Die Marcha orientalis oder Bairisches Ostland, auch Marchia orientalis (lateinisch für „Östliche Mark“ oder „Ostmark“), war die östliche Präfektur des fränkischen und später ostfränkischen Herzogtums Baiern von Beginn des 9. Jahrhunderts bis zum Magyareneinfall im Jahre 907. Das 996 erstmals urkundlich erwähnte Ostarrîchi ist zwar territorial nicht genau abgrenzbar und sicher kleiner als die Marcha Orientalis zum Zeitpunkt ihrer größten Ausdehnung, kann aber herrschaftsgeschichtlich als deren Nachfolger betrachtet werden.

Zur Bezeichnung des bairischen Ostlandes
Ab Mitte des 9. Jahrhunderts wurden die lateinischen Namen plaga orientalis, oriens oder partes orientales verwendet.[1] Die Bezeichnung Bairisches Ostland ist ab 870 nachweisbar. Die Bezeichnung in der fränkischen Sprache des Volkes war mit großer Wahrscheinlichkeit bereits damals Ostarrîchi.[2] Mit der Besetzung des Landstriches durch die Magyaren reduzierte sich die Ausdehnung des bairischen Ostlandes auf ungefähr die Hälfte. Es blieb nur der Streifen zwischen Donau und niederösterreichisch-steirischen Kalkalpen für den die Bezeichnung Ostarrîchi zutraf. Die erste urkundliche Erwähnung Ostarrîchis stammt aus dem Jahr 976 für die neu geschaffene Verwaltungseinheit nach der „Rückeroberung“ durch das Kaiserreich.[1]
Geschichte
Grenzmarken Karls des Großen
Bereits zu Zeiten des Baiernherzogs Tassilo III. hatte Graf Ottocher, (Gründer von St. Pölten ; 771 Kloster St. Hippolyt, daraus St. Pölten), die Awaren auf dem Ybbsfeld besiegt und hinter den Kamp und den Wienerwald zurückgedrängt. In den Feldzügen 791–796 und 803 schlug Karl der Große in zeitweiliger Koalition mit dem bulgarischen Khan Krum die Awaren vernichtend. Zum Schutz des Reiches gegen die östlich siedelnden Awaren ließ Karl der Große nach den erfolgreichen Feldzügen der Jahre 791 bis 803 in den eroberten Gebieten neue Grenzmarken errichten: Neben der nördlichen Ostmark die südlichere Awarenmark und die an diese im Süden anschließende Mark Karantanien.[3]
Nach dem endgültigen Zusammenbruch des Awarenreichs entwickelte sich eine Gewaltenteilung zwischen Norden und Süden der vormals awarischen Gebiete. Im Norden – von den Karolingern als Panonnia superior bezeichnet – setzte Karl seinen Schwager Gerold in der Baar, seit der Entmachtung Tassilos 788 bereits Präfekt in Baiern, als Präfekten des Ostlandes ein. Er kontrollierte damit die bairische Ostgrenze unter Einschluss unter einschluss von Karantanien und Pannonien. Im Süden – Pannonia inferior – herrschte von Cividale aus Erich von Friaul. Neben seinem eigenen Herzogtum verwaltete er Istrien mit oberen dalmatinischen Küste, Krain und Slawonien. Die neu erschlossenen Gebiete reichten im Osten wohl bis über den Balaton hinaus und schlossen im Südwesten an Karls ehemals langobardisches Oberitalien an. Die Grenze zwischen Pannonia superior und inferior bildete die Drau.[3] Präfekt Erich von Friaul wurde 799 von den Bewohnern Tarsatikas umgebracht. Im September desselben Jahres fällt Präfekt Gerold in Kämpfen mit den Awaren.[4]
Bildung der Marcha Orientalis nach 799
Nach dem Tode Gerolds kam es zu einem Aufstand der Awaren, in dessen Folge die Verwaltung Baierns umgestaltet wurde. Die nachfolgende Teilung Baierns in zwei Präfekturen erfolgte wahrscheinlich bereits vor 802.[1] Der „altbairische“ Traungau wurde mit dem „neubairschen“ Karantanien und der Avaria Karls sowie den friulanischen Ostlanden des Nachfolgers Erichs von Friaul, unter dem gemeinsamen Namen Plaga oder Marcha orientalis verwaltet.[5][6]
