Virgin Steele

US-amerikanische Band
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Virgin Steele ist eine 1981 gegründete Power-Metal-Band aus New York City. Sie nennen ihren Stil barbarisch-romantischen Metal ("barbaric-romantic"). Dieser ist teilweise symphonisch und enthält einige Elemente der Klassik. Manche Veröffentlichungen der Band sind Konzeptalben, und behandeln in erster Linie Themen der Griechischen Mythologie.

Die frühen Jahre

Die Band wurde Anfang der 1980er Jahre von Jack Starr, einem Gitarristen französischer Herkunft, gegründet. Dieser versuchte die Elemente für die ultimative Metal-Band zu finden. Das erste weitere Mitglied war Joey Ayvazian (Schlagzeug). Zusammen suchten sie einen Sänger, bis ihnen David DeFeis vorgestellt wurde, welcher auch Bassist Joe O'Reilly mit in die Band brachte. Ihr Debüt gaben Virgin Steele 1982 mit dem Song Children Of The Storm auf der Compilation U.S. Metal Vol. II. Kurze Zeit später erschien ihr selbstbetiteltes erstes eigenes Album mit dem Titeltrack Children Of The Storm. DeFeis bevorzugte dabei melodische und pompöse Arrangements, während Starr die härtere und direktere Art bevorzugte, was zu einer gelungenen Mischung führte. 1983 folgte das Album Guardians Of The Flame. Nach der Mini LP Wait For The Night verließ Jack Starr die Band wegen Unstimmigkeiten mit DeFeis in Bezug auf die Härte der Veröffentlichungen. Starr engagierte darauf unter anderem den früheren Riot Sänger Rhett Forrester und veröffentlichte das Album Out of Darkness. Er versuchte den Namen Virgin Steele zu behalten, verlor ihn aber in einem Prozess gegen den Rest der Band um David DeFeis, welche darauffolgend durch Gitarristen Edward Pursino komplettiert wurde.

1985 erschien in Virgin Steeles Plattenlabel das Thrash-Metal-Album Nightmare Theatre einer unbekannten Band namens Exorcist. Weder Platte noch Band fanden größere Aufmerksamkeit, bis 2 Jahre später Gerüchte über die Gemeinsamkeiten zu Virgin Steele aufkamen: Plattenlabel (Cobra Records), Studio (Sonic Sound Studio) und Produzent (DeFeis) sind identisch, der Gesang klingt verdächtig ähnlich. DeFeis gibt erst nach anfänglichem Abstreiten widerwillig zu, daß er bzw. Virgin Steele hinter Exorcist stecken, 2000 wird die Sache dann endgültig klar: Fire Of Ecstasy von Album The House Of Atreus Act II ist ein Remake (mit anderem Text) des Exorcist-Titels Call For The Exorcist.

Aufstieg und Niedergang

1986 veröffentlichten sie Noble Savage, doch das Album blieb hinter den erwarteten Verkaufszahlen zurück. Es folgte eine Europa-Tour als Support von Manowar. Das nächste Album Age of Consent aus dem Jahr 1987 erreichte, obwohl es gute Kritiken der Fachpresse erntete, wieder keine größere Verbreitung und wurde nicht zuletzt deshalb ein kommerzieller Misserfolg, weil die Auflage aufgrund rechtlicher Probleme viel zu gering war. Für Virgin Steele brach eine dunkle Zeit an: Ihr Label schloss die Pforten und Bassist Joe O'Reilly entschied sich die Band zu verlassen. Vorerst konnte man also keine weiteren Studioalben einspielen und auf Tournee gehen.

Neubeginn und Triumph

Erst 1993 wurde in Rob De Martino ein neuer Bassist gefunden und ein Vertrag bei dem Label Shark unterschrieben. Sie veröffentlichten Life Among The Ruins, ein Album mit von Whitesnake beeinflusstem Hard Rock- und Blues-Anleihen. Ein Jahr später erschien The Marriage of Heaven and Hell, Part 1, ein sehr progressiv orientiertes, melodisches Album mit Epic Metal und Symphonie-Einflüssen. Virgin Steele kamen erneut nach Europa, als Support von Manowar und Uriah Heep. 1995 folgte The Marriage of Heaven and Hell, Part 2. Nach einer weiteren Europa-Tour erschien 1998 mit dem hochwertigen Album Invictus der dritte und letzte Teil der „Marriage“-Saga. Längst war die Band im Metal-Genre weltweit ein Begriff, wenngleich ihre Berühmtheit sich (übrigens bis heute) noch nicht mit der von ähnlichen Bands wie Manowar messen konnte. Auch kommerziell waren Virgin Steele - für ihre Verhältnisse und auf einem hart umkämpften Markt – nun sehr erfolgreich.

Bereits 1999 erschien das Album - The House Of Atreus Act I, dass sich mit der griechischen Mythologie befasst und im Jahr 2000 folgte mit The House Of Atreus Act II die überaus gelungene Fortsetzung (die außerplanmäßig sogar ein Doppelalbum wurde).

Danach wurde es eine Weile still um Virgin Steele, bis 2002 gleich zwei Alben zur gleichen Zeit erschienen, allerdings ohne komplett neues Material. The Book Of Burning, welches bisher unveröffentlichte sowie ältere aber komplett neu und deutlich kraftvoller aufgenommene Stücke aus der früheren Schaffensphase der Band erhält. Daneben eine Best Of-Compilation namens Hymns To Victory, mit vielen Höhepunkten aus der 20-jährigen Karriere von Virgin Steele. Das Besondere an diese Compilation ist, dass alle ausgewählten Stücke von DeFeis komplett neu abgemischt und teilweise mit Elementen (z. B. Intros) ergänzt wurden. Teilweise wurden bekannte Songs auch mit einer ganz anderen Interpretation und Instrumentierung aufgenommen (Gate Of Kings). Sowohl für Fans als auch für alle, die die Band nicht kennen eine lohnenswerte Investition.

Die Zukunft

Auf neues Songmaterial müssen die Fans lange warten, da David DeFeis vor allem mit seinem dritten Rockoper-Projekt Lilith (siehe hierzu eine ausführlichere Beschreibung im Artikel zu David DeFeis) kaum Zeit für andere Dinge hatte. Laut jüngsten Ankündigungen soll jedoch ein neues Album (evtl. wieder ein Doppelalbum) im ersten Quartal 2006 erscheinen. Im Anschluss wird die Band weltweit auf Tournee gehen. Während dieser Tour wird auch Material für eine Live-DVD aufgenommen werden, die dann in der zweiten Jahreshäfte 2006 erscheinen soll.

Mitglieder

Diskographie

  • 1982 - Virgin Steele One
  • 1983 - Guardians Of The Flame
  • 1985 - Nightmare Theatre (als Exorcist)
  • 1986 - Noble Savage
  • 1989 - Age Of Consent
  • 1993 - Life Among The Ruins
  • 1994 - The Marriage Of Heaven And Hell Part I
  • 1995 - The Marriage Of Heaven And Hell Part II
  • 1998 - Invictus
  • 1999 - The House Of Atreus Act I
  • 2000 - Magick Fire Music (EP)
  • 2000 - The House Of Atreus Act II
  • 2002 - The Book Of Burning (Compilation)
  • 2002 - Hymns To Victory (Compilation)