Satz von Bolyai-Gerwien

mathematischer Satz
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. Oktober 2012 um 16:39 Uhr durch Claude J (Diskussion | Beiträge) (auch bolyai bewies den satz). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Satz von Bolyai-Gerwien ist ein Lehrsatz aus der Geometrie. Er besagt, dass ebene Polygone gleichen Flächeninhalts in endlich viele kongruente Dreiecke zerlegt werden können.

Das Quadrat lässt sich in 7 Dreiecke zerlegen, die anders zusammengesetzt ein gleichseitiges Dreieck ergeben. (Die einfarbigen Vierecke lassen sich jeweils in 2 Dreiecke zerlegen)

Der Satz wird manchmal auch Satz von Wallace-Bolyai-Gerwien genannt. Der ungarische Mathematiker Wolfgang Bolyai und Paul Gerwien (damals Leutnant in einem preußischen Infanterieregiment[1]) bewiesen den Satz 1833. Der schottische Mathematiker William Wallace soll die Lösung früher gefunden haben (1807). Es gab Ende des 19. Jahrhunderts auch ein mathematisches Spielzeug, das die Zerlegung eines Quadrats in ein flächengleiches Dreieck gemäss dem Theorem vor Augen führte.[2] Wolfgang Bolyai veröffentlichte seine Untersuchungen ebenfalls 1832/33 und bemühte sich auch den Fall beliebig krummlinig begrenzter Flächen aufzunehmen.[3].

Verallgemeinerungen

Die analoge Aussage für drei- und höherdimensionale Polyeder trifft nicht zu. Polyeder gleichen Volumens mit unterschiedlichen Dehn-Invarianten lassen sich nicht in kongruente Simplizes zerlegen.

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 22. Preußisches Infanterieregiment. Außerdem Lehrer im Königlich Preußischen Kadettenkorps. Er veröffentlichte noch einen weiteren Aufsatz in Crelles Journal (im selben Band, S. 235), in dem er den Satz auf die Kugel ausdehnt, und außerdem mit H. von Holleben Aufgaben-Systeme und Sammlungen aus der ebenen Geometrie zu einem selbstständigen Unterricht in der Analysis geordnet und durch Gesetze vorbereitet, 2 Bände, Berlin, Reimer 1831, 1832. H. von Holleben war ebenfalls Leutnant und Lehrer im Kadettenkorps.
  2. Eine solche Zerlegung ist in Ian Stewart From Here to Infinity, S. 170 dargestellt
  3. Siehe Zacharias Elementarmathematik, Enzykl. Math. Wiss., S. 917