Hauptstadt war Lorch an der Enns, wo neben dem Präfekten Altbaierns in Regensburg, der Präfekt des Ostlandes residierte. Dem Ostlandpräfekten waren die fränkischen Grenzgrafen, die verbliebenen Awaren sowie die im ganzen Ostland verteilten Slawenfürsten untergeordnet. Er war dem Präfekten Altbaierns gleichrangig und amtierte als unmittelbarer Vertreter des Königs in seinem Verwaltungsbereich. Nach 799 amtierten nacheinander die Präfekten Goteram, Werinher (805/806 genannt), Albrih und Gotafrid. Das neu eroberte Land war zu Beginn des Jahrhunderts fast ausschließlich im Besitz des Königs. 805 wurde noch unter Karl dem Großen das tributäre Awarische Fürstentum eingerichtet. Die Kolonisierung durch Baiern und Franken unter der Führung der Bistümer, Klöster und des weltlichen Adels begann bereits unter Karl dem Großen und Ludwig dem Frommen. Verstärkt wurde dieser Prozess vor allem unter Ludwig dem Deutschen und seinen Sohn Karlmann, die die bairischen Kirchenherren mit zahlreichen Lehen und Eigenbesitzungen ausstatteten. [1]
Unter König Ludwig dem Deutschen
817 übergab Kaiser Ludwig der Fromme nebem dem „alten “ Baiern (Nordgau) die Awarenmark an seinen ungefähr elfjährigen Sohn Ludwig dem Deutschen. 819–822 wurde der Süden vom südslawischen Fürsten Ljudevit von Posavien bedroht. 826 übernahm König Ludwig der Deutsche im Alter von etwa 20 Jahren auch de facto die Regentschaft in Baiern. Mit ihm kam als neuer Präfekt des Ostlandes Gerold II., der Onkel des Königs. Seine erste Aufgabe wurde wahrscheinlich die Wiederherstellung des Ostlandes, nachdem ein Teil davon an den friulanischen Präfekten Balderich verloren gegangen war. 827 drangen die Bulgaren zu Schiff auf der Drau in Pannonien ein. Für die Niederlage gegen die Bulgaren wurde Balderich von Friaul verantwortlich gemacht. Danach wurde infolge eines Reichstages, den Ludwig der Fromme nach Aachen einberufen hatte, 828 die „Verfassung“ des Ostlandes entscheidend verändert.[3]
Bis 828 waren weder in Pannonien noch in Karantanien Grafschaften eingerichtet gewesen. Nun wurde auch in diesen Gebieten weitgehend die fränkische Grafschaftsverfassung eingeführt. Die gentilen Fürsten von Karantanien und Sisak wurden durch fränkische Grafen abgelöst. Die Krain wurde nach Balderichs Niederlage gegen die Bulgaren aus dessen Präfektur herausgelöst, dem Ostland angeschlossen und ebenfalls einem fränkischen Grafen unterstellt. Das Awarische Fürstentum wurde aufgelöst und dessen Herrschaftsgebiet weitgehend vom fränkischen Grafen Rihheri (Grafschaft Steinamanger) übernommen. Ab der Neuorganisation von 828 bildete die Raab die Grenze zwischen Oberpannonien und Unterpannonien.[1]
832/833 wurde Ratpot neuer Präfekt im Ostland. Als erster der ostländischer Präfekten besaß Ratpot eine eigene Grafschaft, die Donaugrafschaft zwischen Enns und Raab, die in Untergrafschaften unterteilt war. Und als erster Präfekt wurde er mit den Mährern konfrontiert, wo Mojmír I. die mährischen Stämme unter seine Oberhoheit brachte. Mojmír verjagte andere mährische Stammesoberhäupter, betrieb als königgleicher Fürst eine separatistische Politik gegenüber dem Fränkisches Reich und übte ab 833 zunehmend Druck auf das Ostland aus.[3] Auf Anraten Ratpots und Salachos, Graf in der Krain, übergab Ludwig der Deutsche 839 das neu geschaffene Pannonische Fürstentum an den vormals mährischen Stammesfürsten Pribina.[7]
