Marmor (v. griech.: mármaros gebrochenes Gestein) ist ein metamorphes Gestein.

Es entsteht durch Umwandlung eines Kalksteins unter Einfluss von hohem Druck und Temperatur infolge regionaler Absenkung von Kalken oder Kontaktmetamorphose im Zusammenhang mit aufsteigenden Magmakörpern aus dem Erdmantel. Bei der Kontaktmetamorphose intrudieren granitische Magmen in die Erdkruste. Diese Magmakammern erreichen die Erdoberfläche nicht, sondern verbleiben in der Erdkruste, wo sie über Jahrtausende zu Granit oder magmatischen Gesteinen ähnlicher Zusammensetzungen abkühlen. Während dieser Periode können sich kalkige Nachbargesteine um den Granitpluton herum zu Marmor umwandeln.
Der Marmor wird in verschiedenen Farben gefunden. Von schwarzen Streifen über gelb, grün, rosa bis zu weißem Marmor, wie er unter anderem bei Carrara in Italien und im Krastal in Österreich gefunden wird.
In der Steinverarbeitung werden auch polierbare Kalke als Marmor bezeichnet. Der bekannteste darunter ist wohl der fossilreiche Treuchtlinger Marmor aus dem oberen Malm, der in vielen Treppenhäusern oder Fensterbrettern verarbeitet ist. Dies birgt Verwechslungsmöglichkeiten mit der petrographischen Definition des Marmors. Der geringe Porenraum führt zu einer hohen Frostbeständigkeit von Marmor. Aufgrund seiner Säureempfindlichkeit (Essig, Wein, Zitrusfrüchte und starke Reinigungsmittel) ist unbehandelter Marmor nicht zur Verwendung in Küchen zu empfehlen. Es kann zur Fleckenbildung kommen.
Weitere Verwendung findet Marmor in feinster Pulverform als Scheuermittel in Zahnpasta und als Füllstoff in bzw. zur Glättung von hochwertigen Papieren. Die Belieferung dieser Industriezweige wird durch eigens hierfür ausgewählte Steinbrüche erfüllt.
Siehe auch: Liste der Gesteine, Weißes Gold, Naturstein, Carrara-Marmor,Adneter Marmor