Konrad Sandhoff

deutscher Biochemiker
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Konrad Sandhoff (* 11. August 1939 in Potsdam) ist ein deutscher Biochemiker.

Werdegang

Konrad Sandhoff wurde als Sohn eines Chemikers in Potsdam geboren. 1958 erwarb er in München das Abitur und studierte danach an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Chemie. Das Studium schloss er 1964 mit dem Diplom ab und bereits 1965 wurde er in München promoviert. Im gleichen Jahr heiratete er. Von 1965 bis 1979 arbeitete er am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Er hatte Forschungsaufenthalte an der Johns Hopkins University in Baltimore und am Weizmann-Institut in Israel. 1972 wurde er in Biochemie habilitiert. Sandhoff war von 1979 bis zu seiner Emeritierung 2007 ordentlicher Professor für Biochemie am Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn. Sandhoff ist seit 1999 Mitglied der Akademie Leopoldina und seit 1994 Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1992 ist er Honorary Member of the American Society for Biochemistry and Molecular Biology. Er ist Mitglied in einer Reihe weiterer Kuratorien und Stiftungen. Von 1992 bis 1994 war er Dekan und von 1994 bis 1996 Prodekan Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn

Arbeitsgebiete

Sandhoff arbeitete im Wesentlichen auf dem Gebiet des zellulären Metabolismus. Er erforschte die Glycosphingolipide, ihren Stoffwechsel, die entsprechende Zellbiologie und Enzymologie an den Phasengrenzflächen. Die Endozytose und der lysosomale Abbau von Lipiden und Membranen waren weitere Arbeitsgebiete von Sandhoff. Die molekulare Analyse von Erbkrankheiten führte ihn 1968 zur Erstbeschreibung der später nach ihm benannten seltenen lysosomalen Speicherkrankheit Morbus Sandhoff.[1][2]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

Konrad Sandhoff ist an über 300 Publikationen in verschiedenen Fachzeitschriften Autor beziehungsweise Mitautor. Eine kleine Auswahl:

  • K. Sandhoff und T. Kolter: Topology of glycosphingolipid degradation. In: Trends in Cell Biology 6, 1995, S. 98–103.
  • T. Kolter und K. Sandhoff: Inhibitors of glycosphingolipid biosynthesis. In: Chemical Society Reviews 25, 1996, S. 371–381.
  • K. Sandhoff und T. Kolter: Biochemistry of glycosphingolipid degradation. In: Clinica chimica acta 266, 1997, S. 51–61.

Einzelnachweise

  1. K. Sandhoff u. a.: Deficient hexosaminidase activity in an exceptional case of Tay-Sachs disease with additional storage of kidney globoside in visceral organs. In: Life Sci 7, 1968, S. 283–288. PMID 5651108.
  2. K. Sandhoff u. a.: Enzyme alterations and lipid storage in three variants of Tay-Sachs disease. In: J. Neurochem. 18, 1971, S. 2469–2489. PMID 5135907
  3. unbekannt: Akademie Leopoldina ehrt den Biochemiker Prof. Dr. Konrad Sandhoff (Bonn) mit der Mendel-Medaille. vom 6. April 2001
  4. J. Maxton-Küchenmeister: Otto-Warburg-Medaille für Konrad Sandhoff. vom 11. April 2006