Der Vertrag von Verdun, der die Erbfolge-Streitigkeiten nach dem Tod Karls des Großen regelte, veranlasste im Jahre 843 das bairische Ostland in das ostfränkische Reich aufzunehmen[6] und das Gebiet nun auch formell dem nunmehrigen ostfränkischen König Ludwig dem Deutschen zu übergeben. Die benachbarten friulanischen Ostlande hingegen gingen nach Verdun an Ludwigs Bruder Lothar I. und dessen Mittelreich. Präfekt Ratpot galt als Gegner des Verduner Vertrags. Zudem dürfte er sich nach anfänglichen Kämpfen gegen die Mährer schließlich mit deren Fürsten Rastislav verbündet haben. 854 wurde Präfekt Ratpot vom König wegen Landesverrats abgesetzt. Zwei Jahre später wurde die Verwaltung des Ostlandes an den Königssohn Karlmann übergeben. Bis 871 hatte er danach das bairische Ostland ungeteilt in der Hand.[8]
Spaltung des Ostlandes
Die Thron- und Territorialzwiste der Karolinger wirkten sich auch auf die Marcha orientalis aus. Karlmann rebellierte gegen seinen Vater, entließ die Getreuen seines Vaters wie die Grafen Pabo und Witigowo aus Karantanien und Rihheri aus Steinamanger und ersetzte sie durch eigene Gefolgsleute. Ludwig reagierte auf die Machtansprüche seines Sohnes mit großzügigen Schenkungen an die königstreuen Bistümer Regensburg, Salzburg und Passau um seine eigene Machtposition im Ostland zu stärken.[1] Die Bistümer trugen damit neben Missionierung auch die Hauptlast der Besiedlung und Kulturpflege und hatten daher bis ins 19. Jahrhundert auch südlich des Alpenhauptkammes Besitzungen.
Die Brüder Wilhelm II. und Engelschalk I. konnten ihren Amtsbereich auf die gesamten Donaugrafschaften ausweiten. Ihre intensive Kolonisierung an den mährischen Grenzen führte zu fortwährenden Kämpfen mit den mährischen Fürsten. 870 errangen sie noch einen Sieg, 871 fielen die Wilhelminerbrüder im Kampf gegen die Mährer.[9] Im Zuge der karolingischen Familienkämpfe kam es schließlich zu einer Spaltung des Ostlandes. Nach dem dem Tod Wilhelms II. und Engelschalks I. 871 beauftragte Ludwig der Deutsche Graf Aribo I. mit den oberpannonischen Grafschaften. Die Wilhelminer zogen sich daraufhin nach Karantanien zurück. Unterpannonien blieb bei Karlmann. Die Grafschaften Aribos im Traungau blieben unangetastet.[3] 876 starb König Ludwig der Deutsche. Ihm folgte Sohn Karlmann als König des Ostfrankenreiches und von Baiern und damit als oberster Herr der Ostlande. Karlmann übergab Unterpannonien an seinen Sohn Arnulf von Kärnten und gab ihm damit eine „Hausmacht“, die er später zur Königskrönung nützen konnte. Die Grafschaften Aribos blieben unangetastet.[3] Karlmann folgten als ostfränkische Könige Ludwig der Jüngere, Karl der Dicke, Arnulf von Kärnten und Ludwig das Kind.[10]
Die Grafengeschlechter der Ostlande befehdeten sich als Parteigänger einzelner Mitgliedern das Königshauses bitter. In den 870er und 880er-Jahren beherrschte der Zwist der Wilhelminer, die Karlmann unterstützten, und der Aribonen die lokalpolitische Landschaft. Die Auseinandersetzungen im Ostland waren regelmäßig durch verschiedene Koalitionen mit den Mährern geprägt. Aribo rief, im Streit mit dem „Wilhelminer“ Arnulf von Kärnten Fürst Sventopluk zu Hilfe, worauf dieser 882 den Bereich der Donaugrafschaften verwüstete und 884 das Pannonische Fürstentum besetzte, das zuvor von Arnulf geleitet wurde. 893 übernahm Graf Luitpold die unterpannonischen Gebiete. Mit der Kaiserwahl Arnulfs 896 wurde Luitpold zum Widersacher Aribos. Aribo und Luitpold sind die einzigen Grafen des bairischen Ostlandes in der Zeit der Karolinger, die in Urkunden mit dem Titel Markgraf bezeichnet wurden.[3]
Christianisierung
