Rudolf Bamler
Rudolf Karl Johannes Bamler (* 6. Mai 1896 in Osterburg (Altmark); † 13. März 1972 in Groß Glienicke, Kreis Nauen) war ein deutscher Heeresoffizier (seit 1943 Generalleutnant). Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier in der Preußischen Armee; anschließend in der Reichswehr und der Wehrmacht. Im Zweiten Weltkrieg fungierte Bamler als Chef des Generalstabes bei verschiedenen Generalkommandos. Ab Juni 1944 befehligte er die 12. Infanterie-Division. Nach deren Zerschlagung im gleichen Monat geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Dort schloss sich Bamler dem Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) und dem Bund Deutscher Offiziere (BDO) an.

Bamler ließ nach dem Ende seiner Gefangenschaft im April 1950 in die Deutsche Demokratische Republik (DDR) entlassen. In der Kasernierten Volkspolizei (KVP) stieg Bamler in den Rang eines Generalmajors auf. Seine Entlassung erfolgte im Zusammenhang mit dem 17. Juni 1953. Ab 1956 arbeitete Bamler für das Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) als freier wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie später nach unbestätigten Informationen für das Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Bekanntheit erlangte Bamler ab den frühen 60er Jahren als Publizist der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Offizier (AeO). Neben Bamler dienten mit Walter Freytag, Otto Korfes, Arno von Lenski, Vincenz Müller, Karl Walther und Hans Wulz sechs weitere ehemalige Wehrmachtsgenerale in der KVP beziehungsweise, der späteren Nationalen Volksarmee (NVA).
Jugend und Erster Weltkrieg
Rudolf war das einzige Kind des evangelischen Dorfpfarrers Johannes Bamler (* 1864) und dessen Ehefrau Anna, geborene Garlipp (* 1873).[1][2] Er wuchs in kleinbürgerlichen und bescheidenen Verhältnissen auf und besuchte von 1903 bis 1905 die Dorfschule in Kossebau. Anschließend nahm er von 1905 bis 1907 Privatunterricht bei seinem Vater, der früher als Rektor in Neuwedell und Osterburg tätig gewesen war.[1][3] Sein Hobby war das Reiten.[3] 1907 bestand er die Aufnahmeprüfung für die Quarta des humanistischen Gymnasiums in Salzwedel (heute Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium). Um die hohen Pensionskosten zu finanzieren, ließ sich sein Vater 1909 nach Perver versetzen. 1914 legte Bamler sein Abitur ab.[4] Während dieser Zeit reifte in ihm der Gedanke die Laufbahn eines Berufsoffiziers einzuschlagen um die elterliche Kasse nicht mit einem kostspieligen Studium zu belasten.
Am Tag seines Abiturexamens, dem 12. März 1914, trat der siebzehnjährige Bamler als Fahnenjunker in das Bergische Feldartillerie-Regiment Nr. 59 (FaR 59) in Köln ein. Er meinte, aus glühendem Idealismus als Berufsoffizier seinem Volk am besten dienen zu können.[1] Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde sein Regiment am 2. August 1914 mobil gemacht und der 15. Artillerie-Brigade im Verband der 15. Division[5] (VIII. Armee-Korps) unterstellt. Das Regiment wurde umgehend an der Westfront eingesetzt, wo es überwiegend während des Krieges im Einsatz stand. Bamler übte dabei ab August 1914 die Funktion eines Batterieoffiziers aus. Im Dezember des gleichen Jahres wurde er zum Leutnant befördert[6][5] Von 1916 bis März 1917 lag die Division mit den ihr unterstellten Regimentern an der Ostfront. Dort waren sie an den Kämpfen am Stochod beteiligt. Während dieser Zeit in Russland diente Bamler von Oktober bis November 1916 als Artilleriebeobachter in der II. Abteilung seines Regiments. Anschließend fand er längere Verwendung als Adjutant. Im Dezember 1916 wurde das Regiment direkt der 15. Division [5] und am 11. März 1917 dem Artillerie-Kommandeur Nr. 15 (Arko 15).[5] Mit dieser Unterstellung war die Rückverlegung seines Regiments an die Westfront verbunden. Dort traf es im Mai 1917 ein. Bamler fungierte weiterhin als Adjutant. Das Regiment nahm in diesem Monat an der Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne und im Spätherbst 1917 unter anderem an der Dritten Flandernschlacht teil. Im letzten Kriegsjahr diente Bamler von Januar bis Juli 1918 als Ordonnanzoffizier bei seinem Regimentsstab und danach als Regimentsadjutant. In dieser Funktion wurde er am 18. Oktober 1918 zum Oberleutnant befördert.[6]
Nach dem Waffenstillstand von Compiègne marschierte das Regiment mit Bamler, dem während des Krieges beide Klassen des Eisernen Kreuzes verliehen worden waren, zurück in die Heimat. Dort leitete er ab Dezember 1918[5] bis Frühjahr 1919 die Demobilisierung des Regiments[4] in Wildeshausen[5] im Landkreis Oldenburg.
Weimarer Republik
Für Bamler waren die Abdankung Kaiser Wilhelms II. und der Untergang der Monarchie, die er gelassen zur Kenntnis nahm, folgerichtiges Ergebnis einer falschen Politik gegenüber der Arbeiterschaft.[7] Aufgrund seiner bürgerlichen Erziehung und Fronterlebnisse interpretierte er die neue Zeit als „Aufbruch“, die es nun galt zu schützen.[4] Wie viele andere „heimatlose“ Soldaten dieser Zeit war auch Bamler an seinem Verbleib im Militärdienst interessiert. So trat er auf Wunsch seines alten Batteriechefs am 7. April 1919 als Abteilungsadjutant in das Mobile Freiwillige Garde-Artillerie-Regiment in Berlin ein.[8] Dieses Regiment war für den Einsatz im Grenzschutz Ost vorgesehen,[4] wurde jedoch nach dessen Aufstellung in das Freikorps[9] Reinhard eingegliedert. Als Folge davon verblieb es in Berlin, so dass es auch Anfang 1919 an den Straßenkämpfen teilnahm.[10]
Kurzübersicht Beförderungsvita
- 3. Oktober 1914 Fähnrich
- 31. Dezember 1914 Leutnant
- 18. Oktober 1918 Oberleutnant
- 1. November 1927 Hauptmann
- 1. April 1934 Major
- 1. August 1936 Oberstleutnant
- 1. März 1939 Oberst
- 1. April 1942 Generalmajor
- 1. Oktober 1943 Generalleutnant
- 1. Oktober 1952 Generalmajor der KVP
Am 1. August 1919 trat Bamler als Regimentsadjutant in das Reichswehr-Artillerie-Regiment 15 der Vorläufigen Reichswehr ein. Im Januar 1921 erfolgte seine Versetzung zum 3. (Preußischen) Artillerie-Regiment[8] nach Frankfurt (Oder), wo er als Regimentsadjutant und Batteriechef eingesetzt wurde. Standorte des Regiments waren neben Frankfurt (Oder) die Orte Sagan, Sprottau, Schweidnitz und Neisse.[11] Während seiner Stationierung lernte er dort Mary Wehmer (* 1894) kennen. Sie war die Tochter eines selbstständigen Arztes und arbeitete als Krankenschwester.[10][4] Am 3. September 1924 heirateten beide.[10] Aus ihrer Ehe gingen Hans-Joachim Bamler (* 1925) und die Tochter Annemarie (* 1928) hervor.
Wie bereits nach dem Zusammenbruch der Monarchie, interessierte sich Bamler nicht für die Wirren der Weimarer Republik um ihn herum. Seine Zukunft, so meinte er, sah der Offizier nur in der jungen Reichswehr. Dessen erster Oberbefehlshaber Gustav Noske betrachtete Bamler als Repräsentanten einer neuen Zeit.[7] Ehrgeizig widmete er sich seiner Karriere. Von Oktober 1923 bis September 1925 absolvierte Bamler beim Wehrkreis-Kommando III in Berlin eine Führergehilfenausbildung. Daneben studierte er die Fremdsprachen Englisch, Spanisch und Französisch. Im Januar und Februar 1926 folgte eine Ausbildung in der Fachrichtung Transportwesen. Ungemeines Interesse entwickelte Bamler für jede Art von technischen Neuentwicklungen. Als ehemaliger Artillerist verfolgte er als Zuschauer auf dem Schießplatz von Kummersdorf die ersten Vorführungen von Raketengeschossen.[4] Seine 1924 begonnene Generalstabsausbildung schloss er 1927 ab. Danach wurde er zum 1. Oktober 1927 in das Reichswehrministerium (RWM) abkommandiert[8] und am 1. November 1927 zum Hauptmann befördert. Seine Tätigkeit im Reichswehrministerium beeinflusste seine militärische Laufbahn nachhaltig. Im nachrichtlichen Abwehrdienst versah er als Referent in der Abteilung 3 Fremde Heere seinen Dienst. In dieser Funktion bearbeitete Bamler die französischen und spanischen Streitkräfte. Später, nunmehr als Gruppenleiter, zeichnete er sich zusätzlich für die britischen und US-amerikanischen Streitkräfte verantwortlich. Darüber hinaus unterhielt Bamler Verbindungen zu südamerikanischen Staaten sowie den asiatischen Ländern China und Japanisches Kaiserreich.[12]
Ab 1929 erlebte Bamler die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland und geriet, bis dahin politisch eher uninteressiert, in den Sog der um ihn herum tobenden Auseinandersetzungen radikaler politischer Gruppierungen und ihrer Propaganda. Seiner Meinung nach benötigte Deutschland Anfang der 1930er Jahre eine stärkere Führung, um es zu „neuem Glanze“ in der Welt zu verhelfen.[12] Mit den Politikern und Parteien der Weimarer Republik und ihrer Hilflosigkeit vor den Problemen dieser Zeit sah Bamler dieses Ziel nicht erreichbar. Umso empfänglicher war er für die Propaganda der aufkommenden Nationalsozialisten um Hitler, die ihm genau diese Aussichten versprachen. Ihr Aufruf zum Kampf gegen das „Versailler Diktat“ und ihre sozialen Forderungen fanden Bamlers volle Zustimmung.[12] Bereits zu einem frühen Zeitpunkt wurde er Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).[13] Später schilderte Bamler seine Zuwendung zum NS-Regime mit den Worten[7][12]:
„Politisch völlig ungebildet, wie ich denn war, fand ich hier erstmals das, was ich glaubte, selbst zu wollen!“
Während seiner Dienstzeit im Reichswehrministerium (RWM) fand Bamler mehrmals kurzfristige Dienstverwendungen in verschiedenen Einheiten der Truppe, so im 5. Reiter-Regiment und in der 2. (Preußischen) Kraftfahr-Abteilung. Ende September 1932 schied er aus dem RWM aus und wurde nach Königsberg versetzt. Dort erfolgte ab Oktober 1932 seine Verwendung als Batteriechef im 1. (Preußischen) Artillerie-Regiment und am 1. April 1934 die Beförderung zum Major. Am 30. Januar 1933 war Bamler Befürworter der Machtergreifung der Nationalsozialisten, die er als legitim und voller Hoffnung hinnahm.[7] Im November 1934 beantragte sein ehemaliger erster Generalstabslehrer, Generalmajor Walter von Reichenau die Rückversetzung Bamlers zum Reichswehrministerium. Reichenau fungierte daraufhin als Chef des Ministerialamtes unter Werner von Blomberg.
