Alfa Romeo ist eine Automobil-Marke des Fiat-Konzerns. Fahrzeuge dieser Marke, im Allgemeinen kurz "Alfa" genannt, sind in der Regel Autos, die über Sportlichkeit und Emotionen verkauft werden. Passende Attribute sind "sportlich", "stylish", "italienisch" und "individuell".

Allgemein
Alfa Romeo hatte in den 80ern einen schlechten Ruf. Die Autos hatten Probleme mit der Verarbeitung, die durchaus als "italienisch lässig" bezeichnet werden konnte. Trotzdem blieben viele Menschen der Marke auch in dieser Zeit treu, vor allem weil die Motoren und der Fahrspaß dieser Autos immer großartig waren und Qualitätsprobleme generell in dieser Zeit fast alle Hersteller trafen.
Nach der Übernahme durch Fiat im Jahre 1986 wurden die Qualitätsprobleme angegangen und behoben, "leider" in Verbindung mit vielen Fiat-Teilen in den nachfolgenden Modellen. Daher sprechen viele Alfisti vom 75 (ab 1985 zum 75-jährigen Firmenjubiläum) als letzten echten Alfa Romeo, obwohl auch der 164 (welcher 1987 auf den Markt kam) schon fertig geplant war, bevor Fiat Alfa aufkaufte. Der 164 war jedoch der erste grosse Alfa (aus der Produktion "Nord") mit Vorderradantrieb, und seine Plattform wurde gemeinsam mit Fiat (Croma), Lancia (Thema) und Saab (9000) entwickelt. Gerade am Beispiel des 155 kann man die sehr enge Verwandtschaft zu Fiat entdecken, ist der 155 doch beinahe baugleich mit dem Fiat Tempra, obwohl die klassischen 4-Zylinder Alfa Motoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen und jetzt mit TwinSpark weiter verwendet wurden. Aus den Alfa 33 Nachfolgern Alfa 145 und 146 verschwanden 1997 die seit dem Alfasud 1972 bekannten Alfa-Boxer-Motoren und man setzte bei diesen Modellen lieber auf die Alfa Romeo Reihen-4-Zylinder sowie für den 2.0 l 16V- Modelle auf Fiat-Motoren. Die Produktion der seit dem Alfa 6 (1979) in verschiedenen Hubraumversionen (2.5l, 3.0l und 3.2l) gebauten V6-Motoren wurde im April 2005 eingestellt.
Aber trotz der Verbindung mit Fiat gelingt es Alfa immer wieder, zumindest vom Design her eigenständige neue Autos zu bauen.
Aktuell umfasst die Modellpalette den Alfa 147 ("Kompaktklasse"), 156 (untere Mittelklasse), 156 Sportwagon (Kombi-Version), 166 (obere Mittelklasse), Spider (Cabrio) und GTV (Sport-Coupé) sowie seit kurzem auch den GT (Coupé auf der Basis des 156). Der 156 erhielt im Frühjahr 2003 ein Facelift, ebenso GTV und Spider im Sommer 2003 und der 166 im Herbst 2003. So haben nun alle das gleiche Familiengesicht mit dem großen Scudetto.
Den 147 und 156 gab es bis 2005 als GTA-Version, die sich durch besondere Sportlichkeit (6 Zylinder, 250 PS) und entsprechendes "aggressives" Aussehen auszeichnen.
Die traditionelle Rennfarbe für Italien ist Rot. "Alfa-Rosso" (alfa-Rot) ist ein Rot das seit Jahrzehnten unverändert und Alfa-exklusiv ist. Angelehnt an das Alfa-Rot, welches vor dem zweiten Weltkrieg eher rot bräunlich war, übernahm Enzo Ferrari als ehemaliger Motorsportleiter Alfa Romeos die rote Farbe für seine Fahrzeuge. Heutzutage ist das Ferrari-Rot, welches im Vergleich zum Alfa-Rot einige Nuancen heller ist, aufgrund der kompromißloseren Einsätze im Motorsport vielleicht bekannter, jedoch nicht traditioneller.