In Karantanien begann die christliche Mission, ausgehend von der Erzdiözese Salzburg, bereits nach dessen Unterwerfung unter die bairische Herrschaft Mitte des 8. Jahrhunderts. In der (späteren) Awarenmark setzte sie mit Beginn der Awarenkriege Karls des Großen in den 790er Jahren ein. Der Salzburger Bischof Arn wurde als Hauptverantwortlicher für die Slawenmission eingesetzt und zuständig das Gebiete östlich des Wienerwaldes.[11] Danach wurde das eroberte Gebiet aufgeteilt. Der Erzbischof von Salzburg wurde für den Alpenbereich, das Gebiet um den Plattensee sowie zwischen Raab, Donau und Drau zuständig, der Bischof von Aquileia für den Bereich südlich der Drau.[12] Passau christianisierte die Gebiete an der Donau.[13] Das Kloster Herrieden ist die einzige heute bekannte nichtbairische Kircheninstitution die zur Zeit Karls des Großen Besitz im Bairischen Ostland erhielt.[14] In den 870er Jahren gerieten die Ostlande in das Spannungsfeld zwischen König, Erzbistum Salzburg, Papst und Byzanz. Der Papst hatte den slawischen Missionar Method von Saloniki zum Erzbischof von Pannonien und Größmähren ernannt, der daraufhin seinen Sitz in der Hauptstadt Mosapurg eines fränkischen Tributärfürstentums am Plattensee unter Verwaltung der bairischen Ostlande einnahm. Dies führte sogar zu einer Verurteilung und mehrjährigen Inhaftierung Methods, womit letztlich die kirchliche Oberhoheit bei Salzburg verblieb.
Die Tätigkeit der christlichen Mission zeigte sich vor allem durch den Neubau zahlreicher Kirchen. Die Namen vieler dieser Kirchen sind aus mittelalterlichen Quellen wie der Conversio Bagoariorum et Carantanorum und Schenkungsurkunden bekannt. Großteils ist aber deren Lokalisierung heute nicht mehr möglich, da die Orte entweder abgekommen sind oder später neue Namen bekamen. Zu den relativ wenigen, als Orte des Bairischen Ostlandes bekannten und bis heute bestehenden Ortschaften gehören beispielsweise Arnsdorf (erinnert an Bischof Arn), die damalige königliche Pfalz Baden bei Wien, Hollenburg, Karnburg, Krems an der Donau, Lorch, Oberloiben, Salzburg, Sisak, Steinamanger, Pécs, Pinkafeld (umstritten), Ptuj, Rappoltenkirchen, Traismauer, Tulln an der Donau und Zalavár.[15]
Die Christliche Mission in den Ostlanden war nicht nur rein seelsorgerisch zu verstehen, sondern auch im Sinne einer herrschaftlichen Erfassung der Bevölkerung. Die kirchliche Arbeit bestand also neben Seelsorge, Taufe, Priester- und Kirchweihe auch aus Rodung und technischer Raumorganisation. In zahlreichen Fällen gingen kirchliche Lehen später in den Eigenbesitz der Kirche über.[14]
Gebiete des Ostlandes zur Zeit der Karolinger
Von der Einrichtung des Ostlandes unter Karl dem Großen bis zur Übernahme großer Teile durch die Magyaren nach 907 wurde das Gebeit mehrfach umorganisiert und bestand aus folgenden Teilgebieten, die zum Teil noch in Untergrafschaften gegliedert waren:[3]
- Traungau: 799/802–907
- Herzogtum Karantanien: 799/802–828
- Grafschaft Karantanien: 828–907
- Pannonien nördlich der Drau: 799/802–828, von 820–828 unter Herzog Balderich von Friaul
- Awarisches Fürstentum: 805–828
- Grafschaft Steinamanger: etwa 825–907, unter Graf Rihheri von etwa 825–860
- Donaugrafschaft: 828–907
- Grafschaft Krain: 828–907
- Fürstentum von Sisak: 828–907
- Fürstentum von Mähren: etwa 828–907
- Pannonisches Fürstentum: 839–900/901
- Fürstentum des Joseph im Kamptal: 871–907
Die Magyaren im bairischen Ostland
In diese instabile Lage drang von Osten ab den 870ern eine neues Reitervolk, die Magyaren, ein. Sie zerschlugen das Neutraer Fürstentum, und machten sich um 900 am Plattensee ansässig. Schon 881 war ein Beutezug bei Wenia (Wien) angeschlagen worden, 900 und 901 erzielte der fränkische Heerbann Siege an Donau und Fischa. Die Raffelstettener Zollordnung ist eine der letzten bedeutenden Urkunden des Bairischen Ostlandes vor der Machtübernahme der Magyaren. Sie wurde zwischen 902 und 906 im Auftrag von König Ludwigs dem Kind durch Markgraf Aribo und die bedeutendsten Richter und Adeligen des Ostlandes verfasst.