Karriere in der Abwehr
Zum 1. Dezember 1934 trat Bamler seinen Dienst wieder im RWM an. Damit erlangte er das Recht auf Tragen einer Generalstabsuniform. Im RWM wurde ihm der Posten eines Gruppenleiters übertragen. Ab Anfang 1935 bezeichnete sich die Behörde als Wehrmachtamt und mit In-Kraft-Treten des Wehrgesetzes vom 21. Mai 1935 als Reichskriegsministerium.[14]. Bamler fungierte dort ab Mitte 1936 als Abteilungsleiter der Abteilung III. Sein Vorgänger war der Oberstleutnant und spätere Generalleutnant Kurt Himer der als Bataillonsführer zum Infanterie-Regiment München, dem späteren 19. Infanterie-Regiment, wechselte. Die Abteilung III unter Bamler, der am 1. August 1936 zum Oberstleutnant befördert wurde, befasste sich mit Spionageabwehr, Gegenspionage, Infiltration und Landesverrat.[12] Die Abteilung III galt dabei als primäre Verbindungsabteilung zum Sicherheitsdienst (SD).[15]
Sein Vorgesetzter war seit 1. Januar 1935 Admiral Wilhelm Canaris.[16][12] Unter ihm entwickelte sich Bamler zu einem ehrgeizigen, aber beliebten Offizier und guten Organisator.[17] Sein Führungsstil war geprägt von hohen Forderungen gegenüber seinen Untergebenen, zeugte aber auch von hohem Verantwortungsgefühl. Als Abteilungsleiter unterhielt Bamler, ebenso wie Canaris[18], Privatkontakte zum Chef der Sicherheitspolizei (Sipochef) Reinhard Heydrich.[17][19] Dessen Bitte, er möge zum SD übertreten, lehnte Bamler jedoch ab.[17] Im Juli 1936 war Bamler an der Bayreuther Konferenz (25./26. Juli 1936) beteiligt, bei der Deutschland der Bitte Francisco Francos um Übersendung von Transportflugzeugen für den beginnenden Spanischen Bürgerkrieg nachkam.[20]
Während seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter war Bamler stets bestrebt, die Beziehungen zwischen der Abwehr und der Gestapo auszubauen. Er folgte damit der Doktrin seines Vorgesetzten Canaris, der die Zusammenarbeit zwischen der Abwehr und der Gestapo und des SD propagierte.[18] Im engeren Zirkel galt Bamler als eigentlicher Chef der Abwehr.[21] Auf Bamlers Initiative brachten er und Canaris ab Mitte der Dreißiger Jahre die Propagandamaschinerie der Wehrmacht zum Laufen, indem sie diese auf die neue Gefahrenlage „einschworen“.[22] Mit einer Flut von Anweisungen, Merkblättern und Aufklärungsvorschriften wurden dem gemeinen Soldaten Staatstreue und oberste Wachsamkeit gegenüber ausländischer Spionage eingeimpft.[21] Dabei bediente sich Bamler eines recht rüden Vokabulars.
Unter seiner und Canaris Regie wurde der Inbegriff der deutscher Abwehrpropaganda geprägt: Feind hört mit[23]. Dieser Slogan hielt mittels Presse, Volksempfänger und Fernsehen Einzug in alle Teile des Reiches. Unter Bamlers Beteiligung entstand 1936 unter der Regie von Karl Ritter der Spionagefilm Verräter.[23] Die Abteilung III griff mit ihrer Vorschriftenwut auch massiv in das Privatleben sogenannter „Geheimnisträger des Reiches“' ein. Schon 1935 hatte Bamler eine „stete Überwachung in und außer Dienst“ derartiger Personen mittels Vorschrift erzwungen.[21] Inbegriffen waren Kontrollen von Akten- oder Handtaschen und die Untersagung privater Ferngespräche während der Dienstzeit.[24] Für die Mobilisierung der Volksgemeinschaft gegen Spionagetätigkeit jedweder Art war sowohl Bamler als auch Canaris jedes Mittel recht. Mit der allgegenwärtigen Präsenz der Abwehr war jeder Volksgenosse aufgerufen, sich aktiv am Spionagekampf zu beteiligen. Diesem Zweck besonders dienende Presseartikel wurden von Bamler mit bis zu 100 Reichsmark ausgelobt.[23] 1937 umfasste die Abwehrabteilung in Berlin 327 Offiziere, Beamte und Angestellte. In den dezentralen Abwehrstellen und Nebenstellen waren 629 Personen beschäftigt, zu wenig wie Bamler befand. Er forderte die Einrichtung von Außenstellen im Ausland.[25]
Am 4. Februar 1938 wurde das Reichskriegsministerium infolge der Blomberg-Fritsch-Krise in Oberkommando des Heeres (OKH) umbenannt. Dort hatte Bamler ab 24. Mai 1938 erneut den Posten als Chef der Abwehrabteilung III inne.[9] Canaris selbst stand Bamler gespalten gegenüber. Auf der einen Seite schätzte er dessen dienstliche Kompetenz. Auf der privaten Seite trat Canaris seinem Abteilungsleiter distanziert gegenüber. Er verdächtigte ihn der Spionage gegenüber seiner Person.[26] Wohl aus diesem Grund sowie wegen Bamlers offener nationalsozialistischer Haltung wurde er seit Anfang 1939 durch Canaris mehr und mehr aus der Spionageabwehr hinausgedrängt und schließlich versetzt. Bamler gab später dazu an, dass die Versetzung von ihm ausgegangen sei, nachdem es zwischen dem SD und seiner Tätigkeit in der Abwehr zu Kompetenzstreitigkeiten gekommen war. Es liegt aber auch im Bereich des Möglichen, dass Canaris in Bamler einen ernsthaften Rivalen sah, den es galt „auszuschalten“.[27] Ende Februar 1939 schied Bamler aus der Abwehr aus. Sein Posten wurde von Franz Eccard von Bentivegni übernommen.[28]
Am 1. März 1939 wurde Bamler unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst zum Kommandeur des Artillerie-Regiments 74 in Wien ernannt. Sein Vorgänger war der Oberst und spätere General der Panzertruppe Erich Brandenberger.[29] Mit dem Regiment nahm Bamler im März 1939 an der Zerschlagung der Rest-Tschechei teil.[17] Ende Juli 1939 gab er das Kommando an den Oberst und späteren Generalmajor Karl Fabiunke ab.[30] Das Regiment führte ab 1. August 1939 die Bezeichnung Panzer-Artillerie-Regiment 74.[31] Anschließend fand Bamler kurzfristig Verwendung als Chef des Generalstabes des Wehrkreises VII in München.[32]
Zweiter Weltkrieg
Im Rahmen der Allgemeinen Mobilmachung, wenige Tage vor dem Deutschen Überfall auf Polen, wurde Bamler am 26. August 1939 zum Chef des Generalstabes des stellvertretenden VII. Armeekorps in München ernannt.[8] Sein Vorgesetzter war General der Artillerie Edmund Wachenfeld.[33] Bamler gehörte damit zur Führerreserve des Generalstabs des Heeres. Am 12. September 1939 erfolgte seine Ernennung zum Chef des Generalstabs des Militärbefehlshabers Danzig-Westpreußen[34][8] unter dem Kommandierenden General, General der Infanterie Walter Heitz. Diese Stellung hatte Bamler weiterhin inne, als der Stab im Oktober 1939 in das Stellvertretende Generalkommando XX. Armeekorps umbenannt wurde. Sein neuer Chef war dort ab 23. Oktober 1939 General der Artillerie Max Bock.[35] Die Dienststelle befand sich in Danzig, so dass Bamler mit seiner Familie auf Befehl des Oberkommandos des Heeres im November 1940 nach Danzig-Zoppot übersiedelte.[34] 1939 erfolgte an ihm die Verleihung der Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuzes II. Klasse.[36] Hauptaufgabe in seiner neuen Stellung war nach Beendigung der Kampfhandlungen in Polen der Neuaufbau des Wehrkreises XX, in den sämtliche Ersatztruppenteile des Wehrkreises VI (Westfalen) verlegt wurden.[34] Während dieser Zeit erlangte Bamler Kenntnis von Gräueltaten der Waffen-SS in Westpreußen.[37] Dessen Gauleiter Albert Forster betrachtete Bamler als korrupten und unfähigen Mann.[37] Die Unfähigkeit seiner Vorgesetzten, dem Morden der SS Einhalt zu gebieten, erschütterte Bamler so sehr, dass er daran dachte, seinen Abschied einzureichen.[32]
Am 25. November 1940 (nach eigenen Angaben: 1. November 1940[38]) wurde Bamler zum Chef des Generalstabs des XXXXVII. Armeekorps unter General der Artillerie Joachim Lemelsen ernannt, das zunächst im Wehrkreis XI (Hannover-Sachsen) lag. Ab Juni 1941 nahm das Korps im Rahmen der Heeresgruppe Mitte am rechten Flügel als Teil der 2. Panzerarmee am sogenannten Ostfeldzug teil. Die 2. Panzerarmee war bis zur Schlacht um Moskau an allen größeren Kesselschlachten beteiligt, so bei Bialystok/Minsk, Smolensk, Kiew und der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk. Die Spitzen des Panzerkorps kamen dabei bis Tula etwa 200 km südlich von Moskau und dort zum Stehen.[32] 1941 erhielt er die Wiederholungsspange zum Eisernen Kreuz I. Klasse verliehen.[36] Nach dem Beginn der sowjetischen Gegenoffensive erlebte Bamler von Januar 1942 an den hinhaltenden Rückzug seines Korps bis in den Raum bei Orel.[38] In diesen Monaten überkamen Bamler erste Zweifel an der obersten Militärführung.[32] Aufgrund seiner sicheren und sachlichen Beurteilung der Lage in diesen Kämpfen erhielt Bamler in Anerkennung seiner Leistungen und Verdienste um das Korps am 12. März 1942 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.[6][32] (Eigenangabe 1. Mai 1942[38]) Am 1. April 1942 erfolgte seine Beförderung zum Generalmajor.[8]
