Dieser Artikel befasst sich mit dem Staat Südafrika. Für die südliche Region Afrikas siehe Südliches Afrika.
| |||||
Wahlspruch: ke e: /xarra //ke auf deutsch: Verschiedene Menschen vereint! | |||||
Amtssprachen | Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Sepedi, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga | ||||
Hauptstadt | Pretoria | ||||
Regierungssitz | Pretoria | ||||
Parlamentssitz | Kapstadt | ||||
Sitz des obersten Gerichtes | Bloemfontein | ||||
Staatsform | Republik | ||||
Regierungsform | Präsidialdemokratie mit föderativen Elementen | ||||
Präsident | Thabo Mbeki (seit 1999) | ||||
Fläche | 1.219.912 km² | ||||
Einwohnerzahl | 43.647.658 (Stand 2002) | ||||
Bevölkerungsdichte | 36 Ew. pro km² | ||||
Währung | Rand (R) | ||||
Zeitzone | UTC + 2 | ||||
Nationalhymne | siehe Nationalhymne Südafrikas | ||||
Kfz-Kennzeichen | ZA | ||||
Internet-TLD | .za | ||||
Vorwahl | +27 | ||||
Karte Afrikas, Südafrika hervorgehoben | |||||
![]() |
Die Republik Südafrika liegt an der Südspitze Afrikas bei 29° Süd und 24° Ost und wird vom Atlantischen- und dem Indischen-Ozean umschlossen. Das Land grenzt an Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik und das Swasiland. Lesotho liegt innerhalb der Grenzen Südafrikas.
Geographie
Südafrika hat eine Fläche von 1.219.912 km² und ist in neun Provinzen gegliedert: KwaZulu-Natal, Limpopo, Nordkap, Nordwest, Freistaat, Ostkap, Mpumalanga, Gauteng, Westkap.
Das Zentralplateau liegt in einer Höhe zwischen 900 und 2.000 Metern, darum wird ein zur Küste abfallender Landgürtel mit einer Breite von 20 bis 250 km auch Great Escarpment (Große Randstufe) genannt.
Die Drakensberge durchziehen das Land vom Nordosten bis nach Lesotho im Südosten. Der Thabana Ntlenyana (auch Thabantshonyana, kleiner Berg) hat eine Höhe von 3482 m über NN.Nordwestlich von Bloemfontein erstreckt sich eine Wüste bis nach Namibia. Am Kap Agulhas (port.: agulhas = Nadeln) treffen sich Atlantik und Indischer Ozean, westlich davon ist das Kap der Guten Hoffnung (Kaap van die goeie Hoop).
Die meisten Quellen der Flüsse Südafrikas befinden sich in den Drakensbergen und fließen Richtung Indischer Ozean in den diese auch einmünden. Der Größte Fluss mit einer Länge von über 2000 km mündet in den Atlantischen Ozean. Die Augrabiesfälle (Aukoerebis, "Ort des Großen Lärms") des Oranje im Nordwesten des Gordoniadidistriktes wurden 1778 von Hendrik Wikar entdeckt haben eine Breite von ca. 3 km und sind 190 m hoch, wovon 146 im freien Fall ist. Der Hauptwasserfall ist ca. 150 m breit. Weitere wichtige Flüsse sind Limpopo und der Vaal. Die Wasserstände schwanken sehr stark.
Zu Südafrika gehören weiterhin die Prince-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean. Seine territorialen Ansprüche in der Antarktis gab Südafrika 1994 auf.
Klima und Vegetation
Das Klima ist durch seine Lage am südlichen Wendekreis subtropisch, überwiegend sonnig und trocken. Frost und Schnee gibt es im Winter nur in den Gebirgen. Die über das Jahr verteilten Niederschläge nehmen von SO nach NW ab, gleichzeitig nehmen die Temperaturen zu.
Durch seine Größe und mehrere Faktoren (Meeresströme/Höhenlage) unterscheidet sich das Klima in einigen Teilen des Landes.
Die Lage auf der Südhalbkugel führt dazu, dass die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt sind. Zwischen Juni und August kann in den Drakensbergen / Johannesburg (1660 m über NN) / Umgebung Schnee liegen, abends und nachts ist es dann sehr kalt. Tagsüber klettern die Temperaturen bis um 23°C, im Sommer um 30°C. Region um Kapstadt (15 m über NN): Nieselregen, kühl. Von November bis März: warm/heiß und trocken. In KwaZulu-Natal, Durban(5 m über NN) und entlang der Küste ist die Luftfeuchtigkeit hoch, es weht jedoch immer ein kühlender Wind vom Meer. Temperaturen hier ganzjährig: 25°-35°C.