906 überrannten unter die Magyaren unter deren neuen Alleinherrscher Fürst Árpád aber Großmähren. Mit der Niederlage von Pressburg 907, bei der der Großteil des bayerischen Adels ausgelöscht wurde, gingen die Ostlande an die Magyaren verloren. Die Magyaren lösten die politische und kirchliche Organisation der Ostfranken in den eroberten Gebieten auf und errichteten neue Strukturen unter magyarischer Oberhoheit.[16][17][18] Die Baiern zogen sich hinter die Enns und aus den Gebieten südlich der Alpen zurück, die folgenden Ungarneinfälle führten bis tief in das Frankenreich.
Nach der Rückeroberung durch Otto den Großen
als eine der Marken des Heiligen Römischen Reiches im 10. Jh.
Erst seit der Schlacht auf dem Lechfeld 955 begann die Rückeroberung für ostfränkische Reich unter den Liudolfingern, die als Mark Ostarrîchi etwa 100 Jahre später mit der Verfestigung der Herrschaftsgrenzen abgeschlossen war.[18][17]
Grenzgrafen
Da Karl der Große die Bezeichnung Fürst für Herren von Baiern vermeiden wollte[19], wurden unter Karl und seinen Nachfolgern Präfekte (Grenzgrafen als Vertreter des Königs) in der Marcha Orientalis eingesetzt. Als Grenzgrafen erfüllten sie auch die Funktion eines Königsboten.
- Präfekt Gerold (I.) in der Baar: †799 im Kampf gegen die Awaren
- Präfekt Goteram: nach 1. September 799, †802 beim Kastell Guntio[20] im Kampf gegen die Awaren
- Präfekt Werinher I.: 805/806 genannt
- Präfekt Albrih
- Präfekt Gotafrid
- Präfekt Gerold (II.): ab (spätestens) 826 bis 832/33
- Präfekt Ratpot: 832/833 bis 854
- Prinz Karlmann: 856 bis 871
Oberpannonien (nach der Spaltung des Ostlandes 871):
- Markgraf Aribo I. zeitweise verdrängt von Engelschalk II.: 871 bis 909
Unterpannonien (nach der Spaltung des Ostlandes 871):
- Prinz Karlmann: 871 bis 876
- Prinz Arnulf von Kärnten: 876 bis 893
- Markgraf Luitpold: 893 bis 907
Magyarische Herrschaft von 909 bis 955.
- Markgraf Burkhard: 955 bis 976
- Markgraf Leopold I. der Durchlauchtigte: 976 bis 994
- Markgraf Heinrich I. der Widerspenstige: 994 bis 1018
Erstnennung des Landstriches Ostarrîchi im Jahre 996. Danach siehe Liste der Markgrafen und Herzöge von Österreich im Mittelalter.