Im Mai 1942 wurde er aus seinem bisherigen Kommando herausgelöst und in das von der Wehrmacht besetzte Norwegen versetzt, wo er vom 15. Mai 1942 (Eigenangabe 1. Mai 1942[34]) bis Ende April 1944 die Stellung des Chefs des Generalstabes im Armeeoberkommando Norwegen innehatte. In seiner neuen Dienststellung war Bamler mit der Organisation der Verteidigung Norwegens betraut. Ferner bearbeitete er alle militärpolitischen und militärwissenschaftlichen Bereiche sowie Versorgungsfragen aller Art.[39] Darüber hinaus erhielt Bamler von Generaloberst Alfred Jodl den Befehl, einen Angriff der Wehrmacht auf das neutrale Schweden (Unternehmen Polarfuchs) vorzubereiten.[37] Am 1. April 1943 wurde Bamler zum Generalleutnant befördert.[6][40] Sein Vorgesetzter, Generaloberst Nikolaus von Falkenhorst, beurteilte seinen unterstellten Generalleutnant genau ein Jahr später am 1. April 1944[9] „überdurchschnittlich“, wobei er ausdrücklich unterstrich, dass Bamler ein „zutiefst überzeugter, kompromissloser Nationalsozialist“ sei.[9][41] Wenig später, zum 30. April 1944, schied Bamler aus seinem bisherigen Kommando aus und trat vorübergehend in die Führerreserve ein.
Am 1. Juni 1944 wurde Bamler zum Kommandeur der 12. Infanterie-Division ernannt.[8][41] Sein 1. Generalstabsoffizier (Ia) war Claus Bauer.[42] Der Divisionen waren unterstellt das Infanterie-Regiment 27, das Füsilier-Regiment 27 (I. bis III. Bataillon) sowie das Grenadier-Regiment 48 (I. bis II. Bataillon) und das Grenadier-Regiment 89 (I. bis II. Bataillon). An Artillerie das Artillerie-Regiment 48 und das Artillerie-Regiment 12 (I. bis IV. Abteilung) sowie diverse Bataillone und Ergänzungsabteilungen.[42][43] Die Division lag zu dieser Zeit im Rahmen der 4. Armee im Mittelabschnitt der Ostfront östlich von Mogiljow und Grodno.[44] Mogiljow war gemäß Führerbefehl Nr. 11 vom 8. März 1944 von Hitler neben Pinsk-Brest-Luninez (2. Armee), Bobruisk (9. Armee), Witebsk (3. Panzerarmee), Villnius-Minsk-Baranowitschi-Sluz (Heeresgruppe direkt) und Orscha-Borissow (4. Armee) zu Festen Platz erklärt worden.[45] Am 22. Juni 1944 begann die Rote Armee mit der Operation Bagration. Mit weit überlegenen Kräften durchstießen die sowjetischen Armeen am Folgetag die Fronten bei Witebsk, Orscha, Bobruisk und Mogiljow. Am 28. Juni 1944 brachen die deutschen Verteidigungslinien in Weißrussland zusammen und im Anschluss daran die gesamte Heeresgruppe Mitte[46] unter Generalfeldmarschall Ernst Busch.[47] In den Kämpfen gingen 28 deutsche Divisionen mit mehr als 300.000 Soldaten[48] verloren. Erst am 27. Juni 1944 realisierte Generalfeldmarschall Busch das Ausmaß der sich anbahnenden Katastrophe; zu einem Zeitpunkt in welchem bereits große Teile der 4. Armee und 9. Armee eingeschlossen waren. Busch erteilte daraufhin den Befehl, dass sich die beiden Armeen auf die neue Verteidigungslinie Shitkowitschi-Luban-Ossipowitischi-Beresino-Krupki-Lukomsoje See zurückziehen sollten. Gleichzeitig unterstrich er, dass die Festen Plätze Bobruisk und Mogiljow „bis zum letzten“ zu verteidigen seien. Damit unterzeichnete Busch das Todesurteil für die 12. Infanterie-Division. Während sich die übrigen Verbandsteile der 4. Armee nach Minsk zurückzogen, wurde Bamlers Division noch am 27. Juni von der Roten Armee eingeschlossen. Stadtkommandant war seit 1. April 1944 Generalmajor Gottfried von Erdmannsdorff.[49] Bamlers Division lieferte sich am 27. und 28. Juni 1944 erbitterte Gefechte um Mogiljow, wobei die Stadt kurzfristig in deutscher Hand verblieb. Angesichts der Überlegenheit des Gegners und der immensen Verluste war jedoch klar, dass die Division keine Möglichkeit zum späteren Entsatz haben würde. In dieser Lage kam es gegen Bamler zu einer Art Meuterei. Die ihm unterstellten Regimentskommandeure ersuchten den Generalleutnant um dessen Zustimmung zu einem Ausbruchsversuch. Bamler verweigerte diesen jedoch aus Furcht vor dem Kriegsgericht[9] und aus Angst, bei Hitler in Ungnade zu fallen.[41] Die Regimentskommandeure entschlossen sich daher entgegen Bamlers ausdrücklichen Befehl zum selbstständigen Ausbruch, der in Teilen auch gelang.[9] Bamler und Erdmannsdorff stellten daraufhin den aussichtlos gewordenen Kampf ein. Mehr als 2000 Überlebende gerieten in sowjetische Gefangenschaft.[50] Der genaue Zeitpunkt dieser Gefangennahme variiert je nach verwendeter Quelle zwischen dem 27.[8] und dem 30. Juni 1944.[51] Bamler selbst gibt den 28. Juni 1944 und damit den wahrscheinlichsten an.[38]
Kriegsgefangenschaft
Der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte mit dem Untergang dreier Armeen führten bei Bamler offenbar zu einem endgültigen Bruch mit dem Hitler-Regime und der Lossagung von seinem Führereid.[41] Nach seiner Gefangennahme und Internierung im Lager 27/I in Krasnogorsk[36] erkannte die sowjetische Führung, dass ihnen mit Bamler ein wertvoller Wissensträger des Dritten Reiches in die Hände gefallen war. Der Kriegsgefangene hingegen konnte sich schnell den neuen Gegebenheiten anpassen. Nicht mehr an seinen Eid gebunden, gewann Bamler durch umsichtige Vorausschau binnen kürzester Zeit das Vertrauen der Sowjets. Sein Redetalent und Charisma kamen ihm hierbei zugute, aber auch das rasche Erlernen der russischen Sprache. Als erfahrener Aufklärungsspezialist gelang es ihm binnen kürzester Zeit die Organisationsstrukturen des NKWD, später MWD, zu analysieren. Dies führte dazu, dass die gedeihliche Zusammenarbeit des Generalleutnants mit der örtlichen sowjetischen Militäradministration allsbald Früchte trug. Bamler verstand es ausgezeichnet, sein Abwehr- und Generalstabswissen stückweise für seine Zwecke preiszugeben. Bereits in den ersten Tagen seiner Gefangenschaft begann er aktiv im Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) und im Bund Deutscher Offiziere (BDO) mitzuwirken.[53] Diese Aussage wird von Seydlitz in seinen Erinnerungen bestätigt, indem er sich überrascht zeigte, wie viele Generale nach ihrer Gefangennahme die Ziele des NKFD unterstützen wollten. Herausragend waren hier neben Vincenz Müller vor allem Bamler, der sofort in der Propagandamaschinerie des Komitees eine neue Aufgabe fand.[54] So soll Bamler sich nach seiner Gefangennahme „sofort“ zu den Zielen des BDO bekannt haben, ohne überhaupt mit jemanden aus dem BDO gesprochen zu haben. In diesem Zusammenhang vermutet von Seydlitz, dass sich Bamler bereits vor seiner Gefangennahme „vorsorglich“ mit den Grundlagen des Kommunismus und Marxismus beschäftigt hat. Er soll sowohl mit den Lehren von Marx und Engels als auch mit denen von Lenin und Stalin vertraut gewesen sein.[55]