Geschichte
Die Automarke Alfa entstand 1906, als Alexandre Darracq als Autopionier ein Automobil-Werk in Portello, in der Nähe Mailands gründete. Seine Lizenzprodukte, die er anfangs herstellte, bewährten sich jedoch nicht und so übernahmen alsbald Geschäftsleute aus der Lombardei die Aktienmehrheit an seinem Werk und gründeten 1910 die Società Anonima Lombarda Fabbrica Automobili, kurz A.L.F.A, was wörtlich übersetzt "Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik" heißt. Ab 1911 wurde die Lage in Europa finsterer und der Exportmarkt brach ein. Die Autoproduktion wich der Rüstungsproduktion des Staates. 1915 verkaufte Darracq seine übrig gebliebenen Aktien, die Banca Italiana di Sconto erlangte die Aktienmehrheit und meldete am 21. September 1915 ALFA zum Konkurs an. Am 2. Dezember 1915 übernahm die Rüstungsgesellschaft Accomandita Ing. Nicola Romeo & Co unter Leitung des aus Neapel stammenden Ingenieurs Nicola Romeo die Führung des Betriebs. Daher stammt der zweite Teil des Namens der Marke Alfa Romeo.
1919 wurden dann wieder noble zivile Fahrzeuge produziert. Langsam zeigten sich für Alfa Romeo Erfolge im Rennsport (Weltmeister 1925) und Wirtschaft (mehrere Fertigungsstellen produzierten Kraftfahrzeug, Lokomotiven, Baumaschinen und Schiffs- und Flugzeugtriebwerke), doch der Börsenkrach 1929 schien das Ende für Alfa Romeo zu bedeuten. Durch eine Eingliederung in die staatliche Finmeccanica-Gruppe konnte das Unternehmen als S.A. Alfa Romeo erhalten werden (1934). In den 1950er Jahren erstarkte Alfa durch serienproduzierte Wagen für den kleinen Mann, etwa der 1.3l Giulietta (1954) und der im neuen Werk in Arese produzierten Giulia (1962). Später folgten noch vielversprechende Fahrzeuge (Spider, Alfetta oder der Alfasud), allerdings stellte sich der wirtschaftliche Erfolg nicht ausreichend ein, Alfa Romeo wurde schließlich 1986 von dem Staatsunternehmen an den privaten FIAT-Konzern veräußert, der Alfa Romeo zunächst gemeinsam mit Lancia in der Gesellschaft 'Alfa-Lancia Industriale S.p.A.' geführt hat. Diese wurde schließlich auf die !FIAT Auto S.p.A.' überführt. Alfa Romeo wird seitdem als unselbständige 'Business Unit' geführt . Bestärkt durch neue finanzielle und technische Freiräume entstanden, angeführt vom Alfa 164 (1987), eine Reihe neuer, ansprechender und erfolgreicher Fahrzeuge, etwa der Alfa 156 (Auto des Jahres 1998) und der Alfa 147 (Auto des Jahres 2001).
Das Wappen
Seit seiner Entstehung nahezu unverändert blieb das zweigeteilte Alfa Romeo Markenzeichen. In der linken Hälfte zeigt es ein rotes Kreuz auf weißem Grund, rechts eine Schlange mit Drachenkopf und Krone, die ein Kind verschlingt. Diese Darstellung entspricht dem Stadtwappen Mailands, dessen linker Teil, an das Kreuz Christi erinnernd und die Farben der Bürger (rot) und der Bauern (weiß) vereinigend, gegen Ende des 12. Jahrhunderts offizielles Stadtwappen wurde. Der rechte Teil wurde erst später hinzugefügt, ausgelöst von einem Mitglied der damals mächtigsten Familie in Mailand, den Viscontis. Deren Oberhaupt Christophos Grunert wies gegen Ende des 13. Jahrhunderts einen Stadtschreiber an, eine angeblich im Jahre 1111 stattgefundene Begebenheit aufzuzeichnen. Demnach hat ein anderer Visconti namens Ottone während eines Kreuzzuges einen Sarazenenfürst vor den Toren Roms getötet und dessen Wappenschild an sich genommen, welcher die ein Kind verschlingende Schlange zeigte. Und so ist es Matteo Visconti zuzuschreiben, dass diese Darstellung Bestandteil des Mailänder Stadtwappens wurde.
