Großer Inselsberg

Gipfel im Thüringer Wald
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Der Große Inselsberg (auch Großer Inselberg - früher südlich des Rennsteigs die gebräuchlichere Schreibung - oder Mons Insularis) (916,5 m) ist ein markanter und vielbesuchter Berg des Thüringer Waldes. Er gehört nach dem Großen Beerberg (982 m), dem Schneekopf (978 m) und dem Großen Finsterberg (944 m) zu den höchsten Bergen Thüringens.

Sendeturm und Wetterstation
Jugendherberge und Gasthof
Trigonometrischer Punkt auf dem Inselsberg

Der Inselsberg ist vulkanischen Ursprungs und ist ein Quarzporphyr-Härtling, der aus den weicheren Schichten des umliegenden Rotliegenden herausgewittert ist. Erstmalig wurde der Berg als Enzenberc im Jahr 1250 erwähnt. Um 1650 ließ Herzog Ernst der Fromme v. Gotha den Berg erschließen. Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha und Altenburg ließ um 1750 auf dem Plateau ein kleines Observatorium für astronomische Beobachtungen und Landvermessungen errichten. Über den Gipfel läuft der Rennsteig, der hier früher die Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen-Gotha und dem Kurfürstentum Hessen (Enklave Schmalkalden) darstellte. Aus diesem Grund wurde auch auf "beiden" Seiten ein Gasthaus errichtet: 1810 auf der hessischen Seite der heutige Berggasthof Stöhr und auf der gothaischen 1852 der heutige Berggasthof Stadt Gotha. In den 1960er Jahren wurde noch ein Jugendgästehaus errichtet, welches nun genau zwischen den beiden Gasthöfen steht und noch heute als Jugendherberge betrieben wird. Nach dem Krieg von 1866 teilte sich Sachsen-Coburg und Gotha den Berg mit dem Königreich Preußen, da das Kurfürstentum Hessen nach dem verlorenen Krieg von Preußen annektiert worden war. In der DDR verlief von 1952 bis 1990 die Grenze zwischen den Bezirken Suhl und Erfurt auf dem Berg.

Im Sommer fährt vom Parkplatz Grenzwiese der Inselsberg-Express zum Gipfel, es gibt eine 1000 m lange Sommerrodelbahn sowie eine Liftanlage z. B. für Wintersportler.

Auf dem Inselsberg befindet sich eine Sendeanlage für UKW und TV mit zwei Sendetürmen, die 1939 und 1974 errichtet wurden.

Der 1939 errichtete Sendeturm ist ein 43,31 Meter hoher freistehender zylindrischer Turm in Stahlbetonbauweise, der bis zu Beginn der 90er Jahre ähnlich wie der Gerbrandytoren einen am Erdboden abgespannten Antennenmast, an dem Sendeantennen für UKW und TV befestigt waren, auf seiner Spitze trug. Heute ist dieser Antennenmast demontiert, stattdessen zieren nur noch kleine Antennen für Mobilfunk seine Spitze. Wegen seiner zylindrischen Form trägt der Turm auch den Spitznamen "Thermosflasche".

Der 1974 errichtete Sendeturm ist ein freistehender Stahlrohrturm, der auf drei Füßen steht. Dieser Turm, der in seiner Bauweise dem etwa zum gleichen Zeitpunkt auf dem Brocken errichteten neuen Sendeturm entspricht, trägt oberhalb seiner Fuße auf drei Plattformen Richtfunkantennen und im oberen Teil seiner Konstruktion, durch Ummantelungen aus GFK geschützt, Sendeantennen für UKW-Hörfunk und TV.

Zum Gedenken an die Landvermesser Hansen, Gerling und Gauss wurde 1995 ein Steinmal mit einer stilisierten Messmarkierung errichtet. (siehe Abb. Trigonometrischer Punkt)

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