GroenLinks (GL) ist eine grüne Partei in den Niederlanden. Sie wurde offiziell 1990 durch eine Fusion von vier Parteien gebildet, der Communistische Partij van Nederland von 1909/1919, der Pacifistisch Socialistische Partij (PSP) von 1957, der Politieke Partij Radikalen (PPR) von 1968 und der Evangelische Volkspartij von 1981.
GrünLinks | |
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Parteivorsitzender | Heleen Weening |
Fraktionsvorsitzender Zweite Kammer | Jolande Sap |
Fraktionsvorsitzender Erste Kammer | Tof Thissen |
EP-Delegationsleiterin | Judith Sargentini |
Sitze im Europäischen Parlament | 3 |
Mitgliederzahl | 26.505 |
Internationale Verbindungen |
Global Greens |
Europapartei | EGP |
EP-Fraktion | Grüne/EFA |
http://www.groenlinks.nl | |

GroenLinks ist seit der Parteigründung in der Zweiten Kammer vertreten, hat aber noch keine Regierungsbeteiligung erreicht. Auf europäischer Ebene gehört die Partei der Europäischen Grünen Partei an.
Geschichte
Bereits 1984 hatten drei Parteien bei der Europawahl eine gemeinsame Wahlliste präsentiert, um dem Niedergang bei Wahlen entgegen zu treten. 1989 bei den Parlamentswahlen (Zweite Kammer) kam die EVP als vierte hinzu. Damals errang das Wahlbündnis sechs Mandate von 150. Die vier Parteien waren:
- Die ehemals stalinistische Communistische Partij van Nederland, gegründet als SDP 1909, hatte in den 1980er-Jahren eine gewisse Öffnung vorgenommen und den Feminismus als gleichberechtigte Ideologie neben dem Kommunismus akzeptiert. Während jenes Jahrzehntes verlor sie kontinuierlich Mitglieder und 1986 ihr letztes Parlamentsmandat.
- Die Pacifistisch Socialistische Partij war 1957 als Sammelbecken für enttäuschte Kommunisten und Sozialdemokraten, linke Christen und Anarchisten entstanden, die beispielsweise die NATO ablehnten und einen Dritten Weg gehen wollten. Bei den Wahlen 1986 fiel die PSP von drei auf einen Sitz zurück.
- Linke Gruppen aus der Katholieke Volkspartij bildeten 1968 die Politieke Partij Radikalen. 1981 richtete sie sich verstärkt links und grün aus und konnte bei den Wahlen 1986 ihre beiden Sitze verteidigen.
- Die Evangelische Volkspartij war 1981 von linken Christdemokraten gegründet worden. Sie stand für Pazifismus, soziale Gerechtigkeit und Progressivität (etwa in Bezug auf Sterbehilfe und Homosexualität). In ihrer kurzen Geschichte hatte sie nur 1982 ein einziges Mandat in der Zweiten Kammer errungen.
Das bisher beste Wahlergebnis erzielte GroenLinks 1998 mit 11 Sitzen und einem Stimmanteil von 7,3 %. Seit der Wahl vom 9. Juni 2010 ist die Partei mit 10 Abgeordneten in der Zweiten Kammer der Generalstaaten vertreten. Im Europaparlament verfügt sie über zwei Vertreter.
Seit ihrer Gründung hat sich die Partei noch an keiner Regierungskoalition beteiligt. Lediglich in der Provinz Nordholland, einer ihrer Hochburgen, besetzte GroenLinks regionale Staatsämter. Bei den Wahlen 2010 zeigte sie sich ausdrücklich an einer Regierungsteilnahme interessiert.
Parteivorsitzende ist gegenwärtig Heleen Weening; Fraktionsvorsitzende ist seit 2010 Jolande Sap, die Nachfolgerin Femke Halsemas (2002–2010). Unter deren Führung schien sich GroenLinks, die inzwischen mehr als 25.000 Mitglieder hat, stärker ein linksliberales Profil zu geben. Auf europäischer Ebene ist die Partei aber weiterhin fester Bestandteil der grünen Zusammenschlüsse (unter anderem gehört GL wie die daneben weiterhin bestehende Partei De Groenen dem 2004 gegründeten Bündnis EGP an).
Die Jugendorganisation von GroenLinks heißt DWARS.
Wahlergebnisse
- 1989: 4,1 % - 6 Sitze
- 1994: 3,4 % - 5 Sitze
- 1998: 7,3 % - 11 Sitze
- 2002: 7,0 % - 10 Sitze
- 2003: 5,1 % - 8 Sitze
- 2006: 4,6 % - 7 Sitze
- 2010: 6,7 % - 10 Sitze
- 2012: 2,3 % - 4 Sitze