Militärbezirk V

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Der Militärbezirk V war eine militäradministrative territoriale Gliederung der Landstreitkräfte der NVA. Ihr unterstanden im Frieden eine Panzer- und zwei motorisierte Schützendivisionen sowie mehrere Unterstützungseinheiten und -truppenteile. Im Mobilmachungsfall wurden aus den Einheiten, Truppenteilen und Verbänden des Militärbezirkes die 5. Armee und ein territorialer Militärbezirk gebildet. Der Sitz des Kommandos des Militärbezirkes befand sich in Neubrandenburg.

Stationierung der Landstreitkräfte der NVA

Der Militärbezirk V entstand mit Schaffung der NVA aus der Territorialverwaltung Nord der Kasernierten Volkspolizei der DDR. Ihm wurden die 9. Panzerdivision, die 6. motorisierte Schützendivision und die 8. Infanteriedivision zugeordnet. Bereits 1956 wurde die 8. Infanteriedivision zur motorisierten Schützendivision umformiert. Die 6. motorisierte Schützendivision wurde 1958 aufgelöst. Aus ihren Truppenteilen wurden drei Ausbildungsregimenter formiert, die im Mobilmachungsfall zu motorisierten Schützendivisionen aufwachsen sollten. Die 1. motorisierte Schützendivision wurde in Folge der Umstrukturierungsmaßnahmen dem Kommando des Militärbezirkes V unterstellt. Diese Gliederung blieb bis zur Auflösung der NVA erhalten.

1962 wurde in Stallberg die selbständige Artilleriebrigade-2 (sABr-2) aufgestellt, die mit operativ-taktischen Raketen ausgerüstet war. Die Brigade wurde am 1. Mai 1965 dem Kommando des Militärbezirkes V unterstellt und 1967 in 5. Raketenbrigade umbenannt. Dem Kommando Militärbezirk waren ebenfalls das Artillerieregiment 5 und das Flak-Regiment 5 unterstellt. Letzteres wurde zu einer Flak-Abteilung umstrukturiert, aus der schließlich das Fla-Raketenregiment 5 hervorging. Dem Kommando des Militärbezirkes waren weiterhin unterstellt:

  • Pionierregiment 5 in Pasewalk
  • Pontonregiment 5 in Havelberg
  • Geschoßwerferabteilung 5 in Dabel
  • Kampfhubschraubergeschwader 5 in Basepohl
  • Bewegliche Raketentechnische Basis 5 in Demen
  • Bewegliche Fla-Raketentechnische Basis 5 in Basepohl
  • Nachrichtenregiment 5 in Fünfeichen
  • Panzerjägerabteilung 5 in Dabel
  • Funktechnisches Bataillon 5 in Basepohl
  • Funk- und Funktechnisches Aufklärungsbataillon 5 in Goldberg
  • Bataillon Funkelektronischer Kampf 5 in Goldberg
  • Wach- und Sicherstellungsbataillon 5 in Neubrandenburg
  • Instandsetzungsbataillon 5 in Relzow

Die folgenden im Frieden vom Kommando Militärbezirk V geführten Ausbildungseinrichtungen bildeten die Basis für die Aufstellung der Mobilmachungsdivisionen:

  • Ausbildungszentrum 19 in Burg
  • Ausbildungszentrum 20 in Karpin

Chefs des Militärbezirkes V waren:

  • Generalmajor Hermann Rentzsch  (1. März 1956 – 31. Dezember 1957) 
  • Oberst Martin Bleck (1. Januar 1958 – 31. Juli1964) 
  • Generalmajor Horst Stechbarth (1. August 1964 – 28. Februar 1967) 
  • Generalmajor Kurt Lange (16. März 1967 – 30. September 1972) 
  • Generalmajor Joachim Goldbach (1. Oktober 1972 – 15. Oktober 1979) 
  • Generalmajor Manfred Gehmert (16. Oktober 1979 – 30. November 1986) 
  • Generalmajor Horst Sylla (1. Dezember 1986 – 14. September 1990) 
  • Generalmajor Manfred Jonischkies (15. September 1990 – 2. Oktober 1990) 

Literatur

  • Klaus Froh, Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA. Ein biographisches Handbuch. Christoph-Links Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-86153-209-3
  • Wilfried Kopenhagen: Die Landstreitkräfte der NVA. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02297-4
  • Rüdiger Wenzke (Hrsg.): Die Streitkräfte der DDR und Polens in der Operationsplanung des Warschauer Paktes, Militärgeschichtliches Forschungsamt, 2010.