Neapel

italienische Großstadt
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Vorlage:Infobox italienische Gemeinde Neapel (v. griech.: nea polis = neue Stadt; ital. Napoli) ist nach Rom und Mailand die drittgrößte Stadt Italiens und die größte Stadt in Süditalien. Sie ist die Hauptstadt der Region Kampanien. Die Stadt selbst hat etwa 1 Million Einwohner (die Dunkelziffer der nicht registrierten Personen ist sehr hoch), zusammen mit den Vororten weist sie als Agglomeration etwa 4,4 Millionen Einwohner auf. Sie liegt auf halbem Weg zwischen dem Vesuv und einer anderen vulkanischen Gegend, den Campi Flegrei (Phlegräische Felder) am Golf von Neapel. Die Stadt hat einen internationalen Flughafen (Capodichino) und einen großen Seehafen.

Datei:NapoliVesuvio.jpg
Neapel und Vesuv

Geschichte

 
Blick über Neapel
 
Gasse in der Altstadt Neapels, Blick auf die Kuppel der Galleria Umberto

Die Stadt wurde vermutlich durch Einwohner der griechischen Kolonie Cumae etwa im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet, einige Kilometer von der antiken Stadt Partenope entfernt. Aus diesem Grund wurde sie Neapolis (griech. neue Stadt) genannt. In den Gebäuden, Museen und auch in der Sprache sind bis heute Spuren von allen Perioden der Geschichte zu finden.

Neapel hat zahlreiche Katakomben vorzuweisen: Die berühmteste ist die des dort San Gennaro genannten heiligen Januarius, dessen Wunder des sich verflüssigenden getrockneten Blutes auch heute noch die Welt beschäftigt. Die Reliquie wird im Dom von Neapel, San Lorenzo Maggiore, aufbewahrt. Dem Blutwunder kann man am ersten Maiwochenende und am 19. September beiwohnen.

In der Festung Castel dell'Ovo wurde Romulus Augustulus, der letzte Kaiser des Römischen Reiches eingekerkert, nachdem er 476 abgesetzt worden war. Im 6. Jahrhundert wurde Neapel von den Byzantinern besetzt im Rahmen des Versuchs von Justinian, das Römische Reich wieder zu errichten. Im Jahr 1039 fiel Neapel in die Hand der Normannen und wurde Bestandteil des Königreichs von Sizilien.

1224 gründete Friedrich II. von Hohenstaufen die Universität von Neapel. 1266 wurde Neapel und das Königreich Sizilien vom Papst an Karl I. von Anjou übergeben, der die Hauptstadt von Palermo nach Neapel verlegte.

1284 wurde das Königreich in zwei Teile aufgetrennt, die beide den Anspruch erhoben, Königreich von Sizilien genannt zu werden. Die zwei Teile blieben getrennt bis zum Jahr 1816, wo sie zum "Königreich beider Sizilien" vereinigt wurden.

Im 17. Jahrhundert war Neapel mit rund 300.000 Bewohnern die nach Paris zweitgrößte Stadt Europas.

Im Oktober 1860 wurde mit einem Plebiszit das Ende des Königreichs Sizilien proklamiert und die Gründung des Staates Italien beschlossen.

Siehe auch: Liste der Herrscher von Neapel

Musik

Aus Neapel stammt die weitverbreitete Neapolitanische Volksmusik.

Besonderheiten

 
Neapel und der Vesuv
  • Neapel gilt als der Ursprungsort der Pizza. Die älteste Pizzeria existiert seit 1830 und heißt Antica Pizzeria Port'Alba.
  • Seit Jahrhunderten ist die Stadt berühmt für die kostbaren Neapolitanischen Weihnachtskrippen, für deren traditionelle Herstellung es immer noch eine eigene Gasse mit Werkstätten in der Altstadt gibt (San Gregorio Armeno).
  • Wie an vielen Orten Süditaliens existiert auch in Neapel eine Mafia-artige Organisation namens Camorra, die für Schwarzhandel und Straßenkriminalität verantwortlich gemacht wird. Verschiedene Familien sind in diesem Zusammenhang in letzter Zeit verstärkt in Bandenkriege mit vielen Todesopfern verstrickt.
  • In Neapel wird ein spezifischer neapolitanischer Dialekt gesprochen.
  • Zu den berühmtesten Neapolitanern zählen Giambattista Vico, Carlo Gesualdo und Enrico Caruso.
  • Beim bekanntesten Fußball-Klub Neapels, dem SSC Napoli, spielte Diego Armando Maradona.
  • Auffallend ist, dass Neapel keine eindeutige Stadtmitte besitzt, sondern nur kleine Zentren (Der Bahnhof, Dante Platz, das Nationalmuseum).

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Dieter Richter: Neapel - Biographie einer Stadt, Berlin: Verlag Klaus Wagenbach, 2005 ISBN 380312509x
  • Wagner, Horst-Günter: Großraum Neapel-Salerno. S. 150-153 in: Wagner, Horst-Günter: Mittelmeerraum, Darmstadt 2001, ISBN 3-534-12339-5.

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