Bamlers rascher Sinneswandel vom kompromisslosen und überzeugten Nationalsozialisten zum Kommunisten überraschte dabei selbst seine Mitgefangenen. Am 27. Juli 1944 war Bamler zunächst Mitunterzeichner des Aufrufs der 17 Generale.[56][57] Der Entwurf mit der Überschrift Die Wahrheit über die Lage an der Ostfront wurde von Vincenz Müller und ihm verfasst.[58] Der Aufruf dieser beim Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte in sowjetischer Kriegsgefangenschaft geratenen Generale wurde von Bamler für die Zeitschrift Freies Deutschland wortgetreu übernommen. Der Artikel erschien am 30. Juli 1944.[59] Noch im gleichen Monat unterschrieb Bamler am 30. Juli 1944 den Aufruf der Generale und Truppenführer.[60] Am 8. Dezember 1944 war er Mitunterzeichner des Aufrufes des NKFD An die deutsche Nordfront. Trotz Bamlers Engagement stieg das Misstrauen seiner Mitgefangenen gegenüber seines plötzlichen Wandels in der Folgezeit weiter an. So wurde er von ihnen verdächtigt, Beschreibungen von Kampfhandlungen zu verfassen sowie Berichte über seine frühere Tätigkeit als Abwehrchef zu fertigen. Bekannt sind zwei Berichte. Den ersten, in dem er sich mit den Zusammenhängen des Francoregimes im Spanischen Bürgerkrieg befasste, fertigte Bamler 1946 für die Zeitung Prawda.[61] Gleiches Thema behandelte Bamler am 12. Mai 1946 in einen Artikel für die Zeitschrift Neue Zeit, die am 1. Juli 1946 erschien.[62] Der zweite Bericht erschien in der sowjetischen Armeezeitung Krasnaja Swesda (Красная звезда) und befasste sich mit dem möglichen Angriff Deutschlands auf das neutrale Schweden.[63][61] Beide Artikel fanden Eingang in der Weltpresse.
Das Bamlers nationalsozialistische Gesinnung 1945 nicht vollends gewichen war, ist aus einem Gespräch zwischen ranghohen Offizieren im Zusammenhang mit der Einnahme Berlins am 3. Mai 1945 durch die Sowjetarmee überliefert. In diesem Gespräch soll Bamler ausgesagt haben, dass die Einnahme Berlins militärisch unerheblich wäre und nicht bedeute, dass sich Deutschland in ihrer Hand befände.[64] Seine Aussage[65]:
„Wir standen 1941 schließlich auch vor Moskau und was ist auch uns geworden?“
war in diesem Fall nicht sowjetfreundlich. Dagegen fand die Kriegserklärung der Sowjetunion an das Japanische Kaiserreich am 8. August 1945 und der folgende Einmarsch (Operation Auguststurm) seine volle Unterstützung.[66] Bamlers Zwielichtigkeit bestand weiter. Der ehemalige Generalleutnant bespitzelte in der Folge indirekt und direkt seine Mitgefangenen. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf den BDO Vorsitzenden Walther von Seydlitz. Dessen Verurteilung als Kriegsverbrecher gelang den Sowjets durch entsprechende „Zuarbeiten“ Bamlers.[53] Seydlitz sprach später im Bezug zu diesem von einem vertrauten Bamler-Sowjet-Verhältnis“. Die Beziehung zwischen beiden Männern blieb bis zur Repatriierung Bamlers kühl und distanziert.[67] Wohl auch, weil Bamler in Unterhaltungen und Gesprächen mit Sedylitz ohne große Mühen desen Grundeinstellung zur marxistischen Ideologie erkennen konnte. Im Jahr 1946 besuchte Bamler eine Antifa-Schule, in der er in der kommunistischen Ideologie des Marxismus-Leninismus unterrichtet wurde.[68] 1947 folgten weitere solche Schulungen sowie die Mitwirkung an dem Buch Kriegsgefangene in der Sowjetunion.[69] Das Buch erschien 1949 im Staatsverlag der DDR und diente später als Filmvorlage. Auch an der Entstehung dieses Filmes soll Bamler beteiligt gewesen sein.[61] Für alle in dieser Zeit und späteren erschienen Publikationen verwendete Bamler das Synonym Rolf. Ab 1947 war er im Lager Schulungsleiter und trat bei Theaterstücken auf. Ab 1948 befand sich Bamler in sogenannten „Sonderobjekten“, wobei er zum langjährigen Begleiter des Generalfeldmarschalls Friedrich Paulus und von Seydlitz wurde. 1949 teilte er mit diesen das zugewiesene Haus in Iljinskoje (Objekt Nr. 25)[70], einen Datschenvorort südlich von Moskau.[71] Mit Stand vom 1. Juli 1949 befanden sich noch 252 Generale in den Lagern des MWD.[70] Gegen 62 von Ihnen wurde aufgrund von Gräueltaten ermittelt. Auf der Repatriierungsliste des Politbüro des ZK der KPdSU vom 2. August 1949 wurde Bamler nicht berücksichtigt.[72] 1949 war auch das Jahr, indem Bamler vermehrt in Moskau aktiv war, wie Seydlitz in seinen Erinnerung festhielt. Angeblich zu ärztlichen Untersuchungen. So kehrte Bamler nach einer 14tägigen Abwesenheit mit Koffer und in neuen Kleidern zu seinem Lager zurück und schwieg sich auf Nachfrage, wo er denn gewesen sei, aus.[73] In dieser Zeit entstand von ihm ein weiterer Bericht über deutsche Kampfhandlungen mit dem Thema Beschreibung der Kampfhandlungen der 2. Panzerarmee vom 29. September bis 1. Dezember 1941.[74] Am 12. November diesen Jahres bekam Bamler Besuch vom stellvertretenden Leiter der GUPWI, der Hauptverwaltung des Innenministeriums für Angelegenheiten der Kriegsgefangenen und Internierten (russisch Главное управление по делам военнопленных и интернированных НКВД-МВД СССР/Glawnoje uprawlenije po delam wojennoplennych i internirowannych NKWD/MWD SSSR), Generalleutnant Amajak Kobulow, um die vom BDO eingereichten Vorschläge vom Juni 1949 zur Repatriierung zu diskutieren und gegebenenfalls zu verwirklichen.[75] Letzteres blieb jedoch zunächst für den geläuterten Generalleutnant aus. Am 20. Dezember 1949 sandten Bamler und Paulus ein Glückwunschschreiben an Josef Stalin aus Anlass dessen 70. Geburtstags.[76] Der Impuls dazu ging von Bamler aus und möge hier in vollem Wortlaut wiedergegeben werden[77]:
„Herr Generalissimus! Millionen friedliebender Menschen, fortschrittlicher Menschen aus aller Welt vereinen sich in diesen Tagen mit den Völkern der Sowjet-Union, um Ihnen anläßlich Ihres 70. Geburtstages die Wünsche für ihr Wohlergehen und für weitere Erfolge im großen Friedenswerk darzubringen. Gestatten Sie, daß auch wir, die wir einst im blinden Gehorsam als Feinde in Ihr Land einbrachen, heute Ihnen als dem großherzigen Freund des deutschen Volkes unsere aufrichtigen Glückwünsche aussprechen. Es war kein leichter Weg für uns von Stalingrad bis zu diesem Glückwunsch. Umso mehr können Sie versichert sein, daß auch wir nach Rückkehr in die Heimat alle unsere Kräfte einsetzen werden, um durch Festigung der deutsch-sowjetischen Freundschaft Ihr großes Menschheitsziel, den Frieden, fördern zu helfen.“
Das Schreiben in Form dieser genannten Treueerklärung hinterließ bleibenden Eindruck bei den entscheidenden Stellen. Daraufhin soll Bamler die Mitteilung erhalten haben, dass er mit einer baldigen Rückkehr in die Heimat rechnen durfte. Am 16. April 1950 erfolgte seine Repatriierung[78] und am 22. April 1950 traf Bamler mit weiteren 22 Generalen in der Deutschen Demokratischen Republik ein. Nach Eigenangabe war Bamler jedoch bis 27. April 1950 in Kriegsgefangenschaft.[34] Bamler ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass er bereits im Februar 1950 zu einem möglichen Kandidaten für die Besetzung des sich konstituierenden Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Betracht gezogen worden war.[79]
DDR
In der DDR eingetroffen, erfuhr Bamler vom Tod seiner Frau. Anna Bamler, wegen ihrer Tätigkeiten in der NS-Frauenschaft seit 1936 Parteimitglied der NSDAP[80], wurde, nachdem das NS-Regime von Bamlers Tätigkeiten im NKFD und BDO erfahren hatte, im Oktober 1944 verhaftet und im Frauengefängnis Danzig inhaftiert. Am 12. Dezember 1944 wurde sie in Sippenhaft überführt und nach Schirlingsmühle verlegt. Von dort aus erfolgte ihre Verlegung in das Konzentrationslager Dachau.[61] Kurz vor Kriegsende wurde sie auf einen Todesmarsch nach Tirol gezwungen und in Reutte (Tirol) am 29. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bamler selbst gab an, sie habe infolge ihrer durchgestandenen Strapazen der Haft und des Marsches am 23. Juni 1945 eine Herzanfall im Ammerwald bei Reutte erlitten, worauf sie tödlich verunglückte.[61] Diese Angaben decken sich nicht mit einer anderen Quelle, nach der soll Anna Bamler an dem erlittenen Martyrium ihrer Haftzeit und des Marsches an jenem Tag verstorben sein.[81] Die aus der Ehe hervorgegangen Kinder lebten inzwischen in der Bundesrepublik Deutschland. 1950 arbeitete die Tochter Annemarie (verheiratete Müller) in Wuppertal. Später ging sie nach Hühnfeld. Danach verliert sich ihre Spur. Hans Joachim studierte in diesem Jahr bereits an der Textilschule in Reutlingen.[61] Der Sippenhaft entkam sein Sohn damals nur durch seinen Fronteinsatz. Später siedelte das ehemalige NSDAP-Mitglied[80] zu seinem Vater in die DDR über, machte eine steile Karriere bei der Hauptverwaltung Aufklärung und brachte es dort bis zum Residenten des MfS in Paris.