Das Klima der Westküste ist durch den Benguelastrom aus der Antarktis kühler und trockener. An der Ostküste sorgt der Agulhasstrom aus dem Indischen Ozean für das Gegenteil, für feuchtes und warmes Klima.
Das Plateau im Osten des Landes (Johannesburg eingeschlossen) ist gekennzeichnet durch warme, aber selten unangenehm heiße Temperaturen. In der Halbwüste Karoo und der Wüste Kalahari kommt es dagegen zu extrem hohen Temperaturen.
Am West-Kap weht eine ständige, lindernde Brise, die Sommer sind warm und selbst die Winter milde. Die Südküste ist durch ein gemäßigtes Klima charakterisiert.
Es überwiegt eine Trockenvegetation mit ausgedehnten Savannengebieten, die im Westen in die Wüste übergehen. Geschlossene Waldbestände finden sich nur im regenstarken Osten und Südosten.
Am Nord- und West-Kap wachsen im Frühling prachtvolle Wildblumen. Das Namaqualand (Nord-Kap) ist von Mitte August bis Mitte September ein wahres Blütenmeer.
Das Land ist zu 58 Prozent urbanisiert, die Bevölkerungsdichte beträgt 36 Einwohner pro km²
Die einst artenreiche Tierwelt ist in Wildschutzgebiete zurückgedrängt. (Siehe auch Kruger-Nationalpark)
Bevölkerung
Die südafrikanische Bevölkerung ist ein kulturell und ethnisch vielfältiges Land. Es ist die Heimat vieler Stämme von Ureinwohnern, von niederländischen, deutschen und englischen Einwanderern und deren Nachfahren, von Mischlingen. Der soziale Aufbau ist ebenfalls sehr vielschichtig. Es ist ein Land der Multikultur, obwohl immer noch die Spuren der Apartheid zu finden sind und die Bevölkerungsgruppen sehr getrennt leben.
Bevölkerungsentwicklung/demographische Entwicklung
1950: 14.000.000 Einwohner
1970: 20.000.000 Einwohner (davon Buren und Engländer 3,8 Millionen)
1996: 40.583.573 Einwohner
2002: 43.647.658 Einwohner
2050: 90.000.000 Einwohner (Prognose)
Alterstruktur
0 - 14 Jahre: 30 %
15 - 64 Jahre: 65 %
über 65 Jahre: 5 %
Mittleres Alter: 24,5 Jahre
Durchschnittliche Lebenserwartung der Männer: 45 Jahre
Durchschnittliche Lebenserwartung der Frauen: 46 Jahre
Volksgruppen
Schwarze: (Zulu, Xhosa, Nordsotho, Südsotho, Tswana, *Tsonga (Shangaan), Swasi, Ndbele, Venda): 77,80%
Weiße: 10,17%
Farbige: 8,68%
Asiaten: 2,49%
Im Jahr 2001 lebten 58% der Bevölkerung in Städten.
Politik
Südafrika ist eine Republik. Derzeitiger Staatschef ist Thabo Mbeki, wie sein Vorgänger Nelson Mandela von der Partei und ehemaligen Anti-Apartheidsbewegung African National Congress (Afrikanischer Nationalkongress - ANC).
Bis Anfang der 1990er Jahre stand Südafrika unter der Herrschaft der international geächteten Apartheid (der getrennten Entwicklung weißer, schwarzer und farbiger Bevölkerungsgruppen). Eine Wahrheits- und Versöhnungskommission versuchte diese Zeit aufzubereiten.
Parteien
African National Congress/ANC (Regierungspartei)
Democratic Party/DP (liberal)
Inkatha Freedom Party/IFP (überwiegend Zulus)
New National Party/NNP (Überwiegend Weiße)
United Democratic Movement/UDM (multikulturell)
African Christian Democratic Party/ ACDP
Freedom Front/FF (betont konservativ)
Wahlen 1999
Bei den südafrikanischen Wahlen am 2. Juni 1999 kam es zu folgendem Ergebnis:
ANC: 66,35 % - 266 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
DP: 9,56 % - 38 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
IFP: 8,58 % - 34 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
NNP: 6,87 % - 28 von 400 Sitzen in der Nationalversammlung
Die angestrebte Zweidrittelmehrheit, die Verfassungsänderungen ermöglicht, war Wahlziel der ANC. Dieses wurde jedoch um ein Mandat verfehlt. Die rechtsliberale Demokratische Partei (DP) wurde nun größte Oppositionskraft. Die in Neue Nationale Partei (NNP) umbenannte Nationale Partei (NP), die 1994 noch 20,39 % erreichte, ist mit nur 6,87 % und 28 Sitzen der große Verlierer der Wahl.
