Change Agent

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Change Agent

Ein Change Agent (etwa: "Erneuerer", "Betreiber des Wandels") ist ein Experte für die konstruktive Herbeiführung von Klärungen in Entscheidungs- und Konfliktsituationen sowie von Neuerungen und Veränderungen im persönlichen, organisatorischen, oder politisch-sozialen Bereich.

Er bewirkt dies entweder durch absichtsvolles Handeln bis hin zu Aktionen, die das Verhalten Anderer direkt forcieren, oder indirekt durch die Art seines Verhaltens.


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Zielsetzung und Arbeitsweise

Ziel ist, das Zustandekommen und die Nachhaltigkeit der Entscheidungen und ihrer Umsetzungen auf psycho-sozialer Ebene abzusichern.

Der Change Agent sorgt für geeignete Rahmensituationen, die ein natürliches Heranreifen quasi-autonomer Entscheidungen und ihrer Umsetzungen fördern.

  • So bewirkt er die Identifikation der Beteiligten und Betroffenen mit dem eigenen Verhalten,
  • gibt ihnen Zuversicht in das eigene Können und die Lösbarkeit der Aufgabe und
  • verleiht ihnen Zufriedenheit mit den eigenen Anteilen an dem Veränderungsprozess.

Fremdbestimmten Aktivitäten verleiht ein Change Agent Akzeptanz. - (Toleranz ist nicht ausreichend, da sie unterschwelligen Widerstreit nicht ausschließt.) - Dies erreicht er durch konstruktive Teilnahme an den psycho-sozialen Prozessen, die infolge der Veränderung ("von oben") auftreten -, in der Rolle als Mitbetroffener.

Selbstbestimmten Aktivitäten verschafft er Anregung und fördert die Initiative der Beteiligten. - Dies erreicht er durch engagierte Mitwirkung an den Konzeptions- und Umsetzungsprozessen zur Mitgestaltung der Veränderung -, in der Rolle als Mitbeteiligter.



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Begriff

Der Begriff des Change Agents kam 1994 auf. Eine Beibehaltung des englischen Begriffs ist im Deutschen sinnvoll, da bei der Übertragung zuviel Prägnanz verloren ginge.

  • Unternehmen in den USA ließen untersuchen, warum Änderungen in der Unternehmenspolitik so selten erfolgreich vom Management bis zu den Ausführenden durchdringen konnten, und wie die rühmlichen Ausnahmen zu erklären waren.
  • Dabei fielen einige wenige Schlüsselpersonen auf, die auch ohne speziellen Auftrag oder entsprechende Kompetenzen, eher aus der zweiten Reihe heraus, durchaus etwas bewegen konnten.
  • An statistisch erfaßbaren Unterschieden waren sie kaum zu erkennen, ein paar besondere Eigenschaften und Fähigkeiten hatten sie jedoch gemeinsam, z.B.:
    • Sie lehnten höhere Führungsaufgaben ab, wenn sie dadurch nicht mehr in der Nähe der "Praxisfront" arbeiten konnten, weil sie überzeugt waren, daß dort über den Erfolg des Unternehmens entschieden wird.
    • In den Führungsmethoden waren sie sehr variabel: Obwohl sie einen liberalen Umgang mit den Mitarbeitern eindeutig bevorzugten, gingen sie in ähnlichen Situationen durchaus unterschiedlich mit ihnen um, abhängig von deren Persönlichkeit, und konnten, wenn nötig, auch recht autoritär auftreten.
  • Als Suchkriterien, um weiteres Potential an "Change Agents", an "Betreibern des Wandels", zu finden, erschienen diese Erkenntnisse nicht besonders ergiebig.
    • Die Trefferquote blieb gering; fast ausschließlich Frauen waren darunter, vermutlich dank ihrer höheren Sozial- und Sprachkompetenzen, aber wohl auch wegen ihres geringeren Karrierestrebens (s.o.).


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Begriffsverwendung

Das Auftauchen des Begriffs löste Mitte der 90er Jahre in der Beratungsbranche einen Hype aus. - Ihre Marketingexperten erkannten, daß der Wirtschaft, die allgemein unter scharfem Veränderungsdruck stand, mit diesem Begriff die Beherrschung besonders wirkungsstarker Methoden nahegelegt werden konnte, wurde er von einer Unternehmensberatung geschickt in die Beschreibung ihrer Vorgehensweise eingebaut.
Sowohl Google, als auch Yahoo bringen deutlich über 100.000 Treffer für "Change Agent".


Forschung

Wissenschaftliche Untersuchungen befassen sich

  • mit der Erforschung der hierbei wirksamen (bewußten) Techniken und (unbewußten) Situations- und Verhaltensmuster sowie
  • mit der praktischen Anwendbarkeit der gefundenen Mechanismen, um bestimmte Veränderungen gezielt herbeizuführen.

Im Stanford Persuasive Technology Lab geht man noch einen Schritt weiter und sagt sich, nicht zu Unrecht: "Alles, was zu Verhaltensveränderungen führt, könnte als Change Agent funktionieren."

Dort werden die Beeinflussungsmöglichkeiten durch alle Arten interaktiver Computerprodukte untersucht. - Dieser Forschungszweig wird Captology (etwa: "Einvernahme-" oder "Vereinnahmungs-Technologie") genannt.

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(Enzyklopädiefähigkeit zweifelhaft)

Spekulationen aus der Beratungsbranche besagten, bei den ab Ende der 80er Jahre gehäuft aufgetretenen, starken politischen, technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen, mit vielen markanten Ereignissen in hoher Dichte, die "perfekt ineinandergriffen", könnten Einflüsse nach Art von Change Agents wirksam gewesen sein (Verschwörungstheorie?).


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Siehe auch