Maker’s Mark ist ein Kentucky Straight Bourbon Whisky, der in der Maker’s Mark-Brennerei (Star Hill Farm) in Loretto, Kentucky produziert wird. Die 1805 gegründete Brennerei befindet sich seit 1953 in Besitz der Familie Samuels und gilt als kleinste, älteste und schönste Whiskey-Brennerei der USA. Hier wird auf kommerzieller Basis aber mit bewährten traditionellen Methoden das Premium-Produkt Maker’s Mark hergestellt. Die in den Farben Rot und Braun gehaltenen Holzgebäude der Brennerei stammen aus der Zeit vor dem amerikanischen Sezessionskrieg und wurden liebevoll restauriert. Geleitet wird der Betrieb zurzeit von Bill Samuels jun.
Maker’s Mark Whisky (Merke: im Gegensatz zu allen anderen amerikanischen Whiskey-Sorten wird hier “Whisky“ ohne „e“, geschrieben) gilt vielen Kennern als der eleganteste und hochwertigste Bourbon und wird oftmals auch als der „Rolls Royce“ unter den Kentucky Bourbons bezeichnet. Objektiv außergewöhnlich ist er zweifellos, unterscheidet er sich doch im Hinblick auf bestimmte Inhaltsstoffe und Teile des Herstellungsprozesses deutlich von allen anderen Bourbons und übrigen amerikanischen Whiskies. Die Rezeptur entwickelte Bill Samuels sen. zusammen mit dem als „Whiskeypaten“ geltenden Peppy van Winkle.
Die besondere Qualität von Maker’s Mark wird unterstrichen durch die Tatsache, dass im Weißen Haus, dem Regierungssitz des amerikanischen Präsidenten, den Gästen aus aller Welt ausschließlich Maker’s Mark und kein anderer Whiskey ausgeschenkt wird.
Herstellung
Für die Herstellung von Maker's Mark wird eine ganz eigene Getreidemischung verwendet. Die Maische enthält 70 Prozent Mais, die verbleibenden 30 Prozent entfallen auf gemälzte Gerste und Weizen (Winterweizen). Im Gegensatz zu fast allen anderen Brennereien Kentuckys setzt man bei Maker's Mark schon lange keinerlei Roggen mehr ein, was den entscheidenden Unterschied im Geschmack ausmacht. Die Verwendung von Weizen statt Roggen verleiht dem Maker’s Mark ein sehr weiches, mildes Aroma.
Weitere Unterschiede finden sich im Herstellungsprozess. So wird zum einen das Getreide nicht, wie sonst allgemein üblich, gemahlen, sondern in einer speziellen Rollenmühle gequetscht. Diese Vorgehensweise ist deutlich schonender für das Korn, da es sich nicht so stark erhitzt und sich so der natürliche Geschmack nicht verändert. Weiterhin wird beim Kochen des Getreides kein Druckverfahren angewendet, wodurch sich der Kochvorgang um einiges verlängert (auf etwa 8 Stunden). Auch hierdurch wird sichergestellt, dass der Geschmack des Endprodukts so unverfälscht wie möglich ausfällt.
Die bis zu 78 Stunden dauernde Gärung findet in ca. 100 Jahre alten Fermentern aus Zypressenholz statt. Nach der Gärung folgt dann in verschiedenen Schritten die zweifache Destillation und schlussendlich die vier- bis siebenjährige Reifung in ausgekohlten Fässern aus weißer Eiche.
Produktionsmenge und Sorten
Pro Tag werden bei Maker’s Mark nicht mehr als gut drei Dutzend Fässer Whisky hergestellt, womit die Produktionsmenge im Vergleich zu anderen Brennereien sehr gering ausfällt. Die Abfüllung erfolgt nach Ablauf der Lagerzeit in speziell geformte, sich nach unten verjüngende, bauchig-eckige Flaschen (überwiegend 0,7 l, seltener auch 1,0 l), die traditionell mit Wachs versiegelt werden. Neben dem Hauptprodukt, für das roter Wachs verwendet wird ("Red Seal") gibt es auch exklusive und (teils deutlich) teurere Varianten mit schwarzem ("Black Seal") und goldenem Wachssiegel ("Gold Seal") sowie von Zeit zu Zeit Sonderabfüllungen in sehr kleinen Mengen. Der Maker’s Mark "Red Seal" verfügt nach der Abfüllung über einen Alkoholgehalt von 45% Vol. Die anderen beiden Sorten haben einen höheren Alkoholgehalt.
Geschmack und Farbe
Maker's Mark Whisky zeichnet sich durch einen unverwechselbaren und insgesamt sehr milden Geschmack aus. Dennoch wird er als sehr vollmundig und facettenreich beschrieben. Bourbon-Liebhaber erkennen etwa im Duft des Maker's Mark "Red Seal" eine "reiche, buttrige Nase, mit starken Anklängen an Rosinen und Honig“. Das Aroma ist „reich, voll, mit Anklängen an Vanille, Honig und Orange, durchsetzt mit einer Spur von Holz und Nelken“, der Geschmack „leicht würzig und sehr weich" und der Abgang „lang, reich und warm“. Bei den länger gelagerten Varianten "Black Seal" und "Gold Seal" dominieren tiefe Holztöne. Im Gegensatz zum "Red Seal" wirken diese Sorten "schwerer" und gehen stärker in die Geschmacksrichtung Karamell. Vanillenoten und fruchtige Anklänge kommen weniger zur Geltung. Auch die Optik unterscheidet sich. So ist der Maker's Mark "Red Seal" hell bernsteinfarben, während seine älteren Brüder dunkle Bernsteintöne aufweisen.
Vertrieb
In Europa und so auch in Deutschland ist Maker’s Mark Whisky nur relativ wenigen "Eingeweihten" ein Begriff. Der Grund dafür liegt sicherlich nicht in der Qualität, die unter Bourbon-Kennern als überaus hoch eingeschätzt wird, sondern darin, dass Maker's Mark aufgrund der geringen Produktionsmengen außerhalb der USA ziemlichen Seltenheitswert besitzt und nur recht schwer, d. h., ausschließlich in sehr gut sortierten Spirituosengeschäften sowie Whisky-Shops erhältlich ist. Trotz des aufwendigen Herstellungsverfahrens und des quantitativ geringen Warenangebots liegt der Preis des „roten“ Maker’s Mark erstaunlicherweise nur unwesentlich über den Preisen deutlich bekannterer und leichter erhältlicher Konkurrenzprodukte.