Landesflagge | Landeswappen |
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Landeswappen |
Basisdaten | |
Landeshauptstadt: | Bregenz |
Größte Stadt: | Dornbirn |
ISO 3166-2: | AT-8 |
Homepage: | www.vorarlberg.at |
Karte: Vorarlberg in Österreich | |
Lage von Vorarlberg mit Bregenz in Österreich | |
Politik | |
Landeshauptmann: | Herbert Sausgruber (ÖVP) |
Regierende Parteien: | ÖVP und FPÖ |
Sitzverteilung im Landtag (36 Sitze): |
ÖVP 21 SPÖ 6 FPÖ 5 Grüne 4 |
letzte Wahl: | 19. September 2004 (Ergebnisse) |
nächste Wahl: | 19. September 2009 |
Bevölkerung | |
Einwohner: (HWS) | 360.168 (Stand: 09/2004) |
Einwohner: (HWS+NWS) | 376.599 (Stand: 09/2004) |
- Rang: | 8. von 9 |
Bevölkerungsdichte: | 138 Einwohner/km² |
Geografie | |
Fläche: | 2.601,48 km² |
Höchster Punkt: (Piz Buin) | 3312 m ü. NN |
Tiefster Punkt: (Bodensee) | 395,23 m ü. NN |
Verwaltungsgliederung | |
Bezirke: | 0 Statutarstädte 4 Bezirke |
Gemeinden: | 96 |
- davon Städte: | 5 |
- davon Marktgemeinden: | 10 |
Karte: Vorarlberg und Bezirke | |
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Vorarlberg ist das westlichste Land Österreichs und liegt zwischen dem Bodensee und dem Alpenrhein im Westen, und dem Arlberg und der Silvretta im Süd-Osten. Vorarlberg hat gemeinsame Grenzen mit der Schweiz (St. Gallen und Graubünden), Deutschland (Bayern), Liechtenstein und dem österreichischen Bundesland Tirol. Von den übrigen österreichischen Bundesländern unterscheidet sich Vorarlberg vor allem durch einen alemannischen Dialekt, der mit dem Schwäbischen und dem Schweizerdeutsch verwandt ist. Umgangssprachlich wird Vorarlberg auch als Ländle bezeichnet. Die Landeshymne ist das Lied ‘s Ländle, meine teure Heimat, gedichtet und vertont von Anton Schmutzer.
Geschichte
Vorarlberg war mindestens seit 500 v. Chr. vom keltischen Volksstamm der Brigantier besiedelt. Im Jahre 15 v. Chr. eroberten die Römer das Gebiet. Um 260 begannen die Einfälle der Alemannen, die dann ab etwa 450 hier siedelten. Mit den Alemannen kam das Gebiet zum Fränkischen Reich, 843 zum Ostfränkischen Reich. Als Erben der Udalrichinger, die karolingische Grafen u.a. im Bodenseegebiet waren, erlangten die Grafen von Montfort um 1200 die Herrschaft im Gebiet von Bludenz, Bregenz und Feldkirch. Seit dem 14. Jahrhundert gelangten die einzelnen Herrschaften an die Habsburger, die bestrebt waren, ihre Territorien in der heutigen Schweiz und ihre österreichischen Besitzungen zu arrondieren: 1363 die Herrschaft Neuburg am Rhein, 1375 die Grafschaft Feldkirch, 1394 die Herrschaft Bludenz mit dem Montafon, 1397 die Herrschaft Jagdberg, 1451 die halbe Grafschaft Bregenz, 1453 die Gerichte Tannberg und Mittelberg, 1474 die Grafschaft Sonnenberg (der Truchsessen von Waldburg), 1523 die zweite Hälfte der Grafschaft Bregenz. Zahlreiche Herrschaften in Südwestdeutschland (Freiburg im Breisgau) und der heutigen Schweiz (Fricktal im späteren Kanton Aargau) waren ebenfalls in habsburgischem Besitz (Vorderösterreich). Bis ins 17. Jahrhundert hinein stand ein Landvogt an der Spitze der Verwaltung der habsburgischen Gebiete in Vorarlberg. 1765 fiel die Grafschaft Hohenems nach dem Aussterben des Grafenhauses in männlicher Linie ebenfalls an die Habsburger. 1804 rundete der Erwerb der Herrschaften Blumenegg und St. Gerold, ehemals Besitz der Klöster Weingarten bzw. Einsiedeln, und schließlich 1814 des ehemaligen Reichshofes Lustenau das Territorium ab. In napoleonischer Zeit, zwischen 1806 und 1814, gehörte das Gebiet Vorarlbergs zu Bayern und kam dann bis auf die Westallgäuer Teile (Herrschaft Hoheneck) an Österreich zurück; es wurde von Innsbruck aus verwaltet. Nach dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie und der Gründung des Staates Deutsch-Österreich ergab die Bewegung für den Anschluss an die Schweiz in einer Volksabstimmung 1919 eine Mehrheit von 80 %, scheiterte aber an der zögerlichen Politik des schweizerischen Bundesrates, der das sorgsam austarierte Verhältnis zwischen Sprachen und Religionen in der Schweiz nicht durch einen zusätzlichen Kanton mit deutschsprachigen Katholiken ins Ungleichgewicht bringen wollte (daher auch die scherzhafte Bezeichnung Vorarlbergs Kanton Übrig), sowie an den Friedensverträgen von St. Germain und Versailles. Seit 1918 ist Vorarlberg, abgesehen vom nationalsozialistischen Zwischenspiel des Gaues Tirol-Vorarlberg 1938 bis 1945, ein Bundesland der Republik Österreich.
