Philippe Halsman

lettisch-französisch-amerikanischer Porträt-Fotograf
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Philippe Halsman (* 2. Mai 1906 in Riga, Lettland; † 25. Juni 1979 New York) war ein Fotograf und ist berühmt für seine Portraits.

Philippe Halsman (bis zu seiner Emigration nannte er sich Philipp Halsmann) wurde in Lettland als Sohn des Zahnarztes Morduch Max und der Lehrerin Ita Halsmann geboren. Nach dem Abitur in Riga nimmt Philippe ein Studium der Elektrotechnik in Dresden auf. Am 10. September 1928 kommt sein Vater bei einer gemeinsam mit Philippe unternommenen Bergwanderung in Österreich unter bis heute nicht geklärten Umständen ums Leben. Die Indizien sprechen für einen gewaltsamen Tod des Vaters, doch scheint der Sohn kein Motiv zu haben. Es gibt keine Zeugen. Der Mordprozeß erregt in ganz Europa Aufsehen. Trotz seiner Unschuldsbeteuerungen wird Philippe von einem Innsbrucker Geschworenengericht zu zehn Jahren Kerkerhaft verurteilt. Im Umfeld des Prozesses kommt es zu diversen antisemitischen Äußerungen. In einem Berufungsverfahren wird er schließlich zu vier Jahren Kerkerhaft verurteilt. Albert Einstein, Thomas Mann und Sigmund Freud setzen sich für einen Freispruch bzw. später die Begnadigung von Halsman ein. Halsman wird 1932 vorzeitig begnadigt und sofort des Landes verwiesen.

Sein in Dresden begonnenes Studium der Elektrotechnik schließt er nicht mehr ab, sondern wandert nach Paris aus. Er macht aus seiner Jugendliebe zur Fotografie seinen Beruf und eröffnet 1932 ein Studio in Paris. Bald wurde er bekannt für seine Portraits und Modefotos. Als die Deutschen Frankreich 1940 besetzten, wollte er in die USA auswandern. Doch erst durch die Fürsprache von Albert Einstein erhielt er das Visum.

In den USA war Halsman sehr erfolgreich als Presse- und Modefotograf tätig. Ein Zeichen dafür ist, dass über 20 Jahre lang viele seiner Fotos als Cover für die Zeitschrift Life dienten. Als Spezialität gelten seine "Jump Pictures"; die Porträtierten sollten für das Portrait vom Boden abspringen, im Moment des Sprunges wurden sie festgehalten und scheinen zu schweben. Besonders bekannt sind diese eigenwilligen Ganzkörper-Portraits von Dali, Fernandel oder dem Herzogspaar von Windsor.

Literatur

Martin Pollack: Anklage Vatermord. Der Fall Philipp Halsmann, Wien (Zsolnay), 2002