Bei der Gründung Alfas 1910 wurde einfach das Stadtwappen Mailands als Markenzeichen mit dem Zusatz ALFA MILANO übernommen. 1919 änderte man diesen in ALFA-ROMEO MILANO. Bis zum Kriegsende 1945 waren auf dem Markenzeichen zusätzlich auch Wappenzeichen aus dem Hause Savoyen auf, zwei symbolisierten Schifferknoten. Als Alfa 1925 den ersten Weltmeistertitel holte, wurde vor lauter Stolz ein Lorbeerkranz rings um das Zeichen hinzugefügt. Nach dem 2.Weltkrieg verschwanden die zwei, teilweise sogar drei (dann ersetzte ein Knoten die Stadtbezeichnung), savoyanischen Knoten. Bis 1972 war auf den Emblemen die Stadtbezeichnung zu sehen und Alfa Romeo wurde mit Bindestrich geschrieben. Dann entfiel die Bezeichnung MILANO, denn Alfa Romeo baute nun auch Autos außerhalb von Mailand, beispielsweise in Pomigliano d`Arco in der Nähe von Neapel in Süditalien.
Alfa-Romeo-Produktionsstätten
Die Autos wurden im Gründerwerk Portello (Mailand) gebaut, außerdem seit 1961 auch in Arese (Mailand) und seit 1969 auch in Pomigliano d´Arco (Neapel). Von 1984 bis 1986 wurde auch in Pratola Serra (Provinz Avellino) der Alfa Romeo Arna (ein Gemeinschafts-Produkt mit Nissan) montiert. Außerdem bauen so wohl klingende Designer wie Bertone und Pininfarina Autos für Alfa Romeo im Auftrag.
Motorsport
Der erste Rennwagen der Marke Alfa war der 40/60hp, mit einer 6-Liter, 4-Zylinder Maschine, Baujahr 1913. Wie man sieht, fing Alfa Romeo schon gleich mit Motorsport an und hat sich bis heute den Ruf eines sportlichen Autobauers erhalten. Viel Ruhm aus dem Motorsport strahlte schon früh auf Alfa ab. Mit dem P2 gewann Alfa 1925 erstmals die Weltmeisterschaft. Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1950 begann die Zeit der Formel 1, die Alfa gleich zu Beginn 1950 und 1951 zweimal für sich entschied, mit Giuseppe Farina 1950 und Juan Manuel Fangio 1951. Beidemal auf der Alfetta 159.
Seit 1965 dann überließ Alfa Romeo die Formel 1 der Marke Ferrari und setzte stattdessen vorwiegend auf den Tourenwagensport mit dem legendären Alfa Romeo GTA, (GTA= Gran Turismo Allegeritta), welche komplett aus Aluminium gefertigt wurden, daher auch das Allegeritta im Namen, was für Leichtbau steht. In den 60er Jahren holte Alfa Romeo so zahlreiche Tourenwagensiege und sechs Europameistertitel.
Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Alfa Romeo seit Mitte der 80er Jahre auch Motoren für die CART-Serie (damals noch als PPG IndyCar World Series bezeichnet) hergestellt hat, welche zwar bei weitem nicht so erfolgreich wie die Cosworth oder Ilmor Triebwerke waren, jedoch auch von Prominenz wie beispielsweise Al Unser sr. eingesetzt wurden.
Der Alfa 155 entwickelt sich zwischen 1992 und ’97 zum erfolgreichen Renntourenwagen der Neuzeit. Den ersten Lorbeeren verdient sich der technisch am erfolgreichen Rallye-Boliden Lancia Delta Integrale angelehnte Allrad-155 GTA ’92 in der italienischen Tourenwagen-Szene. Alessandro Nannini und Nicola Larini gewinnen das Championat auf Anhieb. Im folgenden Jahr macht der turbogeladene Vierzylinder dem traditionellen Alfa-V6 Platz. Damit gewinnt Alfa Romeo 1993 die legendäre DTM. Bis zum Ende der populären und heiß umkämpften Rennserie 1996 sammeln die Klasse 1-High-Tech-Boliden in der DTM/ITC zahlreiche Siege. Aber auch in den zahlreichen europäischen Superturismo-Championaten erweist sich der nach Klasse 2-Reglement aufgebaute 155 als Siegertyp. So unter anderem in der italienischen Meisterschaft und der BTCC.