Zu jener Zeit des Nationalsozialismus soll es in Vorarlberg mitunter auch zu Ereignissen wie Zielschießübungen von treuen SS-Anhängern auf "nicht-arische" Kleinkinder im Jahre 1945, als die französischen Soldaten anrückten und viele zu früh weiße Fahnen aus den Fenstern hängten, gekommen sein. Es kam auch zur Verfolgung einer jüdischen Familie aus Dornbirn, welche in deren Aufknüpfung endete; heute ist diese Straße nach ihnen benannt.
Danach gehörte Vorarlberg von 1945 bis 1955 gemeinsam mit dem Land Tirol (ausgenommen Osttirol) zur französischen Besatzungszone. Der erste Landeshauptmann der 2. Republik war Ulrich Ilg. 1964 sorgte eine skandalöse Schiffstaufe in der kleinen Bodenseegemeinde Fußach für Schlagzeilen und sorgte in der Bundesregierung für sehr viel Wirbel. Eine weitere bedeutende Rolle ist Vorarlberg im Sinne der Kontra-AKW-Zwentendorf zuzuschreiben. In Vorarlberg war bei der Volksabstimmung am 15. November 1978 der Widerstand gegen das bereits gebaute Atomkraftwerk in Zwentendorf (Niederösterreich) mit 84,4% Kontra-Stimmen und der höchsten Wahlbeteiligung bei der Volksabstimmung (75,9% der Vorarlberger nahmen teil) am Größten und bewirkte somit die Ablehnung der Inbetriebnahme des AKW's. 1999 und 2005 verwüsteten schwere Überschwemmungen Teile Vorarlbergs und verursachten schwere Schäden.
Bekannte Persönlichkeiten
Der bekannteste Vorarlberger ist wohl der Landeshauptmann Herbert Sausgruber selbst.
Eine weitere bekannte Persönlichkeit ist Christian Scheffknecht. Er machte sich in der Programmierszene der USA einen Namen, als er Windows XP für Microsoft fertig stellte. Bill Gates holte ihn zu Hilfe als er keinen Rat mehr wusste. Er wird weltweit als der beste C++-Programmierer angesehen.
Ein besonders in der US-Gamingszene, aus Vorarlberg stammendne, Persönlichkeit ist Klaus Nigsch alias XaTrIxX. Bekannt wurde er durch das Spielen einer Rennsimulation von Microsoft. Seine besten Fahrten können im Microsoftmuseum in Seatle, USA als Videomittschnitt angsehene werden.
