Luzern

Schweizer Stadt und Hauptort des Kantons Luzern
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Vorlage:Ort Schweiz Luzern (frz./engl. Lucerne, it./rät. Lucerna) ist *die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons sowie des Bezirks. Sie liegt am nordwestlichen Ende des Vierwaldstättersees beim Ausfluss der Reuss und ist der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt der Innerschweiz (bzw. Zentralschweiz). Die Reuss teilt die Stadt in die Altstadt und Neustadt. Die älteste, gedeckte Holzbrücke der Welt (Kapellbrücke) mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke verbinden die Alt- und Neustadt. Die Lage zwischen See und Bergen (Pilatus, Rigi) ist besonders malerisch und begünstigte die Entwicklung Luzerns als Fremdenstadt und frühe Hochburg des Tourismus ab 1840.

Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 24.15 km², davon: sind 60.4% Siedlungsfläche, 11.6% Landwirtschaftszonen und 25.9% Wald. Zu Luzern gehört auch eine Exklave am Nordhang des Bürgenstocks.

Geschichte

 
Blick vom Pilatus auf Luzern
 
der nahegelegene Pilatus mit 2118 m.ü.M

Im 8. Jahrhundert wurde die Benediktinerabtei St. Leodegar gegründet. 840 verlor das Kloster seine Selbständigkeit und wurde eine Probstei des Klosters Murbach (Elsass). Luzern wurde erstmals 840 als Luciaria urkundlich erwähnt, der Name bedeutet sumpfiger Ort oder Hechtreuse. Die Deutung des Wortes als Leuchtenstadt ist heute noch weithin gebräuchlich, gilt jedoch inzwischen als falsch.

Die Siedlung im Zentrum der Klosterherrschaft Murbach/Luzern, verkehrsgünstig am See und an der Reuss zugleich gelegen, erlangte 1178 ihre Unabhängigkeit von der Herrschaft des Klosters und entwickelte sich vom Markt zur Stadt. Durch die Eröffnung des Gotthard-Passes (13. Jahrhundert) wurde die Stadt Luzern eine wichtige Handelsstadt. Als politischer und wirtschaftlicher Mittelpunkt zwischen dem Jura, dem unteren Aaretal, Brugg und dem Alpenrand gewann sie einige Bedeutung. Das lockere Herrschaftsgefüge des 13. Jahrhunderts ermöglichte eine eigene Entwicklung (1252 Geschworener Brief), die nach der Eingliederung in die grosse österreichische Landesherrschaft 1291 weiterwirkte. Das Streben nach Wahrung einer gewissen Eigenständigkeit zwang den Rat einige Jahre später zur Auseinandersetzung mit Habsburg, in deren Verlauf Luzern seine alten Reserven gegenüber den Nachbarn in den Alpentälern beiseiteschieben musste. Um die Unterstützung der drei Waldstätte zu erhalten, war die Stadt mehr oder weniger gezwungen, den Bund von 1332 zu schliessen und wurde damit das vierte Mitglied der Schweizer Eidgenossenschaft. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts lockerten sich die Verbindungen zur Herrschaft Österreich immer mehr.

Die Stadt Luzern erlebte in der Zeit der frühen Stadtentwicklung von etwa 1200 bis 1350 ein rasches Wachsen der Bevölkerung und wird schliesslich über 4000 Einwohner gezählt haben. Im 15. Jahrhundert trat ein Rückgang ein, der um 1470 seinen Tiefpunkt erreicht haben dürfte. Erst um 1800 zählte Luzern wieder 4300 Einwohner. Die Zahl stieg bis 1850 auf 11'000 und strebte dann bis um 1960/70 mit über 70'000 Einwohnern dem bisherigen Höchststand zu.

Die Stadt Luzern besass bis 1798 als souveräner Stadtstaat ein eigenes Territorium, das weitgehend dem heutigen Kanton Luzern entsprach.

Sehenswürdigkeiten

Historisches

 
Kapellbrücke
 
Luzerner Wahrzeichen: Wasserturm und Kapellbrücke
Datei:Luzern Löwendenkmal um 1900.jpeg
Das Löwendenkmal
Da die Stadt durch die Reuss geteilt wird, besitzt sie mehrere Brücken, die die Altstadt mit der Neustadt verbinden. Die bekannteste davon ist die Kapellbrücke, die längste gedeckte Holzbrücke mit 204 m Länge von 1332. Im Jahre 1993 zerstörte ein Feuer einen Grossteil der Brücke. Da diese in den 1960er Jahren umfassend renoviert und jedes einzelne hölzerne Bauteil registriert worden war, konnte sie nach dem Brand originalgetreu wieder aufgebaut werden. Viele der dreieckigen mittelalterlichen Originalgemälde, welche auf ihrer ganzen Länge im Giebel der Brücke angebracht waren, wurden beim Brand jedoch unrettbar zerstört. In der Mitte der Brücke befindet sich das Wahrzeichen von Luzern, der Wasserturm mit einem achteckigen Grundriss. Brücke wie Turm bildeten einen Teil der Stadtbefestigung.

