Georg Forster

deutscher Naturforscher, Ethnologe, Reiseschriftsteller, Journalist, Essayist und Revolutionär
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Johann Georg Adam Forster, Botanischer Sammler und Zeichner, wurde am 26./27. November 1754 als Sohn eines Pfarrers in Nassenhuben bei Danzig (heute Mokry Dwór in Polen) geboren. Er gilt als ein Begründer der Reiseliteratur.

Naturwissenschaftler und Schriftsteller

Mit seinem Vater Johann Reinhold Forster bereiste der junge Forster in den Jahren 1765/66 Russland. Im Jahre 1766 übersiedelte die Familie nach England. Von 1772 bis 1775 nahmen Sohn und Vater an der zweiten Weltreise von James Cook im Pazifischen Ozean teil. 1777 wurde sein Reisebericht "A voyage round the world" veröffentlicht. Die deutsche Fassung erschien 1778/80.

1779 war Georg Forster Professor für Naturgeschichte in Kassel, seit 1784 hatte er dieselbe Stellung in Vilnius; 1788 arbeitete er als Bibliothekar in Mainz. Im Jahre 1790 begleitete er Alexander von Humboldt auf mehreren Reisen in Europa; diese Erlebnisse sind in seinen von 1791 bis 1794 erschienenen drei Bänden der "Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich" dargelegt.

Daneben gab George Forster gemeinsam mit seinem Vater 1791 und 1792 das "Magazin von merkwürdigen neuen Reisebeschreibungen" in Berlin heraus. Diese Reisebeschreibungen waren die Basis für das Buch und den Film "Mutiny on the Bounty" (Meuterei auf der Bounty).

Politiker

Politisch war Georg Forster demokratisch und liberal gesinnt. Er war ein "deutscher Jakobiner". Ein Aufenthalt im Jahre 1790 in Paris bewegte ihn, die Ziele der Französischen Revolution zu unterstützen. Nach der Besetzung Mainz' durch die französische Revolutionsarmee wurde Forster Mitglied im Mainzer Jakobinerclub und engagierte sich für die Mainzer Republik. Nach den Wahlen zum Rheinisch-Deutschen-Nationalkonvent erhielt er den Auftrag, im französischen Nationalkonvent (dem damaligen französischen Parlament)um Anschluss der Mainzer Reupblik an den französichen Staat zu bitten. Während Forster in Paris weilte, eroberten preußische Truppen das Kurfürstentum Mainz zurück, so dass Forster die Heimkehr unmöglich wurde - in Mainz hätte ihn jetzt ein Todesurteil erwartet. Er starb am 10. Januar 1794 in Paris


Ehrungen

Die am 1. Juli 1987 eingeweihte Forschungsstation der DDR in der Antarktis wurde nach Georg Forster benannt.