Bamler selbst stand nach seiner Rückkehr mittellos da. Er besaß weder Geld noch eine Bleibe, denn seine Besitztümer in der ehelichen Wohnung in Danzig gingen infolge der Kriegsereignisse verloren. Bei einer verwitweten Schwester seiner verstorbenen Frau kam Bamler zunächst unter. Seine Schwägerin arbeitete in diesem Jahr als medizinisch-technische Assistentin im einem Lazarett in Beelitz bei Potsdam. Bereits im Dezember 1950 schlossen beide den Bund der Ehe.[82] Die Ehe blieb kinderlos. Eine weitere verwitwete Schwester seiner verstorbenen Frau finanzierte das Studium seines Sohnes.
HVA-Verwendung
Am 7. Mai 1950 bewarb sich Bamler aufgrund seiner Vorbildung und neueren politischen Erkenntnisse[2] bei der Volkspolizei (VP), die dem Ministerium des Innern (MdI) unterstand und zu den Bewaffneten Organen der DDR zählte. Die Einstellung erfolgte rückwirkend zum 1. Mai 1950.[2][82][83][1] Bamler arbeitete in der Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) des MdI, dem Vorläufer der Kasernierten Volkspolizei im Range eines VP-Inspekteurs.[82] Ab Mai 1950 wurde ihm aufgrund seiner Erfahrungen als Artillerieoffizier die Leitung der B-Schule in Eggesin übertragen. Dort wurden künftige Artilleristen ausgebildet.[84] Im gleichen Jahr trat Bamler in die National-Demokratische Partei Deutschlands (NDPD) ein.[85]
Mit Wirkung zum 1. Januar 1951 erfolgte seine Ernennung zum Chefinspekteur der VP[84] und noch im gleichen Monat die Übertragung der Leitung der Volkspolizeischule in Glöwen. Damit folgte die DDR ihrer Doktrin, ehemaligen höheren Offizieren der Wehrmacht eine Führungsposition beim Aufbau der bewaffneten Kräfte zuzubilligen.[86] An der Polizeischule wurden Artilleristen für die Volkspolizei-Bereitschaften ausgebildet.[84] Obwohl Bamler mit dem von ihm bekannten Fleiß und Ehrgeiz an die neue Aufgabe heranging, ließ seine Leistungsbereitschaft bald nach. Die Ursache war die mangelnde Ausstattung an geeigneten Geräten und entsprechender Technik. Dazu gesellten sich gesundheitliche Probleme, hervorgerufen durch ständige Dissensen mit seinem Stellvertreter und die Abgeschiedenheit Glöwens. Die fehlende gesellschaftliche Abwechslung sowie die Entfernung von seinem Wohnsitz setzten Bamler zu. Als Schulleiter fühlte er sich unterfordert und im Gegensatz zu anderen ehemaligen Wehrmachtsgeneralen im Dienst der KVP ungerecht behandelt.[87] Seine persönliche und dienstliche Unzufriedenheit wurde von der Hauptverwaltung Ausbildung in Berlin zunehmend kritischer beäugt. Wohl aus diesen Gründen und im gegenseitigen Einvernehmen schied Bamler am 31. Oktober 1951 aus dem aktiven Dienst der HVA aus.[88][89] Seine Pension betrug 800,- Mark. Nach eigenen Angaben soll Bamler sich in der Folgezeit mit Militärstudien befasst haben. Auch ein mehrmonatiger Aufenthalt in der UdSSR ist nicht ausgeschlossen.
KVP-Verwendung
Im Sommer 1952 begann in der DDR die Aufstellung der Kasernierten Volkspolizei. Dafür waren erfahrene und linientreue Führungsoffiziere erforderlich. Darunter war Bamler, der neben weiteren Generalen und Admiralen zur militärischen Elite der ersten Stunde der KVP gehörte.[89] Allerdings blieb ihm sein Wunsch auf eine höhere Stabsverwendung versagt. Stattdessen ernannte man ihm am 1. Oktober 1952 zum Leiter der Selbstfahrlafetten-Schule (SFL-Schule) in Erfurt.[90] in der heutigen Henne-Kaserne. Mit der Ernennung zum Schulleiter war gleichzeitig Bamlers Beförderung zum Generalmajor der KVP verbunden,[6] obwohl der Stellenplan nur einen Oberst für diese Position vorsah. Die Beförderung zum Generalmajor beruhte auf der Anrechnung seines früheren Wehrmachts-Dienstgrades sowie seiner Dienstzeit als Chefinspekteur der KVP.[91] Gleichzeitig fungierte Bamler in Erfurt, wo er seinen neuen Wohnsitz nahm, als Standortältester.
Die Dienststellung des Standortältesten ermöglichte es Bamler, wieder gesellschaftlich in Erscheinung zu treten. Dabei halfen ihm seine Bildung, sein rhetorisches Talent und seine organisatorischen Fähigkeiten. Durch sein Engagement bei der Bewältigung der neuen vielschichtigen Aufgaben fand Bamler zu alter Stärke zurück. Er war ein willkommener Gast bei öffentlichen Auftritten in der Erfurter Region und bereicherte das dortige gesellschaftliche Leben.[91] Diese neu gewonnene Popularität des Generals spiegelte sich auch in seinen dienstlichen Beurteilungen wieder. Unter den Fürsprechern Bamlers dieser Zeit befand sich sein ehemaliger NKFD-Kamerad Generalmajor Arno von Lenski, der im Stab der KVP diente. Generalmajor Fritz Johne fand in seiner Eigenschaft als Chef der Lehranstalten der KVP ebenfalls positive Worte für den ehemaligen Wehrmachtsgeneral, obgleich er ihm „Überheblichkeit gegenüber Jüngeren“ bescheinigte. Darüber hinaus monierte er Bamlers kritische Einstellung bei der „vorbehaltslosen Übernahme der Lehren der sowjetischen Armee“.[92] Dazu kam es, weil sich Bamler durch seine langjährige Routine als Stabsoffizier legitimiert sah, die Doktrinen der Roten Armee nicht kritik- und vorbehaltslos umzusetzen, sondern sie zu hinterfragen. Insgesamt konnten die wenigen Kritikpunkte das positive Gesamtbild Bamlers nicht trüben. Seine Loyalität gegenüber der Sowjetunion und ihren Vertretern, zu denen er stets engen Kontakt pflegte, standen außer Frage. 1953 trat Bamler in die SED ein.[88][9][85] Nach einer dienstlichen Beurteilung Bamlers vom 9. Dezember 1965 war dieser bereits seit 1951 Mitglied der SED.
17. Juni 1953
Am 17. Juni 1953 brachen die Arbeiteraufstände in der Republik aus. Brennpunkte bildeten die Metropolen Berlin und Leipzig. Im Bezirk Erfurt und Umgebung blieb es verhältnismäßig ruhig.[93] Erst gegen Mittag kam es in Erfurt zu ersten Streikbewegungen.[94] Daraufhin sicherten Einheiten der SFL-Schule Erfurt das Verlagsgebäude der SED, ein Elektrizitätswerk sowie das Minol-Tanklager vor eventuellen Angriffen der im damaligen Sprachgebrauch als „Putschisten“ bezeichneten Streikenden. Insgesamt waren vom 17. bis 22. Juni 1953 28 Offiziere und 197 Unteroffizier und Mannschaften der SFL-Schule während der Unruhetage in Erfurt und Umgebung im Einsatz. Bamlers Rolle im Zusammenhang mit dem 17. Juni bleibt bis heute ungeklärt. Unbestritten ist, dass Bamler als Standortältester und Generalmajor in Fällen von Aufständen oder Unruhen in seinem Bezirk für eventuelle organisatorische Gegenreaktionen der bewaffneten Organe verantwortlich gezeichnet hätte.[95] Allerdings befand er sich an jenem 17. Juni nicht in seiner Erfurter Dienststelle sondern im Urlaub.