Moderne Architektur

 
Kultur- und Kongresszentrum Luzern(KKL)

Museen


Regelmässige Veranstaltungen / Festivals

 
Luzerner Fasnacht
  • Luzerner Fasnacht: Die Fasnacht findet immer in den Winterferien statt und ist einer der grössten Anlässe in Luzern. Tausende von Menschen trotzen der Kälte und feiern in der Altstadt und auf den Strassen die Fasnacht.
  • Fumetto, jährlich im Frühling stattfindendes Comics-Festival
  • Lucerne Festival (früher Musikfestwochen), eines der bedeutendsten europäischen Festivals für klassische und neue Musik, bekannt durch Gastkonzerte der weltbesten Sinfonieorchester im KKL
  • Blue Balls Festival : alljährlich im Sommer stattfindendes Jazzfestival, ab 2005 auch Alternativmusik - http://www.blueballs.ch
  • Seenachtsfest, ein grosses Feuerwerk, jährlich im August (aber nicht am Nationalfeiertag)
  • Rose d'Or ist das grösste Festival der Fernsehunterhaltung und findet seit 2004 jährlich in Luzern statt. Bei diesem in Montreux gegründeten Festival werden die besten internationalen Fernsehformate mit der "Goldenen Rose" ausgezeichnet.
  • Funk am See, ein Open Air, das alle 2 Jahre auf der Lido Wiese (vor dem Verkehrshaus) in Luzern stattfindet. Neben Rock und Pop Acts sind auch immer Hip-Hop Acts vor Ort. Das nächste Festival findet im Sommer 2006 statt.

Bevölkerung

 
Luzern Juli 2005

Die Bevölkerung der Stadt Luzern hat in den letzten 30 Jahren abgenommen. Um 1975 betrug sie nämlich knapp 75'000. Heute leben noch ungefähr 60'000 Menschen in der Kernstadt der Agglomeration Luzern. Viele sind aufgrund der Landflucht in die umliegenden Agglomerationsgemeinden Horw, Kriens, Littau, Emmen, Ebikon, Adligenswil, Meggen sowie Dierikon gezogen.

Die Stadt Luzern ist in Quartiere aufgeteilt:

  • Tribschen-Langensand
  • Biregghoff-Grünegg
  • Altstadt
  • BaBeL (Basel-Bernstrasse Luzern)
  • Halde-Bellerive-Lützelmatt
  • Hirschmatt-Neustadt
  • Hochwacht
  • Hubelmatt
  • Kleinstadt Luzern
  • Luegisland
  • Maihof
  • Moosmatt
  • Obergrund
  • Rönnimoos
  • Rodtegg
  • Säli-Bruch-Obergütsch
  • Seeburg-Würzenbach-Büttenen
  • Sternmatt
  • Udelboden
  • Wesemlin-Dreilinden
  • Wächter am Gütsch
  • Würzenbach / Würzenbachmatte
  • Geissenstein

Verkehr

Datei:Raddampfer luzern small.jpg
Raddampfer auf dem Vierwaldstättersee

Die Stadt als auch die Agglomeration Luzern ist mit den Autobussen der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) gut erschlossen.

Die Seebrücke, welche die Altstadt und Neustadt miteinander verbindet, ist eine der meistbefahrensten Strassen der Schweiz.

Am 11. Dezember 2004 wurde die erste Phase der S-Bahn Luzern mit sechs neuen Haltestellen, einer Verdichtung des Fahrplans - vielfach Halbstundentakt - und neuem Rollmaterial eröffnet.

Politik

Stadtpräsident ist Urs W. Studer (Mitglied der LPL bis 2000, seit dann parteilos). Der Stadtrat (Exekutive) setzt sich aus 5 Mitgliedern zusammen, und das Parlament (Legislative) umfasst 48 Sitze.

Zukunft

Da die Baulandreservern der Stadt praktisch erschöpft sind wäre ein Wachstum nur mehr durch Fusionen möglich. Eine erste Fusion könnte 2010 Realität werden; zur Frage steht eine Eingliederung der Agglomerationsgemeinde Littau (ca. 12'000 Einwohner) in die Stadt Luzern.

Eine erste Fusion kann nur nach Einwilligung per Volks- und Stadtrats-/Gemeinderatsabstimmung in den Gemeinden Luzern und Littau durchgeführt werden. Die Fusion würde vor allem von linken und bürgerlichen Parteien (SP, CVP, FDP) begrüsst und hätte wohl Signalwirkung für die anderen Agglomerationsgemeinden, welche zur Zeit ebenfalls mit dem Gedanken einer Fusion spielen aber noch das Resultat der Abstimmung über die Fusion mit Littau abwarten wollen. Längerfristig verfolgt der Stadtrat das Ziel der Schaffung einer Gemeinde Gross-Luzern nach dem Vorbild von Gross-Zürich.

Literatur

  • Mark Twain: A Tramp Abroad (dt. Bummel durch Europa) - Der Reisebericht enthält eine ausführliche, satirische Beschreibung Luzerns. - Link zum Volltext auf Project Gutenberg
  • Leo Tolstoi: Aus dem Tagebuch des Fürsten Nechljudow: Luzern - Reisebericht
  • Paul Letter: Geschichte und Kultur von Luzern. Anfänge und Entwicklungen einer Kantonshauptstadt. Frieling, Berlin 2002 ISBN 3-8280-1759-2

In Luzern geborene Persönlichkeiten

Allgemein

Lokale Medien

Webcams

Verkehr

  • S-Bahn, seit 11. Dezember 2004

Bildung


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