Nacht bei seinen Soldaten im Feld.


Der zweite Tag der Schlacht

 
Der zweite Tag der Schlacht

Der 7. April begann wieder mit einem morgendlichen Angriff, doch diesmal von Seiten der Union. Grants und Buells Armeen rückten um 5.20 Uhr auf breiter Front vor und stießen nur auf geringen Widerstand des Feindes. Während des Vormittags wurden die Kämpfe heftiger. Die vorrückenden Unionssoldaten drängten die Rebellen immer weiter zurück, schließlich bis zum Ausgangspunkt der Schlacht. Beauregard, der erkannte, das an einen Sieg nicht mehr zu denken war, gab gegen 15.00 Uhr den Befehl zum Rückzug. Die erschöpften Unionseinheiten setzten nicht nach und blieben in ihrem zurückeroberten Lager.


Nachspiel

Shiloh war die erste Schlacht des amerikanischen Bürgerkrieges, die solche Verluste zeitigte. Nach einem Jahr Krieg, stellte sich nun heraus, das der Süden erobert werden mußte, um den Krieg und die Rebellion zu beenden. Grant wurde ob der erlttenen Verluste geschmäht, während Beauregard darauf beharrte, Shiloh sei ein großer Sieg des Südens. Später erkannten die Konföderierten schließlich, das Shiloh eine verheerende Niederlage war und die öffentliche Meinung wandte sich gegen Beauregard, der sich geweigert hatte, am Abend des 6. April einen letzten Sturmangriff zu führen. Zur gleichen Zeit war Grant,dem nachgesagt wurde er wäre bei Shiloh betrunken gewesen,in der Gunst der Öffentlichkeit wieder gestiegen, als sein Gönner Elihu Washburne ihn in einer Rede vor dem Repräsentantenhaus lobte. Als die vereinigten Armeen Grants, Buells und Popes unter dem Kommando Hallecks schließlich auf Corinth vorrückten, das von Beauregard evakuiert wurde, der in Tupelo sein neues Hauptquartier aufschlug und die Evakuierung als strategischen Sieg feierte, hatte Präsident Jefferson Davis genug von diesen „Siegen“ Beauregards. Er setzte ihn ab und Braxton Bragg übernahm das Kommando über Beauregards Armee.

Die Schlacht bei Shiloh war die bis dahin blutigste des amerikanischen Bürgerkrieges und wurde von Chronisten als "blutig, schmutzig und verworren" bezeichnet, da ein Großteil des Geländes dichter, sumpfiger Wald war. „Ich hatte mehr Angst als bei Shiloh“ wurde zum geflügelten Wort unter den Veteranen der Schlacht, um darauf hinzuweisen wie grauenvoll ein Gefecht war.