Echtes Herzgespann

Art der Gattung Leonurus
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Herzgespann
Systematik
Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae)
Überordnung: Lamianae
Ordnung: Lamiales
Familie : Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Gattung: (Leonorus)
Art: Herzgespann (L. cardiaca)

Merkmale

Das Herzgespann ist eine Pflanze der Familie der Lippenblütler, die in fast ganz Europa, Vorder- und Mittelasien vorkommt. Sie war früher eine häufige Zierpflanze des Bauerngartens.

Herzgespann ist eine ausdauernde Pflanze, die bis zu 1,20 m hoch wird. Im Juni bis September erscheinen rosa bis cremeweiße Blüten. Die Blätter sind gegenständig, von mittelgrüner Farbe und an der Unterseite flaumig behaart. Die Botanische Bezichnung Lonorus kommt aus dem Grichischen, bedeutet Löwenschwanz und weist auf die Form der Blätter hin.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze beinhaltetGerbstoffe, die Bitterstoffe Leocardin und Terpene, Flavonoide wie Rutin und Quercitrin, Kaffeesäureverbindungen und ätherisches Öl.

Verwendung in der Küche

Herzgespann ist kein typisches Gewürzkraut. Man soll jedoch mit frischen oder getrockneten Blättern Linsen- und Erbsensuppe würzen können. Früher wurde es auch zum Würzen des Bieres verwendet.

Verwendung in der Heilkunst

Es ist umstritten, ob die Pflanze bereits in der Antike verwendet wurde. Sicher ist man sich dagegen, daß es in Mitteleuropa im späten Mittelalter Verwendung fand. Schon im ersten in deutscher Sprache verfaßten Kräuterbuch (1485) wird es genannt und bei Magendrücken und Herzkrämpfen empfohlen.

In der modernen Pflanzenheilkunde wird es ähnlich verwendet. Es gilt als Tonikum bei Beschwerden in den Wechseljahren und bei Herzschwäche.

In größeren Mengen ist Herzgespann giftig und sollte daher nur unter ärztlicher Aufsicht genommen werden. Während der Schwangerschaft darf es auf keinen Fall verwandt werden. Es stimuliert den Uterus und kann daher abtreibend wirken. Es wird deswegen gelegentlich während der Wehen eingesetzt.

Herzgespann im Aberglauben

Nach Bocksch gab es in Mecklenburg einen volkstümlichen Heilzauber, bei dem Herzgespann in einer Kanne Bier zum Sieden gebracht wurde und gegen Geschwülste gebraucht wurde.

Literatur

  • Manfred Bocksch; Das praktische Buch der Heilpflanzen, München 1996
  • Penelope Ody; Praxishandbuch Heilpflanzen, München 2001