Filialkirche Untervellach

Kirche in Hermagor-Pressegger See (21378)
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Die Filialkirche Untervellach steht erhöht am Südrand von Untervellach in der Gemeinde Hermagor. Die der heiligen Maria Magdalena geweihte Kirche gehört zur römisch-katholischen Pfarre Hermagor. Eine Kirche in Untervellach wurde erstmals 1331 genannt.

Baubeschreibung

Der kleine spätgotische Bau wurde laut Inschrift am Chorgewölbe 1502 erbaut. Das Langhaus und der Chor mit Dreiachtelschluss bilden einen einzigen Baukörper. Den Chorschluss stützten dreikantige, einfach abgetreppte Strebepfeiler. An den Außemauern finden sich zwei Fresken des heiligen Christophorus; ein 1988 aufgedecktes gotisches an der Nordfassade und ein 1615 gemaltes an der Nordostseite. Der hölzerne Dachreiter wird von einer Haube aus dem 19.Jahrhundert bekrönt. Eine große Pfeilervorhalle in Schiffbreite schützt das spitzbogige profilierte Westportal mit einem gotischen Holzschloss.

Im dreijochigen Langhaus und im zweijochigen Chor ruht ein Netzrippengewölbe mit runden Schlusssteinen auf Runddiensten. Der eingezogene spitzbogige Triumphbogen ist profiliert. Die frühbarocke Wandbemalung von 1613 im Chor mit marmorierten Rippen, floralem Dekor in den Gewölben sowie in Grisaille-Technik aufgeführte Verkündigungsszene und Apostelmedaillons wurde 1994/95 wiederhergestellt. An der nördlichen und nordöstlichen Chorwand sind die betenden kinderreichen Stifterfamilien des Hans Lindner, des Christoff Lameder (1613), des Varnul (1614) und des Peter Ordner (1652) im volkstümlichen Stil dargestellt.

Einrichtung

Der frühbarocke Hochaltar von 1652 besteht aus einer Säulenädikula mit gesprengtem Dreiecksgiebel. Die neobarocke Mittelfigur der heiligen Maria Magdalena schuf Max Domenik. Seitlich stehen die barocken Statuen des heiligen Florians und wohl des heiligen Laurentius. Den Aufsatz bildet eine kleinfigurige Kreuzigung mit Maria und Johannes.

Der um 1502 gefertigte Flügelaltar an der südlichen Chorwand ist der ehemalige Hauptaltar. Die ursprünglichen Schreinfiguren der Heiligen Maria Magdalena und Oswald gingen verloren. An der Schreinrückwand sind drei teppichhaltende Engel gemalt. Die bemalten Flügeln zeigen innen eine Pietà sowie die Heiligen Agnes, Barbara, Katharina, Margaretha, Wolfgang und Leonhard, außen ist die Verkündigung Verkündigung zu sehen. Auf der Predella sind die Apostel Andreas, Petrus und Paulus zu sehen. Im teilweisen erhaltenen Gesprenge ist eine Schnitzfigur des heiligen Oswald aus dem 17. Jahrhundert untergebracht.

Der Seitenaltar an der nördlichen Langhauswand aus der Mitte des 18. Jahrhunderts mit zwei leuchtertragenden Engeln trägt eine Marienfigur vom Anfang des 19. Jahrhunderts.

Die Kanzel entstand im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts, der Betstuhl an der nördlichen Chorwand im 17. Jahrhundert.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 992.

Koordinaten: 46° 37′ 39,8″ N, 13° 24′ 23,4″ O