Nach dem Ende der DTM (Deutsche Tourenwagen Meisterschaft) beziehungsweise der ITC 1996 fuhr Alfa in der STW (Super Tourenwagen Meisterschaft). Ab 1998 startet der Alfa 156, der den 155 ablöst, in der SuperTourenWagen (Supertourismo in Italien) und gewinnt dort 1998 und 1999 die Meisterschaft. Ab 2000 wird dann in der STC ( Europäischer SuperTourenwagenCup ) gestartet, welche Alfa Romeo 2000 und 2001 gewinnt. 2002 ist dann der Auftakt zur ETCC (Tourenwagen Europameisterschaft), auch diese hochrangige Tourenwagenserie gewinnt Alfa Romeo mit einem 156 GTA gleich zweimal in Folge 2002 und 2003 - Gabriele Tarquini löst den langjährigen Tourenwagensieger Fabrizio Giovanardi ab.
Alfisti
Fans der Marke Alfa Romeo heißen "Alfisti" (Singular: Alfista). Ein paar Alfa-Fahrer bezeichnen ihren Alfa als "Bella" (von "bella macchina", ein italienischer Ausspruch für "schönes Auto"), obwohl das Wort "Bella" in alleiniger Verwendung, von den Italienern eigentlich eher für eine schöne Frau verwendet wird. Eine große Zahl von Alfa-Kunden bleiben der Marke über sehr lange Zeit treu.
Einige Alfa-Fahrer haben im Kennzeichen die Buchstabenkombination "AR". Ein "echter" Alfista grüßt andere Alfa-Fahrer durch ein lässiges Handheben im Vorbeifahren. Diese Sitte nimmt aber meist proportional zur Anzahl Alfas pro Einwohner eines Gebiets ab. Je mehr Alfas, desto weniger Fahrer grüßen. Alfa-Fahrerinnen grüßen erfahrungsgemäß – unabhängig von der Anzahl der Alfas – so gut wie nie. (Wie man an den letzten Sätzen erkennen kann, sind einige der männlichen Alfafahrer Sexisten und Machos)
Alfa-Romeo-Modelle
Personenwagen
- Alfa Romeo 145
- Alfa Romeo 146
- Alfa Romeo 147 GTA
- Alfa Romeo 155
- Alfa Romeo 156 GTA/Sport Wagon
- Alfa Romeo 159
- Alfa Romeo 164
- Alfa Romeo 166
- Alfa Romeo 33
- Alfa Romeo 75
- Alfa Romeo 90 1.8/Super
- Alfa Romeo Alfa 6
- Alfa Romeo 6C 2500 Sport/Super Sport/Tourismo/Gran Turismo
- Alfa Romeo 1900 Sprint/Super/Super Sprint/Berlina
- Alfa Romeo 2000 Spider/Sprint/Berlina
- Alfa Romeo 2600 Sprint/Spider/Berlina
- Alfa Romeo Alfetta
- Alfa Romeo Alfasud Giardinetta/Sprint/1.2
- Alfa Romeo Arna 1.2/1.3
- Alfa Romeo SZ/RZ
- Alfa Romeo Berlina
- Alfa Romeo Giulia 1300/1600/Nuova Diesel/Sprint GT1600/Sprint GTA
- Alfa Romeo Giulietta Berlina/Spider/Sprint/Sprint Speciale
- Alfa Romeo GT
- Alfa Romeo GTV
- Alfa Romeo Montreal
- Alfa Romeo Spider
- Alfa Romeo Spider 916
- Alfa Romeo 1750 Berlina
- Alfa Romeo Brera
- Alfa Romeo Crosswagon Q4