So soll Bamler erst am 18. Juni 1953 (Donnerstag) durch eine Haushälterin von den Unruhen erfahren haben.[93] Weshalb die Befehlskette seines Stabes versagte, ist nicht mehr feststellbar. Tatsache ist, dass Bamler von seinen Stabsoffizieren nicht ordnungsgemäß über die Lage informiert wurde. Als eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem Stab nicht zustande kam, brach Bamler seinen Urlaub ab und kehrte noch am gleichen Tag in seine Dienststelle nach Erfurt zurück. Dort am Nachmittag angekommen, informierte ihn sein sowjetischer Chefberater über die Lage.[93][96] Da die Situation in Erfurt augenscheinlich unter Kontrolle war, riet ihm der Chefberater, Bamler möge zu seiner Dienstwohnung fahren; was er dann auch tat.[93] Dieser Variante zufolge wäre Bamlers „Untätigkeit“ eine Verkettung unglücklicher Umstände infolge Versagens der Befehlskette.
Ganz anders beurteilt dies die Publikation von Diedrich. Seinen Informationen nach soll sich Bamler erst am 19. Juni 1953 (Freitag) telefonisch bei seinem Stab gemeldet haben. Im Gesprächsverlauf wurde der General darüber informiert, dass kein Grund für seine Anwesenheit bestünde. Folglich trat er erst nach Beendigung seines Urlaubs den Dienst in Erfurt wieder an.[95] Indirekt wird diese Aussage von einem Bericht von Bamlers Stellvertreter an die KVP Führung bestätigt; demnach sei die Einsatzbereitschaft der SFL-Schule in den kritischen Junitagen durch das Fehlen des Schulleiters nicht eingeschränkt gewesen.[93]
Kommissions- und Parteiverfahren
Wie auch immer Bamlers Verhalten um die Geschehnisse am 17. Juni interpretiert wird, seine Kritiker nutzten die Situation aus, um dem ehemaligen Wehrmachtsgeneral an höchster Stelle in Misskredit zu bringen. Sie warfen ihm Versagen im Kampf gegen konterevolutionäre Kräfte vor. Nach Bekanntwerden seiner Verfehlungen leiteten sowohl die Partei als auch eine Kommission Untersuchungen gegen Bamler ein, um seine Rolle während des Aufstandes näher zu beleuchten.[93] Die eigens zu diesem Zweck geschaffene KVP-Kommission unter ihrem Vorsitzenden Generalleutnant Heinz Hoffmann kam nach Abschluss ihrer Untersuchungen zu dem Ergebnis, dass Bamlers Verhalten während der Unruhetage „ernste Folgen“ nach sich ziehen würde. Der sowjetische Chefberater der SFL-Schule, jener der Bamler riet, in seine Wohnung zu fahren, belastete diesen schwer und empfahl der Untersuchungskommission, Bamler von allen Ämtern in der KVP zu entbinden und zu pensionieren.[97] Dem schloss sich die Kommission bei ihrer Urteilsfindung an.
Noch vor der KVP-Kommission beschäftigte sich die Parteikontrollkommission (PKK) mit dem Fall Bamler. Sie stützte sich bei ihren Untersuchungen maßgeblich auf Aussagen einiger sowjetischer Berater, die mit Bamlers Leistungen unzufrieden waren und kamen zu dem Schluss, dass dessen Verfehlungen ein „großer politischer Fehler“ gewesen seien. Das eingeleitete Parteiverfahren gegen Bamler wurde jedoch auf Wunsch der sowjetischen Berater eingestellt.[97] An Stelle des Parteiverfahrens kam es am 1. September 1953 „lediglich“ zu einer „Aussprache“ mit der politischen Verwaltung der KVP unter ihrem Vorsitzenden Oberst Otto Schwab. Schwab kam zu dem Schluss, dass Bamler die Ziele der Staatspartei zwar grundsätzlich verfolge, aber nicht bereit wäre, in auftretenden Krisensituationen energisch [genug] durchzugreifen und über seinen „eigenen Schatten zu springen“. In diesem Zusammenhang beschimpfte Schwab Bamler als „Dekorationssozialisten“.[97] Bamler erhielt keine Parteistrafe, aber seine Karriere in der KVP neigte sich dem Ende zu.
Entlassung
Am 28. Oktober 1953 unterbreitete Innenminister Willi Stoph mit Anordnung 13/53[98] dem Ministerpräsidenten der DDR Otto Grotewohl den Vorschlag, Bamler vom Amt des Leiters der SFL-Schule zu entbinden und zum 31. Dezember 1953 zu pensionieren.[97] Stoph folgte damit der Empfehlung der KVP-Kommission. Der entsprechende Kaderbefehl datiert vom 5. November 1953.[99][98][85] Bamler war zu diesem Zeitpunkt 58 Jahre alt. Bamlers Versetzung in den Ruhestand war Teil einer umfassenden Säuberungsaktion innerhalb der bewaffneten Organe der DDR.[87] Ihr fielen 1953 insgesamt 3436 Offiziere (darunter drei Generale) zum Opfer.[87] Neben Bamler wurden die Generale Karl Freytag aus Altersgründen und Bernd Weinberger, ebenfalls wegen Verfehlungen im Zusammenhang mit dem 17. Juni, ihrer Ämter enthoben, Freytag unter Verlust seines Generaldienstgrades infolge Degradierung.[87] In Gegensatz dazu kam Bamler glimpflich davon und erhielt für damalige Verhältnisse eine relativ hohe Pension in Höhe von 924,- Mark monatlich.[87]
Weitere Verwendungen
In der Folgezeit wurde es um Bamler ruhig.[100] Doch bald schon begann er sich wieder für Militärstudien zu interessieren und belebte seine Kontakte zu ehemaligen Kameraden des NKFD, darunter dem 1953 repatriierten Friedrich Paulus, den er in seiner Villa in Dresden besuchte. 1956 trat Bamler wieder öffentlich in Erscheinung. Im Dienst des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) arbeitete er bis Ende 1959 als freischaffender wissenschaftlicher Mitarbeiter für ein monatliches Honorar von 700 Mark.[100] In dieser Zeit erschienen von Bamler im Auftrag des Militärgeschichtlichen Instituts der DDR mit Sitz in Potsdam mehrere Studien zum Thema Militärwissenschaft und Militärpolitik.[100] Am 1. Februar 1957 starb Paulus in Dresden. Am Rande der Trauerfeierlichkeiten beschlossen ehemalige hochrangigen Wehrmachtssoldaten die Gründung der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Offiziere (AeO). Diese Idee wurde seitens der SED nicht nur toleriert sondern gefördert. Im Oktober 1957 trat das Initiativkomitee, unter ihnen Bamler, zur Bildung der AeO zusammen. Am 11. Januar 1958 fand die konstituierende Gründerversammlung in Ostberlin statt. Initiatoren waren neben Bamler Korfes, Lattmann, Steidle, Homann und van Hooven.[90][101] Im Januar 1958 nahm die Gemeinschaft ihre Arbeit auf.[102] Bamler war Gründungs- und Vorstandsmitglied.[85] 1958 kritisierte er im Mitteilungsblatt der AeO unter dem Titel Ehemalige Hitlergenerale im Dienst der NATO das 1955 von Erich von Manstein erschienene Buch Verlorene Siege als Beweis für seine Behauptung[103][104]:
„Das niedrige moralische Antlitz und die Verlogenheit und Verworfenheit dieses führenden Vertreters alt- und neudeutschen Militarismus!“
Im gleichen Jahr erschien unter der Regie von Annelie und Andrew Thorndike der DEFA-Dokumentarfilm Unternehmen Teutonenschwert an dem Bamler mitgewirkt hatte. Darin wurde Hans Speidel, damals Generalleutnant der Bundeswehr, mit dem Attentat auf König Alexander I. und Louis Barthou in Marseille in Verbindung gebracht. In diesem Zusammenhang sagte Bamler unter Eid aus, dass Hauptmann Speidel von Canaris für „entsprechende Spionagetätigkeiten“ in Frankreich seinerzeit freigestellt worden sei.[105] 1959 soll Bamler für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet haben.[8] Allerdings mangelt es hierfür an einem konkreten Beweis.[100][106] Ausgeschlossen werden kann in diesem Zusammenhang nicht, dass der ehemalige NS-Geheimdienstler sein Know-how, in welcher Form auch immer, dem MfS zur Verfügung gestellt hat[100][107] und zumindest in beratender Funktion am Aufbau des Staatssicherheitsorgans beteiligt war.[19] In diesem Zusammenhang wird auch eine Mitarbeit Bamlers bei der vom MfS getrennt operierenden Verwaltung Aufklärung der NVA genannt.[106]
Das öffentliche Interesse um seine Person erreichte Anfang der 60er Jahre ihren Höhepunkt. Bamler war gefragt und öffentliche Auftritte waren an der Tagesordnung. Neben unzähligen propagandistischen Aktivitäten war Bamler mehrfach Gast in diversen Veranstaltungen mit NVA-Militärs, aber auch Politikern und in Kulturklubs der Republik, wobei er gegen den westlichen Militarismus, insbesondere den des Klassenfeindes in der BRD, agitierte. Sein Spezialgebiet blieb weiterhin die Entlarvung und Enttarnung ehemaliger Wehrmachtsgenerale in den Reihen der Bundeswehr. Prominentestes Beispiel dieser Zeit war Generalleutnant Adolf Heusinger, den er als Verräter der Männer des 20. Juli 1944 titulierte.[108] In diesem Zusammenhang verfasste Bamler weitere zahlreiche Artikel für Zeitschriften und Journale. Darüber hinaus war er im Radio und Fernsehen vertreten.[109] Interessant ist die Tatsache, dass Bamler seine in den 60er Jahren erschienen Beiträge, insbesondere im Mitteilungsblatt der AeO, stets mit seinem letzten Wehrmachtsdienstgrad Generalleutnant a. D. signierte und nicht als Generalmajor der VP a. D..[108] Seine offene ablehnende Haltung gegenüber dem „Westdeutschen Militarismus“ bescherten Bamler auf Grund seiner eigenen „braunen Karriere“ während des Nationalsozialismus Spott und Hohn in der Bundesrepublik Deutschland. Besonders der Autor Hans Bernd Gisevius bezeichnete den ehemaligen Generalleutnant als „angebraunten Spitzel“ und „infamen Burschen“.[110] Bamler war jedoch nicht ausschließlich Verfechter der Bundesrepublik. So vertrat er auch die Idee einer „friedlichen Koexistenz“ beider deutscher Staaten. Andererseits rief er jedoch erneut zum „Kampf gegen den westdeutschen Militarismus“ auf.[108] Bamlers „Wankelmütigkeiten“ stehen dabei als Sinnbild für seine gesamte Militärdienstzeit. Sie reflektieren einen Offizier, dem es stets gelang, sich den Gegebenheiten und Umständen seiner Zeit und der herrschenden politischen Begebenheiten anzupassen, um jeweils Vorteile für sich zu erlangen. 1962 trat Bamler in den Ruhestand.[8][9]
Letzte Jahre
Anlässlich des Tages der Nationalen Volksarmee am 1. März 1966 wurde Bamler, der im gleichen Jahr seinen 70. Geburtstag beging, der Vaterländische Verdienstorden in Silber verliehen.[8][111] Nach dem Karl-Marx-Orden der zweithöchste Orden der Republik. Generaloberst Heinz Hoffmann, der Bamler 1953 noch politisches Versagen vorgeworfen hatte, würdigte in diesem Zusammenhang sein Wirken in der KVP bei der Stärkung der Arbeiter-und-Bauern-Macht.[108] 1968 und nochmals 1982, zehn Jahre nach seinem Tod, geriet Bamler in den Fokus der Staatssicherheit, die im Rahmen von „Suchaufträgen“ seine NS-Vergangenheit untersuchte.[100] Es sind keine Ergebnisse oder Konsequenzen bekannt.