Wahlen 2004
Am 14. April 2004 werden nach 1994 und 1999 die dritten demokratischen Wahlen stattfinden. Als großer Favorit wird dabei der ANC gehandelt. Die 20,6 Millionen registrierten Wähler sind aufgerufen, über die Zusammensetzung des neuen Parlaments zu entscheiden. Es bewerben sich insgesamt 4.598 Kandidaten aus 21 Parteien für die 400 zu vergebenden Sitze in der Nationalversammlung. Neueste Umfragen sichern der regierenden ANC unter der Führung von Thabo Mbeki eine knappe Zwei-Drittel-Mehrheit zu. Diese ist nötig, um Verfassungsänderungen durchzuführen.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Südafrikas
Religion
Den größten Anteil an der Bevölkerung haben mit 68% die Christen. 2% sind Muslime, 1,5% Hindus und 28,5% Sonstige.
Sprachen
Seit 1994, dem Ende der Apartheid, gelten folgende elf Sprachen als offizielle Amtssprachen: Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Nördliches Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga. Vor 1994 galten Englisch und Afrikaans als einzige offizielle Sprachen.
Sprachverwendung 1996
Zulu (isiZulu) 22,9%, Xhosa (isiXhosa) 17,9%, Afrikaans 14,4%, Nördliches Sotho 9,2%, Englisch 8,6%, Setswana 8,2%, Sesotho 6,2%, Tsonga (Xitsonga, Shangaan) 4,4%, Swati (Siswati) 2,5%, Venda (Tshivenda) 2,2%, Ndebele (isiNdebele) 1,5%; der Rest teilt sich auf indische Sprachen auf.
Die vielen verschiedenen Kulturen des Landes haben oft auch noch ihre eigene Sprache. Die Zahl dieser Sprachen, die neben den Amtssprachen existieren, kann jedoch sehr schlecht geschätzt werden.
Nahezu überall wird Englisch verstanden, jedoch für weniger als 1% der schwarzen Bevölkerung ist sie die Muttersprache. Für 58% der Weißen ist Afrikaans die Muttersprache. Afrikaans wurde vor Jahrhunderten von den holländischen und deutschen Siedlern eingeführt.
Die Nachrichten im Fernsehen und Radio werden in allen Landessprachen gesendet.
Wirtschaft
In den weißen Siedlungsgebieten und nahe der Metropolen hat sich Südafrika zu einem stark industriell geprägten Schwellenland entwickelt. Die ehemaligen Homelands der Schwarzen und Coloureds hingegen müssen als agrargesellschaftlich angesehen werden, und deutlich unter den Aspekten eines Entwicklungslandes. 1998 rangierte Südafrika mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 3168 US-Dollar in der Statistik über den Staaten Ost- und Südosteuropas.
Allerdings lebt die Hälfte der schwarzen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, ein Viertel sogar in absoluter Armut. 1999 lag die Arbeitslosenrate bei ca. 30%. Im gleichen Jahr lag das Wirtschaftswachstum bei 1,7%, die Inflationsrate bei 4,9%. Das Bruttosozialprodukt beträgt 115 Mrd. Euro und ist damit in absoluten Zahlen das höchste aller afrikanischer Staaten.
Bodenschätze
Südafrika weist an Bodenschätze Gold, Diamanten, Kohle, Platin, Chrom sowie Eisenerz auf. Jährlich werden in Südafrika rund 600 Tonnen Gold gefördert. Bei der weltweiten Goldförderung von etwa 1.500 bis 2.000 Tonnen ist dies ein beträchtlicher Anteil. Südafrika ist weltweiter führender Produzent von Gold, Platin und Chrom.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft trägt nur etwa 4 % zum Bruttoinlandsprodukt bei, bietet aber, ebenso wie der Bergbau, vielen Menschen Arbeit. Hauptsächlich werden Zitrusfrüchte, Mais, Weizen, Zuckerrohr, Tabak, Wein, Baumwolle und Schnittblumen angebaut und exportiert. Durch die Lage des Landes auf der Südhalbkugel kann dabei im Falle der Früchte die europäische und nordamerikanische Off-Season ausgenutzt werden, in der in den dortigen Ländern nicht geerntet werden kann.