Politik
Seit dem Beginn der Republik wird Vorarlbergs Politik von der konservativen Österreichischen Volkspartei bzw. deren Vorgängerpartei dominiert. Die SPÖ schied 1974 aus der Landesregierung aus. Vorarlberg ist das einzige österreichische Bundesland, in dem die Regierungssitze laut Landesverfassung nicht nach dem Proporzprinzip, sondern nach dem Majorzprinzip vergeben werden. Die ÖVP hatte - bis auf die Zeitspanne zwischen 1999 und 2004 - immer eine absolute Mandatsmehrheit und regiert nun gemeinsam mit der FPÖ. Seit 1983 sind auch Die Grünen als vierte Partei im Vorarlberger Landtag vertreten. Das BZÖ wurde von der Vorarlberger FPÖ abgelehnt - sie bekennen sich aber auch nicht hundertprozentig zur Bundes-FPÖ sondern haben sich als "Vorarlberger Freiheitliche" abgespalten. Das Liberale Forum schaffte den Einzug in den Vorarlberger Landtag nicht. Zurzeit sind 2 Vorarlberger in der Bundesregierung als Minister vertreten (Hubert Gorbach (Verkehr, Vizekanzler) und Elisabeth Gehrer (Bildung))
Seit jeher schon haben sich die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger - auch im politischen Sinne - gerne an den, ihrem Bundesland treuen, Medien orientiert. So zum Beispiel an der Traditionszeitung "VN", der ORF - Regional-TV Sendung Vorarlberg heute oder den lokalen Radiosendern (Radio Vorarlberg, Antenne Vorarlberg). Diese Einstellungen hat sich auch in den letzten Jahren - mit dem Siegeszug des Internets nicht oder kaum geändert.
Landeshauptmänner seit 1945:
- 24.5.1945 - 18.10.1964: Ulrich Ilg
- 18.10.1964 - 9.7.1987: Herbert Keßler
- 9.7.1987 - 2.4.1997: Martin Purtscher
- seit 2.4.1997: Herbert Sausgruber
Verwaltung
Vorarlberg gliedert sich in vier politische Bezirke. Das sind von Nord nach Süd geordnet:
Siehe auch: Gemeinden in Vorarlberg
Talschaften
Das gebirgige Vorarlberg wird geographisch vor allem durch die Täler und deren Flüsse strukturiert: Das Rheintal mit dem Rhein und der Walgau mit der Ill sind die bevölkerungsreichsten. Weitere Täler und deren Flüsse: Montafon (Ill) ; Klostertal (Alfenz); Großes Walsertal (Lutz), Brandnertal (Alvier), Laternsertal (Frutz), Leiblachtal (Leiblach), Bregenzerwald (Bregenzer Ach), Kleines Walsertal (Breitach) und das Lechtal (Lech) im Arlberg-Gebiet.
Natur
Die Zimba ist einer der bekanntesten Kletterberge in Vorarlberg mit einer Höhe von 2.645 m über NN. Da die Form des Berges von allen Seiten an ein Horn erinnert, wird sie auch Vorarlberger Matterhorn genannt. Die Zustiege in die Klettertouren sind nicht allzu schwer, jedoch sollten die Touren an sich nicht unterschätzt werden. Der höchste Berg ist der Piz Buin in der Silvretta mit 3.312 m über NN.
Das Naturschutzgebiet Rheindelta ist das größte Feuchtgebiet am Bodensee und zählt zu den bedeutendsten Brut- und Rastgebieten für Vögel.
Zu den spektakulärsten Naturschauspielen im Rheintal gehört das Ebniter Tal mit der Rappenloch-, Alploch-, Schaufelschlucht, dem Staufensee, dem Kirchle und der Kobelach. Die Schluchten sind über Dornbirn erreichbar und von April bis Oktober begehbar, außerhalb dieser Zeit besteht die Gefahr von Steinschlag. Siehe Weblinks.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Datum | Einwohner |
07. 03. 1923 | 139.968 |
01. 06. 1951 | 193.657 |
21. 03. 1961 | 226.323 |
12. 05. 1971 | 271.473 |
12. 05. 1981 | 305.164 |
15. 05. 1991 | 333.128 |
15. 05. 2001 | 376.599 |
Dialekt
Im Gegensatz zum restlichen Österreich spricht man in Vorarlberg keinen bairischen sondern einen alemannischen Dialekt. Auf die Verwandtschaft zu Schweizerdeutsch, südbadischem Alemannisch und Schwäbisch weist auch die beliebte Bezeichnung Vorarlbergs als "Ländle" hin. Der Vorarlberger Dialekt im Norden (Bregenzerwald und die Landeshauptstadt Bregenz) ist am nächsten mit dem Allgäuer Dialekt verwandt, der im Vorarlberger Rheintal ist sehr nah an den Dialekten des Schweizer Rheintals (Kanton St. Gallen) sowie Liechtensteins. Vor allem in geographischen Bezeichnungen, aber auch für manche Alltagsgegenstände, haben sich viele romanische Begriffe erhalten und verbreitet. Siehe Artikel Vorarlbergisch
Dieser Artikel in der Alemannischen Wikipedia.