Am 13. März 1972 verstarb Bamler in Groß Glienicke (Potsdam) im Alter von 75 Jahren.
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- Siegfried Suckut und Walter Süß: Staatspartei und Staatssicherheit. Zum Verhältnis von SED und MfS. Christoph Links Verlag, Berlin 1997, ISBN 978-3-86153-131-9., OCLC 37443138
- Bodo Scheurig: Verrat hinter Stacheldraht? – Das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943–1945, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, OCLC 37443138
- Harald Schmid und Justyna Krzymianowska: Politische Erinnerung: Geschichte und kollektive Identität. Königshausen & Neumann, 2007, ISBN 978-3-8260-3656-9., OCLC 173842792
- Peter Schmitz, Klaus-Jürgen Thies, Klaus J. Thies, Günter Wegmann, Christian Zweng: Die deutschen Divisionen 1939–1945, Band 3 Die Divisionen 11–16, Biblio-Verlag 1996, ISBN 978-3764824587, OCLC 75746165
- Walther von Seydlitz: Stalingrad – Konflikt und Konsequenz, Stalling Verlag 1977, ISBN 978-3797913531, OCLC 3964658
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Landstreitkräfte Band 1, ISBN 3-7648-1170-6., OCLC 644786219
- Gerd R. Ueberschär: Das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und der Bund Deutscher Offiziere. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-12633-9., OCLC 34705225
- Rüdiger Wenzke: Das unliebsame Erbe der Wehrmacht und der Aufbau der DDR-Volksarmee. In: Rolf-Dieter Müller und Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 978-3-486-56383-2., OCLC 41444404
- Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler – Karrierebruch in der KVP In: Hans Ehlert und Armin Wagner (Hrsg.): Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen Christoph Links Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-86153-312-2., OCLC 54953571
- Rüdiger Wenzke: Staatsfeinde in Uniform? Widerständiges Verhalten und politische Verfolgung in der NVA. Christoph Links Verlag Berlin 2005, ISBN 978-3-86153-361-0., OCLC 254142392
- Robert Whealey: Hitler and Spain: The Nazi Role in the Spanish Civil War 1936–1939. University of Kentucky Press, 2005, ISBN 978-0-8131-9139-3., OCLC 18351611
- Hermann Zolling und Heinz Höhne: Pullach intern – General Gehlen und die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1971, OCLC 462216153.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 1.
- ↑ a b c Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 33.
- ↑ a b Eigenangabe Rudolf Bamler im Fragenbogen der Hauptverwaltung für Ausbildung vom 28. September 1950 S. 2.
- ↑ a b c d e f Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 34.
- ↑ a b c d e f Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918, Teil IX: Feldartillerie Band 1, Verlag Militaria Wien 2007, S. 266
- ↑ a b c d e Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921-1945, Teil IV, Band 1: Abberger-Bitthorn, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 190.
- ↑ a b c d Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 6.
- ↑ a b c d e f g h i j k Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921-1945, Teil IV, Band 1: Abberger-Bitthorn, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 191.
- ↑ a b c d e f g h Olaf Kappelt: Braunbuch DDR - Nazis in der DDR, S. 260.
- ↑ a b c Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 2.
- ↑ Romuald Bergner: Truppen und Garnisonen in Schlesien 1740–1945, Podzun-Pallas Verlag 1987, S. 58.
- ↑ a b c d e f Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 35.
- ↑ Michael Müller: Canaris – Hitlers Abwehrchef, Propyläen Verlag Berlin 2006, S. 174.
- ↑ RGBl. I, S. 609 / Faksimile Wehrgesetz
- ↑ Richard Bassett: Hitlers Meisterspion: Das Rätsel Wilhelm Canaris, Böhlau Verlag 2007, S. 103.
- ↑ Heinz Höhne: Admiral Wilhelm Canaris. In: Gerd R. Ueberschär: Hitlers militärische Elite, Primus Verlag 2011, S. 55.
- ↑ a b c d Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 36.
- ↑ a b Heinz Höhne: Admiral Wilhelm Canaris. In: Gerd R. Ueberschär: Hitlers militärische Elite, Primus Verlag 2011, S. 56.
- ↑ a b Andreas Förster: Schatzräuber – Die Suche der Stasi nach dem Gold der Nazizeit, Christoph Links Verlag Berlin 2000, S. 22.
- ↑ Robert H. Whealey: Hitler and Spain: The Nazi Role in the Spanish Civil War 1936–1939, University of Kentucky 2005, S. 98.
- ↑ a b c Gunter Pirntke: Das wahre Gesicht des Wilhelm Franz Canaris: Undurchsichtiger Abwehrchef von Hitler, Bungert Hans-Peter Verlag 2009, S. 40.
- ↑ Michael Müller: Canaris – Hitlers Abwehrchef, Propyläen Verlag Berlin 2006, S. 182.
- ↑ a b c Gunter Pirntke: Das wahre Gesicht des Wilhelm Franz Canaris: Undurchsichtiger Abwehrchef von Hitler, Bungert Hans-Peter Verlag 2009, S. 41.
- ↑ Michael Müller: Canaris – Hitlers Abwehrchef, Propyläen Verlag Berlin 2006, S. 182.
- ↑ Michael Müller: Canaris – Hitlers Abwehrchef, Propyläen Verlag Berlin 2006, S. 183.
- ↑ Richard Bassett: Hitlers Meisterspion: Das Rätsel Wilhelm Canaris, Böhlau Verlag 2007, S. 99.
- ↑ Karl-Heinz Abshagen: Canaris: Patriot und Weltbürger Stuttgart 1957, S. 121.
- ↑ Hans Rudolf Fuhrer: Spionage gegen die Schweiz. Die geheimen deutschen Nachrichtendienste gegen die Schweiz im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Frauenfeld 1982, S. 17.
- ↑ Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 ,Teil IV, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 191.
- ↑ Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 ,Teil IV, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 392.
- ↑ Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 ,Teil IV, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 392.
- ↑ a b c d e Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 37.
- ↑ Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/45, Podzun-Pallas Verlag 1979, S. 359.
- ↑ a b c d e Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 4.
- ↑ Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 ,Teil IV, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 42.
- ↑ a b c Eigenangabe Rudolf Bamler im Fragenbogen der Hauptverwaltung für Ausbildung vom 28. September 1950 S. 4.
- ↑ a b c Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 7.
- ↑ a b c d Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 5.
- ↑ Rüdiger Wenzke: Staatsfeinde in Uniform? Widerständiges Verhalten und politische Verfolgung in der NVA, Christoph Links Verlag Berlin 2005, S. 38.
- ↑ Wolfgang Keilig: Rangliste des deutschen Heeres 1944/45, Podzun-Pallas Verlag 1979, S. 24.
- ↑ a b c d Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 38.
- ↑ a b Peter Schmitz: Die deutschen Divisionen 1939–1945, Band 3 Die Divisionen 11–16, Biblio-Verlag 1996, S. 47.