Siehe auch
- Donau- und Alpenreichsgaue, zur Entlehnung des Begriffes im Dritten Reich
Literatur
- Manfred Scheuch: Historischer Atlas Österreich. Verlag Christian Brandstätter, Wien 1994. Lizenzausgabe: Österreich – Provinz, Weltreich, Republik. Ein historischer Atlas. Verlag Das Beste, Wien, ISBN 3-87070-588-4. Besiedlung durch die Slawen ca. 550–906. S. 20 f; Awarenherrschaft und Magyareneinfall 582–955 S. 22 f; Baiern und das karolingische Ostland ca. 791–907. S. 24 f
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Wolfram>Herwig Wolfram: Salzburg, Bayern, Österreich. Die Conversio Bagoarium et Carantanorum und die Quellen ihrer Zeit., Verlag Oldenbourg, Wien, München, Oldenbourg 1996
- ↑ Peter Schmid, Heinrich Wanderwitz (Hrsg.): Die Geburt Österreichs: 850 Jahre Privilegium minus, Verlag Schnell + Steiner, 2007
- ↑ a b c d e f g h Herwig Wolfram: Grenzen und Räume. Geschichte Österreichs vor seiner Entstehung. Österreichische Geschichte 378–907, Ueberreuter Verlag, Wien 1995, ISBN 3-8000-3532-4, S. 212 ff Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Wolfram_Mark“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Walter Pohl: Die Awaren, Ein Steppenvolk in Mitteleuropa 567–822 n. Chr. 2 Aufl. München 2002, ISBN 3-406-48969-9
- ↑ Scheuch: Baiern und das karolingische Ostland. In: Historischer Atlas. Das Beste, S. 25, Sp. 1.
- ↑ a b Andere Autoren sehen den Beginn als eigenständiges Gebilde mit dem Vertrag von Verdun 843.
- ↑ Uta von Freeden, Herwig Friesinger, Egon Wamers (Hrsg.): Glaube, Kult und Herrschaft. Phänomene des Religiösen. Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte. Band 12, Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-7749-3663-8, S. 400ff
- ↑ Michael Mitterauer: Karolingische Markgrafen im Südosten Fränkische Reichsaristokratie und bayerischer Stammesadel im österreichischen Raum, Verlag Hermann Böhlaus Nachf., Graz, Wien, Köln 1963
- ↑ Manfred Hiebl: Die Grenzgrafen Wilhelm und Engilschalk und ihre Nachkommen
- ↑ Ernst Dümmler: Geschichte des ostfränkischen Reiches, Band 1, Verlag Duncker & Humblot, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-7749-3663-8
- ↑ Dieter Bauer: Mönchtum – Kirche – Herrschaft, Sigmaringen 1998
- ↑ Pannonien auf der Website Genealogie Mittelalter
- ↑ Walter Aspernig, Albert Atzl, Klaus Volker, Gerhard Winkler: Gestaltete Welt 1. Von der Urzeit bis zum Mittelalter, Verlag Ferdinand Hirt, Wien 1981, ISBN 3 7019 8400 X
- ↑ a b Andreas Otto Weber: Studien zum Weinbau der altbayerischen Klöster im Mittelalter, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07290-X, S. 68ff
- ↑ Heinz Dopsch: Geschichte Salzburgs, Salzburg 1993, ISBN 3-515-07290-X, S. 179ff
- ↑ Scheuch: Baiern und das karolingische Ostland. In: Historischer Atlas. Das Beste, S. 25, Sp. 3.
- ↑ a b Eintrag zu Markgrafschaft im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- ↑ a b Auch wird von manchen Autoren der Magyareneinfall als „zeitweise Besetzung“ angesehen, und die Mark Ostarrîchi in Kontinuität gesehen, das Ende wäre dann 1156 mit dem Privilegium minus zu sehen.
- ↑ Rudolf Schieffer: Die Zeit des karolingischen Großreichs (714-877), Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte Band 2, 2001
- ↑ Nach Wolfram wird die häufige vorgenommene Gleichsetzung des Kastells Guntio mit Güns von der Namenskunde abgelehnt. Er selbst nimmt das Kastell eher im nördlichen Burgenland an. Herwig Wolfram: "Der Raum der Güssinger Herrschaft in der Karolingerzeit", veröffentlicht in Die Güssinger, Ergebnisse der Symposien im Rahmen der „Schlaininger Gespräche“ 1986/1987, Hrsg. Burgenländisches Landesmuseum Eisenstadt, Eisenstadt 1989.