Berliner Pfannkuchen

Siedegebäck aus süßem Hefeteig
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Berliner (Pfannkuchen) oder (Faschings-)Krapfen ist der regionale Name eines runden faustgroßen Fettgebäcks. Zur Vielfalt weiterer Bezeichnungen siehe unten.

Berliner Pfannkuchen mit Pflaumenmus

Beschreibung

Es handelt sich um schwimmend in Fett ausgebackene, etwa faustgroße Krapfen aus süßem Hefeteig, die mit Konfitüre, Hiffenmark oder Pflaumenmus gefüllt und mit Zuckerguss bestrichen beziehungsweise mit Puderzucker oder normalem Zucker bestreut werden. Heute werden Berliner Pfannkuchen auch mit Füllungen aus Schokoladen- und Mokkacreme oder Eierlikör angeboten. Die Füllung erhalten sie nach dem Backen mit einer Art großer Spritze. In Berlin ist es üblich, dass Pfannkuchen mit Pflaumenmusfüllung mit Zucker bestreut, Pfannkuchen mit Konfitürenfüllung dagegen mit Zuckerguss bestrichen werden.

Einer Legende nach wurden sie anno 1756 von der preußische Artillerie erfunden, genauer gesagt von einem Berliner Zuckerbäcker, der als Kanonier unter Friedrich dem Großen dienen wollte, sich jedoch als wehruntauglich erwies und so als Feldbäcker beim Regiment bleiben durfte. Sozusagen "zum Dank" schuf er die ersten "Berliner", gab den Hefeteigstücken die runde Ballenform von Kanonenkugeln und buk sie, da kein Backofen zur Verfügung stand, über offenem Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen.

Brauchtum

Berliner Pfannkuchen sind ein traditionelles Gebäck zu Silvester und zur Zeit von Karneval, Fastnacht und Fasching. Dann ist es scherzhafte Sitte, einzelne Exemplare mit Senf statt Konfitüre zu füllen, ohne dass man ihnen das von außen ansehen kann. Allerdings sind sie auch außerhalb der "Saison" beliebt.

Bezeichnungsvielfalt

Eine einheitliche deutsche Bezeichnung dieses Gebäcks existiert nicht. Es gibt eine reiche Anzahl von regional verbreiteten Synonymen. Die gebräuchlichsten sind (nach J. Eichhoff, Wortatlas der deutschen Umgangssprachen, Berlin/München 1978, Karte 61):

  • In großen Teilen Norddeutschlands, von Mecklenburg über Schleswig-Holstein und Niedersachsen bis nach Westfalen und dem Rheinland sowie in Teilen der Pfalz, Baden-Württemberg und der Deutschschweiz, werden sie Berliner genannt.
  • In Berlin selbst und großen Teilen Ostdeutschlands von Vorpommern und Brandenburg bis nach Sachsen und Thüringen spricht man von Pfannkuchen. Was im Westen als Pfannkuchen bezeichnet wird, heißt dort Eierkuchen oder Plins(en).
  • In den südlicheren Teilen Deutschlands, insbesondere Bayern, Hessen mit Rheinhessen, Teilen Baden-Württembergs und Thüringens sowie in Österreich spricht man von Krapfen, Kreppel oder ähnlichem, seltener von Faschingskrapfen, Krapfen sind in Berlin wiederum ein ähnliches, jedoch ungefülltes und wesentlich festeres Gebäck.
  • Auf das Ruhrgebiet beschränkt ist der Berliner Ballen.
  • In Südwestdeutschland sowie im Saarland findet man mitunter auch die Bezeichnung Fastnachtsküchelchen bzw. Faasekischelschia.
  • In Frankreich kennt man den Beignet (gesprochen Bän-je) der fast identisch mit dem Berliner Pfannkuchen ist
  • In Aachen und Umgebung gibt es die Bezeichnung Puffeln.