Gossensaß (italienisch Colle Isarco) der Hauptort der Gemeinde Brenner in der Bezirksgemeinschaft Wipptal, Südtirol, Italien. Gossensaß befindet sich nördlich von Sterzing und liegt im Eisacktal auf 1098 Metern über NN. Gossensaß ist über 4000 Jahre alt.
Geschichte
Der Name Gossensaß kommt wahrscheinlich von Gotzen, was Knappen bedeutet und Sass, was Sitz Wohnsitz bedeutet. Die Wissensschaftler sind sich aber nicht einig. Das Dorf wurde 1205 n. Chr. das erste mal urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit lebten hier nur Bauer und Handwerker. Anfang 15. Jahrhundert fand man in Pflersch Eisen- und Silbererz. Dies locke viele Bergleute aus ganz Europa nach Gossensaß. Die erste Blütezeit von Gossensaß hat damit begonnen. Die Gossenser kamen durch das Silber und das Eisen zu großem Wohlstand. Es wurde die Barbarakapelle mit einem aufwendigen und teuren Flügelaltar neben die Pfarrkirche, welche dem Hl. Georg geweiht war, gebaut. Ende 16. Jh. war jedoch der Großteil der Erze aufgebraucht und somit wurde Gossensaß und Pflersch wieder unbekannt. Erst Anfang 19.Jh. begann die zweite Blütezeit mit dem Nobeltourismus. In Brennerbad, nördlich von Gossensaß fand man warme Thermalwasserquellen, die Zachariasquellen. In Gossensaß wurden Nobelhotels gebaut, wie das Grandhotel Gröbner, um den Tourismus zu fördern. (Das Grandhotel Gröbner brannte 1945 nach einer Explosion von amerikanischer Monition vollständig ab.) Der wohl bekannteste Gastist der Schriftsteller Henrik Ibsen. Gossensaß wurde neben Meran einer der wichtigsten Kurorte für Touristen. Im Jahre 1908 wurde Gossensaß vom Österreichischen Kaiser Franz Joseph zur Marktgemeinde erhoben. Die Nobeltouristenzeit dauerte nicht mehr lange: bis zum Ersten Weltkrieg und der Teilung Tirols. Dann begann die Zeit des Faschismus und der Unterdrückung. In dieser Zeit wurde Gossensaß sogar als Hauptstadt von Italien vorgeschlagen, aber nie realisiert. Nach 1945 blieb Gossensaß bei Italien und verlor wieder an Bekanntheitsgrad.
Kultur
Sehenswert ist in Gossensaß ist die barocke Kirche. Die ältere Kirche zum Hl. Georg wurde 1750 teilweise abgrissen. Der Tiroler Franz de Paula Penz wurde Baumeister der neuen Kirche. Sie und wurde 1769 fertiggestellt und wurde der Maria unbefleckte Empfängnis geweiht.
Wirtschaft
Früher war der Ort ein wichtiger Rastplatz. Um den Brennerpass zu überwinden wurden hier den Wagen früher zusätzliche Zugtiere vorgespannt. Wegen der Nutzung der Silbergruben im 15. und 16. Jahrhundert erlebte eine wirtschaftliche Blüte. Der Ort profitiert heutzutage sehr von dem kleinen, nur wenige Minuten entfernten, Skigebiet Ladurns. Der Tourismus spielt dort vor allem im Winter eine große Rolle.