Nieswurz

Gattung der Familie Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), Giftpflanze
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Die Vorlage:Genus Nieswurz (Helleborus) umfasst 15 Arten und ist von Europa bis Zentralasien verbreitet. Die Arten sind alle frosthart und blühen im Winter und im Frühjahr. Sie tragen Blüten in den Farben weiß, grün, rot und violett.

Nieswurz
Schneerose (Helleborus niger)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae)
Vorlage:Ordo: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Vorlage:Familia: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
Vorlage:Subfamilia: Ranunculoideae
Vorlage:Tribus: Helleboreae
Vorlage:Genus: Nieswurz
Wissenschaftlicher Name
Helleborus
L.

Alle Arten sind giftig und stehen teilweise unter Naturschutz!

Namensherkunft

Auch der lateinische Gattungsname verweist auf die Giftigkeit der Arten dieser Gattung. Die Gattungsbezeichnung leitet sich aus den griechischen Wort hellein = töten und boras = Speise ab.

Nieswurzen als Gift- und Heilpflanze

Der Nieswurz enthält einige pharmakologisch wichtige und nutzbringende Inhaltsstoffe: Saponin und die Glykoside Helleborein und Hellebrin sind in der ganzen Pflanze zu finden. Helleborein hat Digitaliswirkung. Der Geruch der Inhaltsstoffe führt zu einem starken Niesreiz.

Die Giftwirkung war schon im Altertum bekannt (Name von griech. helein = töten). So wird berichtet, dass Solon im Jahre 600 v. Chr. als Kriegslist einen Bach mit zerkleinerten Helleborus-Rhizomen (vermutlich Helleborus odorus) vergiftete und damit den Feind, der aus dem Bach trank, kampfunfähig machte.

Möglicherweise kann der Nieswurz aber auch für friedliche und sogar heilende Zwecke eingesetzt werden: Forscher der Universität von Texas in Galveston entdeckten die krebshemmende Wirkung eines ihrer Inhaltstoffe, des Alkaloids Cyclopamin. Dieser Stoff vermag ein Gen mit der Bezeichnung "Sonic Hedgehog" zu blockieren, was in Folge die unkontrollierte Teilung von Krebszellen zu hemmen scheint. Es wird nun untersucht, ob Cyclopamin nützlich für die Bekämpfung verschiedener Krebsarten sein könnte (Literatur: Jingwu Xie et al., Cancer Research, Bd. 64, Nr. 20, 2004.)

Nieswurzen wurden aber auch bereits in der Vergangenheit bereits als Heilpflanze verwendet. Aus diesem Grund erhielt die Christrose bereits im 16. Jahrhundert Einzug in die Gärten. Der dunkelbraune Wurzelstock wurde pulverisiert als Herzmittel und urintreibendes Medikament eingesetzt. Frühzeitig wiesen die Kräuterbücher des 16. und 17. Jahrhunderts allerdings auch auf die Giftigkeit der Pflanze hin und warnten vor Überdosierung.

Verwendung als Gartenpflanze

Unter den Nieswurzen wird insbesondere die Christrose und ihre Sorten verwendet. Als Art, die am besten auch Sonne und Trockenheit toleriert, gilt jedoch die Korsische Nieswurz mit ihren becherförmigen grünen Blüten.

Mittlerweile wurden auch eine Reihe von Hybriden gezüchtet. Zu diesen gehört beispielsweise die Sorte Helleborus 'Queen of the Night' , die eine Kreuzung der Orientalischen Nieswurz und Helleborus purburescens ist.

 
Stinkende Nieswurz

Die Verwendung als Heilpflanze hat dafür gesorgt, dass zwei Nieswurz-Arten mittlerweile in Mitteleuropa auch eingebürgert. Sowohl die Christrose als auch die Grüne Nieswurz wurden gelegentlich über Gartenabfälle verschleppt und siedelten sich daher auch in der freien Natur an. Die Grüne Nieswurz ist besonders im Alpenvorland in lichten Wäldern und an Weinbergrändern zu finden. Der erste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahre 1798.

Arten (Auswahl)

 
Helleborus lividus corsicus

Literatur

  • Heinz-Dieter Krausch; Kaiserkron und Päonien rot... - Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen, Dölling und Galitz Verlag, Hamburg 2003, ISBN 3-935549-23-7

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