Nersingen

Gemeinde in Deutschland
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Nersingen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm in Mittelschwaben, Bayern.

Wappen Deutschlandkarte
Nersingen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Nersingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 26′ N, 10° 7′ OKoordinaten: 48° 26′ N, 10° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Neu-Ulm
Höhe: 465 m ü. NHN
Fläche: 24,28 km2
Einwohner: 9827 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 405 Einwohner je km2
Postleitzahl: 89278
Vorwahl: 07308
Kfz-Kennzeichen: NU, ILL
Gemeindeschlüssel: 09 7 75 134
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
89278 Nersingen
Website: www.nersingen.de
Bürgermeister: Erich Winkler
Lage der Gemeinde Nersingen im Landkreis Neu-Ulm
KarteBaden-WürttembergLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis GünzburgLandkreis UnterallgäuAuwald (gemeindefreies Gebiet)Oberroggenburger WaldStoffenrieder ForstUnterroggenburger WaldAltenstadt (Iller)BellenbergBuch (Schwaben)ElchingenHolzheim (bei Neu-Ulm)IllertissenKellmünz an der IllerNersingenNeu-UlmOberrothOsterbergPfaffenhofen an der RothRoggenburg (Bayern)Senden (Bayern)UnterrothVöhringen (Iller)Weißenhorn
Karte

Geografie

Geografische Lage

Durch das Nersinger Gemeindegebiet fließen drei Flüsse: Die Donau im nördlichen Teil der Gemeinde und deren beiden Zuflüsse Roth und Leibi, welche Nersingen von Süd nach Nord durchqueren. Auch befinden sich in Nersingen einige Wassergräben und mehrere Baggerseen, die durch den Kiesabbau entstanden sind.

Nachbargemeinden

Die Gemeinde grenzt an die Gemeinden Elchingen, Leipheim, Bibertal, Pfaffenhofen an der Roth und Neu-Ulm.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Nersingen besteht aus dem Hauptort Nersingen, sowie den Teilorten Straß, Leibi, Unterfahlheim und Oberfahlheim.

Geschichte

Frühe Funde um Nersingen wurden vielfach in verlandeten Altarmen der Donau gemacht. Die dort geborgenen Gegenstände sind im Laufe der Jahrtausende aus unterschiedlichen Gründen in den Fluss gekommen. So wurde ein spätbronzezeitliches Vollgriffschwert vom Typ Rixheim bei Nersingen-Leibi geborgen, weitere, aus derselben Fundregion stammende Schwerter gehören zu den urnenfelderzeitlichen Griffzungenschwertern.[2] 1982 hat der Luftbildarchäologe Otto Braasch.[3] ein römisches Kleinkastell westlich von Nersingen an einer alten Furt entdeckt. Die Befestigung wurde 1983/84 ergraben. Dabei konnte festgestellt werden, dass diese Holz-Erde-Anlage zusammen mit einem ähnlich Lager bei Burlafingen im Zuge der tiberisch-claudischen Donaugrenzsicherung um 40 n. Chr. entstand. Mit dem Vorverlegen der römischen Reichsgrenze über die Donau nach Norden wurde das Kastell um 80 n. Chr. wieder aufgegeben.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Leibi eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
2003 9.124
2005 9.206
2007 9.240
2010 9.162

Politik

Kommunalwahl 2008[5]
Wahlbeteiligung: 54,6 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
55,1 %
23,8 %
21,1 %

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 20 Mitglieder zuzüglich des Bürgermeisters.

CSU SPD Freie Wähler Umweltliste Gesamt
2002 9 6 4 1 20 Sitze
2008 11 5 4 20 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Unter silbernem Wellenschildhaupt durch einen gestürzten goldenen Flachsparren geteilt; oben in Blau ein von fünf goldenen Scheiben beseitetes schwarzes Mühlrad; unten durch einen goldenen Pfahl gespalten von Schwarz und Rot, vorne ein schräger goldener Rautenkranz, hinten zwei silberne Schräglinksbalken.

Städtepartnerschaften

Seit dem Jahr 2009 hat die Gemeinde Nersingen mit der Gemeinde Reichenau (Kärnten) eine Partnerschaft die durch ein Partnerschaftsfest im Sommer 2009 vertieft wurde.

Partnerschaft mit dem Gebirgsfernmeldebattalion 210

Die Gemeinde Nersingen unterhält eine Partnerschaft mit dem in Ulm stationierten Gebirgsfernmeldebataillon 210.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten

 
Museum für bildende Kunst
 
Brunnen beim Rathaus in Nersingen
 
Bräuhaus Seybold in Nersingen
  • „Bräuhaus Seybold“ in Nersingen
  • „Museum für bildende Kunst“ in Oberfahlheim
  • „St. Johann Baptist“ in Straß
  • „St. Dionysius“ in Oberfahlheim
  • „St. Nikolaus“ in Nersingen
  • "St. Leonhard" in Leibi

siehe auch Liste der Baudenkmäler in Nersingen

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Verkehr

Nersingen liegt direkt an der Bundesautobahn 7 und durch die Gemeindeteile Unterfahlheim, Oberfahlheim und Nersingen führt die Bundesstraße 10. Durch die Gemeinde verläuft die Bahnstrecke Augsburg–Ulm, an der im Gemeindegebiet ehemals zwei Bahnhöfe existieren. Der zweigleisige Bahnhof Nersingen wird jeweils im Stundentakt durch die Regional-Express-Linie Fugger-Express zwischen Ulm und München sowie durch die Züge der agilis zwischen Ulm und Ingolstadt oder Regensburg bedient. Am Wochenende verkehren die Züge der agilis nur im Zweistundentakt. Der im Ortsteil Unterfahlheim liegende Bahnhof wird nicht mehr bedient. Buslinien verbinden Nersingen mit Ulm, Neu-Ulm, Günzburg und Ichenhausen.

Bildung

In Nersingen gibt es zwei Grundschulen sowie eine Grund- und Mittelschule im Ortsteil Straß.

Literatur

  • Michael Mackensen, Angela von den Driesch: Frühkaiserzeitliche Kleinkastelle bei Nersingen und Burlafingen an der oberen Donau, C.H. Beck, 1987, ISBN 3406317499
  • Thomas Fischer, Erika Riedmeier-Fischer: Der römische Limes in Bayern, Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2008. ISBN 3-7917-2120-8. S. 187, Abb. 139
  • Thomas Fischer: Die Römer in Deutschland, Konrad Theiß Verlag, Stuttgart 1999. ISBN 3-8062-1325-9. S. 59.
Commons: Nersingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Hans-Peter Kuhnen (Hrsg.): Abgetaucht, aufgetaucht – Flußfundstücke. Aus der Geschichte. Mit ihrer Geschichte. Ausstellungskatalog. Rheinisches Landesmuseum Trier, Trier 2001, ISBN 3-923319-48-7. S. 56; Abb. 57.
  3. Rainer Christlein, Otto Braasch: Das unterirdische Bayern – 7000 Jahre Geschichte und Archäologie im Luftbild, 3. Auflage, Konrad Theiß Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-0855-7. S. 65.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 540
  5. http://www.wahlen.bayern.de/biz/kowa_g2008.php?g=h&schluessel=775&suchbegriff=7