Als Vorlesung bezeichnet man eine Unterrichtsstunde an einer Hochschule. Sie wird meistens von einem Professor oder Dozenten gehalten. Der Begriff Vorlesung stammt aus der Zeit, in der Bücher für die meisten Studenten zu teuer waren und die Vorlesung hauptsächlich darin bestand, dass der Dozent ein Buch vorlas. Ein weiterer Ursprung des Begriffes könnte in dem Umstand liegen, daß zur Zeit Metternichs an einer Hochschule vorgetragene Inhalt vom Staat genehmigt werden mußte. Aus Befürchtung versehentlich zuviel vorzutragen, hielten sich Professoren Wort für Wort an das abgesegnete Scriptum.
Auch heute kommt es noch vor, dass der Dozent lediglich sein Skript oder Folien vorliest. Dies wird aber heutzutage eher als schlechter Stil gewertet, da inzwischen viel lebendigere (und damit eingängigere) Vortragsweisen bekannt sind.
Im deutschsprachigen Raum gibt es das akademische Viertel; das bedeutet, dass eine Vorlesung eine Viertelstunde nach dem offiziell im Vorlesungsverzeichnis angegebenen Zeitpunkt beginnt. Die meisten Vorlesungen dauern 90 Minuten, einige können durch eine 15minütige Pause in der Mitte unterbrochen werden.
Vorlesungen gehören neben Seminaren, Tutorien, Übungen und Praktika in den Bereich der universitären Lehre.
Siehe auch
Weblinks
- "Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte" (Mit dieser Rede eröffnete Friedrich Schiller 1789 seine historischen Vorlesungen an der Universität Jena.)
- "Über das Universum" (Alexander von Humboldt hielt vom 6. Dezember 1827 bis zum 27. März 1828 in der Berliner Singakademie eine Reihe öffentlicher Vorlesungen.)