Tourismus
Mit der Zeit wird der Tourismus zum wichtigen Exportartikel. Zur Zeit wird der Tourismusanteil vom Bruttosozialprodukt schon auf mehr als 7% geschätzt. Im Jahre 2002 waren mehr als 6 Millionen Touristen im Lande. Ca 3% der Angestellten arbeiten in der Branche, bei der man sich weiteren Zuwachs erhofft.
Währung
Die südafrikanische Währung ist der Rand. Er wird in 100 Cents unterteilt. 1 Euro entspricht rund 7,6 Rand.
Soziales
Das Bevölkerungswachstum Südafrikas beträgt 0,8% pro Jahr, die Kindersterblichkeit 6,9%. Es gibt 1523 Einwohner pro Arzt. Die Alphabetisierung beträgt etwa 85%.
Probleme des Landes
Trotz der sehr positiven und erfreulichen Entwicklung in Südafrika in den letzten 10 Jahren herrschen noch immer sehr große soziale Probleme in Südafrika. So werden immer noch die Schwarzen trotz Ende der Apartheid meist weitaus schlechter bezahlt gegenüber den Weißen. Eine große Zahl der Bevölkerung lebt in sogennanten Townships, Vierteln in denen trotz positiver Entwicklung der Lebensstandard auch jetzt noch sehr niedrig ist. Trotz jeglicher Bemühungen seitens der Regierung grassieren oft AIDS-Wellen.
BITTE WEITERENTWICKELN !
BITTE WEITERENTWICKELN !
AIDS in Südafrika
AIDS gilt als die "tickende Zeitbombe" Südafrikas. Auf der Website der Aids Foundation of South Africa werden Prognosen zitiert, dass innerhalb der nächsten drei Jahre jährlich fast 250.000 Südafrikaner an Aids sterben werden. Diese Zahl werde bis zum Jahre 2008 auf 500.000 jährlich anwachsen.
Man erwartet, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 60 im Jahre 1998 auf etwa 40 im Jahre 2008 fallen wird.
Die AIDS-Epidemie, so der Standpunkt der AIDS-Foundation, wird durch mehrere Faktoren verschärft, u. a. durch: - Auseinanderbrechen der Familien durch Apartheid und Wanderarbeit - hohe Mobilität - Armut und niedrigen Bildungsstand mit der Folge riskanteren Sexualverhaltens und Prostitution - hohe Zahl der Fälle von Geschlechtskrankheiten - niedriger Status der Frauen was es ihnen erschwert , sich bei sexuellen Beziehungen zu schützen - eine neue Sexualmoral, die häufigen Partnerwechsel akzeptiert - „kulturellen Widerstand“ gegenüber Kondomgebrauch - Mangel an neutralen Informationen und Leugnen sexueller Aktivitäten von Jugendlichen - Leugnen von Homosexualität innerhalb der schwarzen Bevölkerung, mangelnde Vorsorge für Schwule durch die Regierung
In den Dörfern sind oft noch geachtete "Weise" (Medizinmänner) anzutreffen, diese haben in den seltensten Fällen eine genügend medizinische Ausbildung, sind somit bei der Behandlung und der Einschätzung von AIDS überfordert und geben nicht selten falsche Ratschläge.
Durch die hohe Kriminalitätsrate und der Stellung der Frau sind auch Vergewaltigungen sehr häufig, weshalb der Virus erneut sowohl durch die Täter als auch durch die Opfer verbreitet wird.
Die Pharmaindustrie in Europa und USA, hat bereits sehr gute Patente auf moderne Medikamente zur Behandlung von Nebenerkrankungen und zur Hemmung des Virus. Der Zugang ist jedoch für den größten Teil der Bevölkerung nicht möglich. Die Industrie weigerte sich lange, diese zu günstigeren Preisen abzugeben. Die Hersteller von Generika (Nachahmermedikamente) werden regelmäßig wegen Patentverletzungen verklagt. Selbst Verhandlungen mit der Hilfe der WTO und WHO wie 2003 bringen kaum Erfolge. So stehen meist nur veraltete Medikamente zur Verfügung. Anfang April 2004 meldete die Weltbank, dass mehr als 120 Entwicklungsländer künftig Aids-Medikamente und -Tests künftig zu erheblich reduzierten Preisen einkaufen können. Dies sei der Inhalt einer Vereinbarung, die die Clinton-Stiftung mit Pharma-Herstellern ausgehandelt habe. Die Behandlung eines AIDS-Patienten würde dadurch um zwei Drittel günstiger.
Deutsche Schulen in Südafrika
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Offizielle Homepage des Südafrikanischen Parlamentes
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes zu Südafrika
- Botschaft der Republik Südafrika in Deutschland
- Südafrika bei wissen.de
- World Fact Book: South Africa