Michael Wuttke
Michael Wuttke (* 1950) ist ein deutscher Wirbeltier-Paläontologe.
Er ist Referatsleiter Erdgeschichte in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz in Mainz. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Universität Mainz. Wuttke ist seit 2010 Präsident der Paläontologischen Gesellschaft.
Er befasste sich mit fossilen Froschlurchen (Anuren), fossilen Süßwasserschwämmen und Taphonomie und veröffentlichte im Rahmen der in seinem Referat anfallenden Rettungs- und Forschungsgrabungen in Rheinland-Pfalz, zum Beispiel im Hunsrückschiefer[1] und die Fossillagerstätte Enspel im Westerwald, ein ehemaliger Maarsee aus dem Oligozän (vor 24,7 Millionen Jahren), der zu einem Ölschiefer ähnlich Messel versteinerte und von einer Basaltschicht bedeckt wurde. Wie in Messel war auch hier die Fossillagerstätte nach Ende des Basaltabbaus bedroht, weshalb Pläne für einen Erlebnispark entwickelt wurden (siehe Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel).[2]
Zusammen mit dem Geologen Achim Reisdorf (Doktorand in Paläontologie an der Universität Basel) klärte er die lange offene Frage, warum einige Dinosaurier und langhalsige fossile Vögel mit stark nach hinten gekrümmten Hälsen versteinerten. Durch Experimente an rezenten Vogelhälsen stellten sie fest, dass die Ursache nicht in einem Todeskrampf (Opistothonus) lag, sondern seine Ursache hatte in der Zersetzung eines elastischen Bandes, dass die Halswirbel verbindet.[3][4] Anlass war das Skelett eines Compsognathus longipes aus dem Solnhofer Plattenkalk, der am Grund einer Lagune versteinerte, so dass Todeskrämpfe als Ursache unwahrscheinlich waren. Ein paar Jahre zuvor im Jahr 2007 hatten US-amerikanische Wissenschaftler (der Paläontologe Kevin Padian und die Veterinärin Cynthia Marshall Faux) die Todeskrampf-These noch in einer viel beachteten Studie gestützt.
Einzelnachweise
- ↑ C. Bartels, M. Wuttke, Derek Briggs (Herausgeber) Projekt Nahecaris. Entschlüsselung devonischer Palaeo-Ökosysteme aus dem Hunsrückschiefer von Bundenbach, Metalla, Band 9, Bochum, 2002
- ↑ M. Wuttke, D. Uhl, T. Schindler (Herausgeber) Fossil-Lagerstätte Enspel – exceptional preservation in an Upper Oligocene maar, Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments, Sonderband, Band 90, 2010
- ↑ zum Beispiel Reto Caluori Warum sich Dinosaurierskelette so bizarr verkrümmen, idw, 16.2.2012
- ↑ Reisdorf, Wuttke Re-evaluating Moodie's Opisthotonic-Posture Hypothesis in fossil vertebrates. Part I: Reptiles – The taphonomy of the bipedal dinosaurs Compsognathus longipes and Juravenator starki from the Solnhofen Archipelago (Jurassic, Germany), Palaeobiodiversity and Palaeoenvironments, Band 92, 2012
Personendaten | |
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NAME | Wuttke, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Paläontologe |
GEBURTSDATUM | 1950 |