Verkehr
Die Hauptverkehrsachse Vorarlbergs führt durch das Rheintal, den Walgau und das Klostertal zum Arlberg, durch den das Bundesland unter anderem mit dem restlichen Österreich verkehrstechnisch verbunden ist. Die erwähnenswertesten Übergänge ins Tirol sind die Bielerhöhe, der Arlbergpass und der Arlbergstraßentunnel, sowie der Übergang ins Lechtal bei Warth.
Auf Ebene des Individualverkehrs ist diese Verkehrsachse mit der A 14, der Rheintalautobahn und der S16, der Arlbergschnellstraße (mit dem Arlbergstraßentunnel) realisiert.
Im Bereich des öffentlichen Verkehrs wird die Hauptverkehrsachse durch einen Teil der Westbahnstrecke der ÖBB (inklusive Arlbergbahn) bedient. Daneben gibt es noch die, von einem privaten Betrieb geführte Montafonerbahn von Bludenz nach Schruns, während auf der Schmalspurstrecke im Bregenzerwald nur noch Nostalgiefahrten stattfinden. Das Landbus, Stadtbus und Ortsbus System (die meisten Linien im Halbstundentakt) kompletieren die öffentlichen Verkehrsmittel, die tariflich im Vorarlberger Verkehrsverbund integriert sind.
Vorarlberg hat außer einem Flugplatz für Sportflugzeuge in Hohenems keinen Flughafen. Die nächsten Flughäfen sind Altenrhein (CH), Friedrichshafen (D), Zürich (CH), Innsbruck (A), und München (D).
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist das Bundesland Vorarlberg eine der am frühesten entwickelten Industrieregionen Österreichs. Heute dominiert nicht mehr so sehr die traditionelle Textilindustrie, sondern die feinmechanische und Elektroindustrie sowie der Tourismus (Lech und Zürs am Arlberg, Montafon, Bregenzerwald, Kleinwalsertal). Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Grenzgänger in die Schweiz und nach Liechtenstein.
Zu den großen Vorzeigeunternehmen mit internationaler Bedeutung zählen Blum und Grass in Höchst (Beschläge), Zumtobel in Dornbirn (Lichttechnik), Alpla in Hard (Plastikverpackungen), Doppelmayr in Wolfurt (Seilbahnanlagenbau), Rauch in Rankweil (Fruchtsäfte) sowie Suchard (Schokolade) und Getzner-Textil in Bludenz.
Stromwirtschaft bildet heute einen grundlegenden Punkt der Vorarlberger Wirtschaft, wobei Wasserkraft die Hauptenergiequelle ist. Diese wird vorwiegend für die Produktion von Spitzenstrom genutzt. Die Stauseen der Wasserkraftwerke befinden sich alle im hinteren Montafon. Aufgrund eines Abkommens mit Baden-Württemberg wird Spitzenstrom mit deutschem Grundstrom im Verhältnis 1:4 ausgetauscht. 2003 war Vorarlberg auch die erste Region Europas, in der mehr regenerative Energie erzeugt als dort verbraucht wird. Ökostrom aus Vorarlberg wird deshalb auch ins deutsche Westallgäu, in die Schweiz und in andere österreichische Bundesländer verkauft. Der größte Stromerzeuger Vorarlbergs ist die Illwerke AG. Sie produziert 75 Prozent des Vorarlberger Stroms vor allem durch Wasserkraft. Größter Stromverkäufer des Landes ist die VKW.
Literatur
- Held, Heinz: Vorarlberg und Liechtenstein. Landschaft, Geschichte und Kultur im "Ländle" und im Fürstentum. Köln 1988.
- Margot Lehner: "Vorarlberg: Land vor dem Arlberg" ISBN 376541946X
- Schurig, Heinz u.a.: 'Land Vorarlberg, eine Dokumentation' ISBN 3-85258-007-2
Weblinks
- Homepage der Landesregierung Vorarlberg
- Vorlage:Aeiou
- Sagen und Märchen aus Vorarlberg
- Rappenlochschlucht und Alplochschlucht
- Gemeinden in Vorarlberg Detailinformationen zu allen Gemeinden in Vorarlberg
- Vorarlberg Tourismus Offizielle Informationen zum Tourismus in Vorarlberg