- ↑ Peter Schmitz: Die deutschen Divisionen 1939–1945, Band 3 Die Divisionen 11–16, Biblio-Verlag 1996, S. 48.
- ↑ Peter Schmitz: Die deutschen Divisionen 1939–1945, Band 3 Die Divisionen 11–16, Biblio-Verlag 1996, S. 46.
- ↑ Walther Hubatsch: Hitlers Weisungen für die Kriegsführung 1939–1945: Dokumente des Oberkommandos der Wehrmacht, Deutscher Taschenbuch Verlag 1965, S. 242.
- ↑ Janusz Piekalkiewicz: Der Zweite Weltkrieg, Komet Verlag 2008, S. 883.
- ↑ Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 ,Teil IV, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 380.
- ↑ Samuel W. Mitcham Jr.: Generalfeldmarschall Ernst Busch. In: Gerd R. Ueberschär: Hitlers militärische Elite, Primus Verlag 2011, S. 291.
- ↑ Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 ,Teil IV, Band 2: v. Blanckensee–v. Czettritz und Neuhauß, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, S. 359.
- ↑ Glantz, Orenstein: Belorussia 1944., Frank Cass Publishers 2001, S. 97.
- ↑ Samuel W. Mitcham: The German Defeat in the East 1944–45, Stackpole Co 2007, S. 30.
- ↑ Christian Hermann: Kriegsflugblätter aus der UdSSR 1941–1945, Herausgeber: Militärbibliothek Dresden 1997, S. 158.
- ↑ a b Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 40.
- ↑ Walther von Seydlitz: Stalingrad - Konflikt und Konsequenz, Stalling Verlag 1977, S. 350.
- ↑ Walther von Seydlitz: Stalingrad - Konflikt und Konsequenz, Stalling Verlag 1977, S. 357.
- ↑ Gottfried Hamacher unter Mitarbeit von Andre Lohmar und Harald Wittstock: Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition undder Bewegung Freies Deutschland, Arbeitsmaterial Berlin 2003, S. 18. Arbeitsmaterial
- ↑ Aufruf der 17 Generale im DRAFD-Wiki
- ↑ Peter Joachim Lapp: General bei Hitler und Ulbricht. Vincenz Müller - Eine deutsche Karriere, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 144.
- ↑ Olaf Groehler und Wolfgang Schumann: Deutschland im Zweiten Weltrieg, Band 6, Akademie Verlag Berlin 1988, S. 56.
- ↑ Bodo Scheurig: Verrat hinter Stacheldraht? – Das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und der Bund Deutscher Offiziere in der Sowjetunion 1943–1945, Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv) 1965, S. 245f.
- ↑ a b c d e f Eigenangabe Rudolf Bamler in Lebenslauf vom 7. Mai 1950, Bundesarchiv Freiburg (Breisgau) Personalakte PERS 14/5, S. 9.
- ↑ Karheinz Barck (Herausgeber): Das wissenschaftliche Werk: Essays zur spanischen und französischen Literatur- und Ideologiegeschichte der Moderne, Band 4, De Gruyter 1997, S. 189.
- ↑ Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Band 23, S. 1032.
- ↑ Leonid Reschin: General zwischen den Fronten – Walter von Seydlitz in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Haft 1943–1955, Edition q 1996, S. 208.
- ↑ Leonid Reschin: General zwischen den Fronten – Walter von Seydlitz in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Haft 1943–1955, Edition q 1996, S. 209.
- ↑ Leonid Reschin: General zwischen den Fronten – Walter von Seydlitz in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Haft 1943–1955, Edition q 1996, S. 216.
- ↑ Walther von Seydlitz: Stalingrad - Konflikt und Konsequenz, Stalling Verlag 1977, S. 358.
- ↑ Georg May: Interkonfessionalismus in der deutschen Militärseelsorge von 1933 bis 1945, Amsterdam Grüner 1978, S. 460.
- ↑ Das Buch ist unter WorldCat unter folgender OCLC-Nummer zu finden: OCLC 67727765
- ↑ a b Leonid Reschin: General zwischen den Fronten – Walter von Seydlitz in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Haft 1943–1955, Edition q 1996, S. 238.
- ↑ Walther von Seydlitz: Stalingrad - Konflikt und Konsequenz, Stalling Verlag 1977, S. 357.
- ↑ Leonid Reschin: General zwischen den Fronten – Walter von Seydlitz in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Haft 1943–1955, Edition q 1996, S. 239.
- ↑ Walther von Seydlitz: Stalingrad - Konflikt und Konsequenz, Stalling Verlag 1977, S. 358.
- ↑ Leonid Reschin: General zwischen den Fronten – Walter von Seydlitz in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und Haft 1943–1955, Edition q 1996, S. 236.
- ↑ Gerd R. Ueberschär: Das Nationalkomitee „Freies Deutschland“ und der Bund Deutscher Offiziere. Fischer-Verlag: Frankfurt am Main 1995, S. 253.
- ↑ Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 41.
- ↑ Leonid Reschin: Feldmarschall im Kreuzverhör - Friedrich Paulus in sowjetischer Gefangenschaft 1943–1953, Edition q 1996, S. 266.
- ↑ Spiegelausgabe 1977, Band 31, S. 77.
- ↑ Jens Gieseke: Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Staatssicherheit. Personalstruktur und Lebenswelt 1950–1989/90, Christoph-Links Verlag 2000, S. 63.
- ↑ a b Eigenangabe Rudolf Bamler im Fragebogen der Hauptverwaltung für Ausbildung vom 28. September 1950 S. 3.
- ↑ Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Internetpräsenz mit Kurzbiografie zu Hans-Joachim Bamler
- ↑ a b c Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 42.
- ↑ Dienstliche Beurteilung Rudolf Bamler vom 27. Januar 1953
- ↑ a b c Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 43.
- ↑ a b c d Peter Joachim Lapp: Ulbrichts Helfer: Wehrmachtsoffiziere im Dienst der DDR, Bernhard & Graefe Verlag 2000, S. 212.
- ↑ Rüdiger Wenzke: Das unliebsame Erbe der Wehrmacht und der Aufbau der DDR-Volksarmee. In: Rolf-Dieter Müller: Die Wehrmacht: Mythos und Realität, Oldenbourg Verlag 1999, S. 1120.
- ↑ a b c d e Torsten Diedrich und Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee – Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 195.
- ↑ a b Klaus Froh und Rüdiger Wenzke: Die Generale und Admirale der NVA – Ein biographisches Handbuch. Christoph Links Verlag Berlin 2000, S. 69.
- ↑ a b Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 44.
- ↑ a b Peter Joachim Lapp: Ulbrichts Helfer: Wehrmachtsoffiziere im Dienst der DDR, Bernhard & Graefe Verlag 2000, S. 132.
- ↑ a b Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 45.
- ↑ Dienstliche Beurteilung von Rudolf Bamler vom 10. Februar 1953
- ↑ a b c d e f Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 47.
- ↑ Heidi Roth: Der 17. Juni 1953 in Sachsen, Böhlau Verlag 2003, S. 45.
- ↑ a b Torsten Diedrich: Waffen gegen das Volk: Der 17. Juni 1953 in der DDR, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2003, S. 198.
- ↑ Rüdiger Wenzke: Staatsfeinde in Uniform? Widerständiges Verhalten und politische Verfolgung in der NVA, Christoph Links Verlag Berlin 2005, S. 74.
- ↑ a b c d Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 48.
- ↑ a b Daniel Niemetz: Das feldgraue Erbe. Die Wehrmachtseinflüsse im Militär der SBZ/DDR (1948/49–1989), Christoph Links Verlag Berlin 2006 S. 105.
- ↑ Rüdiger Wenzke: Staatsfeinde in Uniform? Widerständiges Verhalten und politische Verfolgung in der NVA, Christoph Links Verlag Berlin 2005, S. 48.
- ↑ a b c d e f Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 49.
- ↑ Peter Joachim Lapp: Die zweite Chance – Wehrmachtsoffiziere im Dienste Ulbrichts, Helios Verlag 2010, S. 67.
- ↑ Rolf-Dieter Müller: Die Wehrmacht: Mythos und Realität, Oldenbourg Verlag 1999, S. 1130.
- ↑ Harald Schmid und Justyna Krzymianowska: Politische Erinnerung: Geschichte und kollektive Identität, Königshausen & Neumann 2007, S. 146.
- ↑ Mitteilungsblatt der AeO Nr. 6/1958 S. 13–15
- ↑ Die Zeit vom 13. Februar 1959
- ↑ a b Siegfried Suckut und Walter Süß: Staatspartei und Staatssicherheit. Zum Verhältnis von SED und MfS, Christoph Links Verlag Berlin 1997, S. 137.
- ↑ Hermann Zolling und Heinz Höhne: Pullach intern – General Gehlen und die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes, Hoffmann und Campe Verlag 1971, S. 284.
- ↑ a b c d Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 52.
- ↑ Rüdiger Wenzke: Rudolf Bamler-Karrierebruch in der KVP. In: Hans Ehlert und Armin Wagner: Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen, Christoph Links Verlag Berlin 2003, S. 50.
- ↑ Heinz Höhne: Canaris – Patriot im Zwielicht, Bertelsmann 1976, S. 186.
- ↑ Neues Deutschland vom 2. März 1966, S. 2.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bamler, Rudolf |
ALTERNATIVNAMEN | Bamler, Rudolf Karl Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Offizier, Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg und Generalmajor der DDR |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1896 |
GEBURTSORT | Osterburg (Altmark) |
STERBEDATUM | 13. März 1972 |
STERBEORT | Groß Glienicke, Havelland |