Diekirch (6400 Einwohner) ist ein Kantonal- und Distriktshauptort im Großherzogtum Luxemburg. Außerdem bildet Diekirch, zusammen mit den Gemeinden Bettendorf, Ettelbruck, Erpeldange und Schieren, den Kern der Nordstad . Diese Region gilt neben der Stadt Luxemburg und der Stadt Esch-sur-Alzette als dritter Entwicklungspol des Großherzogtums.

Diekirch liegt an der Sauer am Rande der luxemburgischen Ardennen (Ösling).
Geschichte
Seinen Namen erhielt die Stadt alten Quellen zufolge, als Karl der Große, zu Ende des 8. Jht., Sachsen umsiedelte um diese unter seine Kontrolle zu bringen. Einer der Mittelpunkte dieser Siedlungen soll sich in der Gegend von Diekirch befunden haben. Um die heidnischen Sachsen zum Christentum zu bekehren, wurde eine Kirche erbaut, durch die die Siedlung ihren Namen erhielt. Diet-Kirch (Volkskirche). (Vaterländliches Lesebuch für die luxemburger Volkschule 1885)
Seine schwerste Zeit hatte die Stadt wie alle anderen Gemeinden des Öslings wärend des II. Weltkrieges als das Sauertal die Südflanke der Ardennenoffensive bildete. Bei den schweren Gefechten wurde das Zentrum fast vollständig zerstört.
Seit 1955 befindet sich in Diekirch der Stützpunkt der Luxemburger Armee.
Feste
Es gibt eine Reihe bekannter Veranstaltungen die in Diekirch abgehalten werden. Zu diesen gehören u.a.:
- Der Karnevalsumzug Cavalcade
- Die Wanderveranstaltung Marche de l'Armée
- Das Volksfest Aal Dikrich
Verschiedenes
In Diekirch befinden sich 3 Sekundarschulen: eine Hotelfachschule (LTHAH), ein Lycée Technique Préparatoire und ein Gymnasium (LCD). Außerdem dient die Stadt dem Bier, welches hier gebraut wird, als Namenspate. In der Nähe von Diekirch (auf dem Herrenberg) befindet sich die einzige Militärkaserne des Landes Luxemburg.
Diekirch war die erste Stadt Luxemburgs mit einer Fußgängerzone (1977).
Das Wahrzeichen der Stadt sind die Esel und so findet man in der Fussgängerzone auch den Eselsbrunnen durch den bei besonderen Anlässen Bier fließt. Der Eselsbrunnen wurde von Bonifatius Stirnberg aus Aachen entworfen.
Sehenswertes
Das bedeutenste Museum der Stadt ist das National Museum of Military History. Der Schwerpunkt bildet ohne Zweifel die Sammlungen aus der Ardennenoffensive, die das Museum international bekannt gemacht haben. Aber auch Themen wie die Gefangenschaft Luxemburger Zwangsrekrutierten oder die Gründung und Aufgaben der Armee nach dem Krieg werden gut erklärt und veranschaulicht.
Neben dem Militär Museum befinden sich in Diekirch auch das Nationale Museum Historischer Fahrzeuge sowie ein bedeutendes Römermosaik aus dem 3. Jahrhundert. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die alte St. Laurenz Kirche aus dem 6. Jahrhundert zu deren Ehren das jährliche Volksfest Aal Dikrich stattfindet.Im Jahre 2005 wurde auch ein Bienenmuseum eröffnet. Ein lokales Museum, in dem auch die Mosaike in einem neuen Rahmen vorgestellt werden, befindet sich momentan im Bau.
Das älteste Monument in Diekirch ist der "Déiwelselter", der Teufelsaltar. Bei dem 7 Meter hohen Torbogen handelt es sich aber nicht um einen Altar sondern um ein 2 000 v. Chr. entstandenes megalithisches Grab das 1892 zu einem Torbogen umgebaut wurde.
Söhne der Stadt
- Joseph Bech (1887-1975), Ehemalieger Staatsminister von Luxemburg und einer der Gründerväter der Europäischen Union.
- Yves Clausse (*1969), Luxemburger Schwimmer, Teilnehmer an den Olympischen Spielen von Seoul 1988 und Barcelona 1992.
- Alexis Heck (1830-1908), Begründer des luxemburger Tourismuswesen und Namensgeber der Hotelfachschule LTHAH in Diekirch.
- Michael Lentz (1820-1893), luxemburger Dichter und Verfasser der luxemburger Nationalhymne Ons Heemecht.
- Claude Turmes (*26. November 1960), Abgeordneter im Europäischen Parlament
- Lucien Weiler (*3. August 1951) , Präsident der Abgeordnetenkammer