Didacus Ströbele

Abt der Reichsabtei Bad Schussenried
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Didacus Ströbele OPraem (* 1686 in Biberach an der Riß; † 1748 in Kloster Allerheiligen) war von 1719 bis 1733 der 19. Reichsabt der Prämonstratenserreichsabtei Schussenried im heutigen Bad Schussenried in Oberschwaben.

Abt Didacus Ströbele, Gemälde vor 1733

Leben

Er wurde im Jahre 1719 im Alter von 33 Jahren zum Abt gewählt. Auf Empfehlung der damaligen Äbtissin des Klosters Sießen vergab er 1728 den Auftrag des Neubaus der Wallfahrtskirche Steinhausen, an die aus Landsberg am Lech stammenden Brüder Johann Baptist und Dominikus Zimmermann. Im Jahre 1733 wurde er nach einer überraschenden Visitation des Generalvikars der Prämonstratenser Abt Hermann Vogler, von der damaligen Reichsabtei Mönchsrot abgesetzt und in das Kloster Allerheiligen im Schwarzwald verbannt, wo er 1748 verstarb.

Absetzung

Die Gründe seiner Absetzung wurden im Visitationsbericht nicht genannt. Abt Didacus ließ schon in den Jahren zuvor Kapellen in Eggatsweiler, Attenweiler, Wattenweiler und Eggmannsried errichten. Ein möglicher Grund seiner Absetzung soll sein wenig gefestigter Charakter gewesen sein. Sein allgemeiner Lebenswandel war ein Ärgernis für seine Kollegen im schwäbischen Reichsprälatenkollegium. Ein weiterer Absetzungsgrund könnten die Gesamtbaukosten der Wallfahrtskichen Steinhausen in Höhe von 45.000 Gulden gewesen sein. In den späteren Wirtschaftsbüchern des Klosters ist jedoch keine über das normale Maß hinausgehende höhere Verschuldung der Abtei erkennbar. Auch gibt es keine Aufzeichnungen des Klosters, die auf eine Verarmung des Territoriums der Reichsabtei aufgrund des Neubaus von Steinhausen hinweisen.

Die Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau und heutige Pfarrkirche St. Peter und Paul im Bad Schussenrieder Ortsteil Steinhausen wird oft als die „schönste Dorfkirche der Welt“ bezeichnet.

Weitere Bauten

  • Kapelle in Egatsweiler einem Ortsteil von Mühlhausen, 1716
  • Kapelle in Attenweiler, 1725
  • Kapelle in Wattenweiler einem Ortsteil von Ingoldingen, 1725
  • Kapelle in Eggmannsried einem Ortsteil von Bad Wurzach, 1725

Wappen

Das Wappen von Abt Didacus ist geteilt von Blau und Rot und oben ein goldener Stern, unten über einem Dreiberg ein Federbausch. Die Beschreibung von Rueß, er schreibt von drei roten Blumen auf grünem Grund, entspricht nicht den Darstellungen auf dem Porträt.

Literatur

  • May J., "800 Jahre Kloster Schussenried", Pfarramt Sankt Magnus, Bad Schussenried, 1983
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