Ramses IX.

8. altägyptischer Pharao der 20. Dynastie
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Ramses IX. ist der 8. Pharao der 20. Dynastie. Er regierte von 1125 – 1107 v. Chr. Belegt ist sicher das 17. möglicherweise auch das 19. Regierungsjahr.

Titulatur:

  • Horus-Name: Starker Stier, der in Theben erschienen (=inthronisiert) ist,
  • Nebti-Name: Mit reichlicher Schlagkraft, der die beiden Länder belebt,
  • Goldname: Reich an Jahren wie Anedjti (var. wie Re), mit großem Königtum, der die neun Bogen (die Feinde Ägyptens) bezwingt,
  • Thronname: Mit vollkommenem Ka, ein Re, Erwählter des Re (Nefer-ka-Rê setep-en-Rê),
  • Eigenname: Ramses-Chaemwese, Re ist es, der ihn geboren hat, der in Theben erschienen ist.

Seine Abstammung ist umstritten. E. F. Wente vermutet in Ramses IX. einen Sohn Ramses VI. und damit Bruder Ramses VII. K. A. Kitchener hielt ihn anfänglich für einen Sohn Ramses VIII. und nun für einen Sohn des Prinzen Monthherchepeschef und damit Enkel Ramses III.. A. Dodson hält Tachat für seine Mutter und Bakenwerel für seine Gemahlin (bisher für Mutter und Gemahlin Amenmesses' gehalten. Beide sind in KV 10 im Tal der Könige bestattet. Nebmaatre, Hohepriester in Heliopolis (Bautätigkeit) und Monthherchepeschef (KV 19 im Tal der Könige) gelten als Söhne Ramses IX. Sein Nachfolger ist Ramses X. Er ist - je nach Forschungsmeinung - sein Sohn oder Schwiegersohn, dessen Gemahlin Titi Tochter oder Schwiegertochter.

Ramses IX. Bautätigkeit ist bezeugt durch sein großes Grab im Tal der Könige (KV 6). Dies hat eine länge von 86 m. Weitere Zeugnisse sind Denkmäler in Heliopolis (Statuen, Opfertisch, Tordurchgänge), Memphis (Stele, Fragmente, Apisbegräbnis), Karnak (Dekoration von Mauer und Tordurchgang zum Hof nördlich des 7. Pylons, Stele, Inschrift über Auszeichnung des Hohepriesters Amenhotep). Kleinere Objekte und seine Kartuschen finden sich in Medinet Habu, Amara-West, Dachla, Antinoe und Gezer in Palästina (sekundär?). Für Ramses II., Ramses III. und Ramses VII. stiftet er einen Doppelopferständer.

Hohepriester in Theben sind nacheinander: Ramsesnacht, Nesamun und Amenhotep.

Aufgrund einer wirtschaftlichen Krise, Einfällen von Libyern und der Korruption der Beamten (an ihrer Spitze der Bürgermeister von West-Theben Pawera) kommt es zur Plünderung königlicher und privater Gräber durch organisierte Banden. Von der Arbeit der untersuchenden Kommission und den Grabräuberprozessen (Jahr 16/17) berichten mehrere berühmte Papyri. Die Schuldigen werden gepfählt. Unter Ramses XI. kommt es aber zu weiteren Plünderungen.

Nach seinem Tod wird Ramses IX. in dem für ihn errichteten Grab bestattet (Fund von vermutlich Kufen eines Sarkophagschlittens). Die Mumie wird aber zusammen mit anderen in der 21. Dynastie in die Cachette von Deir el-Bahari umgebettet.


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