Schlacht bei Großbeeren

Schlacht der Koalitionskriege
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. November 2005 um 02:24 Uhr durch Bender235 (Diskussion | Beiträge) ("bei" statt "von"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Schlacht ohne Bild Die Schlacht bei Großbeeren fand am 23. August 1813 in der Nähe des gleichnamigen Dorfes in Brandenburg, heute Landkreis Teltow-Fläming, statt. Sie war Teil der Befreiungskriege, und die Niederlage der Franzosen verhinderte ein erneutes Vordringen der napoleonischen Truppen nach Berlin und beendete die französische Herrschaft in der Mark.

Ausgangslage

Nachdem Napoléon Bonaparte seine Truppen bis Moskau geführt hatte, erlebte er dort 1812 eine Katastrophe: Der strenge russische Winter traf die Franzosen völlig unvorbereitet, und zwang sie zum Abbruch des Russlandfeldzuges. Nach einem entbehrungsreichen Rückzug, den nur 40.000 der einst 530.000 nach Russland gezogenen Soldaten überlebten, sammelten sich die stark geschwächten Truppen im mit Bonaparte verbündeten Sachsen.

Dort plante der französische Feldherr das nächste Ziel: Die Einnahme Berlins, das er als Hort des preußischen Widerstandes gegen die Herrschaft der Franzosen ansah. Gleichzeitig sollte die »Armée de Berlin« unter Feldmarschall Charles Nicholas Oudinot die Verbindung mit der norddeutschen Armee Napoleons, die unter Davout in Hamburg lag, herstellen.

Bei Luckau überschritten die Truppen Napoleons die preußische Grenze. Am 21. August 1813 standen sie etwa 22 Kilometer südlich von Berlin. Auch die Armeen seiner Gegner hatten dort bereits Position bezogen: Napoleons Plänen zufolge sollten sie gleichzeitig von Oudinot im Süden und von Davout im Norden angegriffen werden - doch noch galt ein Waffenstillstand.

Vorbereitung

Im Laufe der folgenden Tage marschierten Napoleons Truppen immer weiter nordwärts in Richtung Berlin. Es kam zur Einnahme von Trebbin, und Scharmützeln bei Blankenfelde und Jühnsdorf. Schließlich entschloß sich der preußische General Friedrich Wilhelm Freiherr von Bülow, Großbeeren zu besetzen.

Schlachtverlauf

Gegen 16:00 erschienen die ersten französischen Truppen bei strömendem Regen vor Großbeeren. Sie gehörten zum VII. Korps des Generals Reynier. Da sie Großbeeren von den Preußen besetzt vorfanden, eröffneten sie ein Artilleriegefecht und vertrieben die Preußen nach etwa einer Stunde aus dem Dorf. Die Preußen bezogen Stellung bei Heinersdorf, etwa 5 Kilometer nördlich.

Da General von Bülow nicht davon ausging, die volle französische Truppenstärke vor sich zu haben, entschied er sich gegen den Willen des Oberkommandierenden der alliierten Truppen, des schwedischen Kronprinzen, zum Angriff. Eine Geschützreihe von 64 Kanonen eröffnete das Feuer, worauf die Franzosen mit 44 leistungsstärkeren sächsischen Geschützen antwortete. Gleichzeitig griffen preußische Truppen auch vom östlich des Ortes gelegenen Kleinbeeren aus an.

General Reynier erkannte nun endgültig, daß es die Preußen ernst meinten. Seinen linken Flügel ließ er durch sechs sächsische Bataillone aus dem zweiten Treffen verstärken. Sein preußischer Widersacher gab indes den Befehl zum Bajonettangriff. Staffelweise rückten die hinter den Geschützen aufgestellten Bataillone in das verwüstete Dorf vor, wo sie die Truppen Napoleons zum Rückzug zwangen.

Gleichzeitig hatte Marschall Oudinot, dessen Truppen tagsüber weit hinter denen Reyniers zurückgeblieben waren, das nahe gelegene Ahrensdorf erreicht. Er schickte sofort 2.000 Reiter zur Unterstützung nach Großbeeren, die einen Nachtangriff starteten, jedoch von den Preußen zurückgeschlagen wurden.

Noch in der gleichen Nacht beschlossen Reynier und Oudinot den Rückzug nach Wittenberg. Der Angriff der napoleonischen Streitkräfte auf Berlin war gescheitert, die preußische Hauptstadt vor der Eroberung durch den Feind bewahrt.

Sonstiges

Aus Anlass dieser Schlacht tragen in Berlin und Potsdam Straßen den Namen „Großbeerenstraße“.

Hinter dem Schlachtfeld erinnert eine Gedenkstätte mit einer kleinen Pyramide an die Schlacht. Auf der Gedenktafel befinden sich die Worte des Generals von Bülow: „Unsere Knochen sollen vor Berlin bleichen, nicht (da)hinter“. Damit mißachtete er den Rückzugsbefehl des Schwedischen Alliierten auf die damals etwa bei Charlottenburg gelegene Stadtlinie Berlins und erteilte den Befehl zum Angriff auf die Franzosen und ihre Verbündeten.

Einmal im Jahr wird das Siegesfest Großbeeren gefeiert. Im Rahmen dieses Volksfestes wird die Schlacht von Hobby-Soldaten in historischen Uniformen und mit allerlei historischem Gerät nachgestellt.