Bei der Hardtbahn unterscheidet man zwischen der heutigen Hardtbahn Karlsruhe-Hochstetten und der historischen Hardtbahn Karlsruhe-Graben.
Geschichte
1870-1900
Die alte badische Hauptbahn wurde von Mannheim über Heidelberg nach Karlsruhe und von dort aus weiter nach Basel und später bis nach Konstanz gebaut. Insbesondere der Stadt Mannheim war jedoch der "Umweg" über Heidelberg ein Dorn im Auge, da ihr natürlich Einzugsgebiet, welches sich unmittelbar am Rhein um die Städte Schwetzingen und Hockenheim herum befand, links liegen geblieben war. Deshalb wurde am 4. August 1870 die Eisenbahnstrecke Mannheim - Schwetzingen - Graben - Eggenstein - Karlsruhe durch die Hardt eröffnet
Da aber im Zuge des Baus von strategischen Bahnlinien im Jahr 1895 die Strecke Graben - Blankenloch - Karlsruhe - Durmersheim - Rastatt - Haguenau eröffnet wurde, verkehrten die Züge von Mannheim über Schwetzingen nach Karlsruhe fortan über Blankenloch, da dies den kürzeren und domit den direkteren Weg darstellte. Dadurch gab es auf der Hardtbahn fortan keine durchgehende Züge bis Mannheim mehr, sondern endeten bzw. begannen seitdem in Graben.
1900-1945
Im Jahr 1900 wurde beschlossen, den Karsruher Hauptbahnhof, der sich damals in der Stadtmitte am Ettlinger Tor befand, an den damaligen südlichen Stadtrand zu verlegen, was 1913 vollzogen wurde. Somit änderte sich auch die Trasse der Hardtbahn innerhalb der Stadt Karlsruhe und dem damlas selbständigen Neureut. Seitdem folgt sie bis zum Bahnhof von Mühlburg der pfälzischen Maximiliansbahn, um dann einen Kilometer danach rechts abzubiegen und geradeaus durch Neureut zu gehen.
1945-2000
Da nach dem Zweiten Weltkrieg die Fahrgastzahlen kontinuierlich sanken, wurde am 28. Mai 1967 der Personenverkehr auf der Strecke stillgelegt und zwischen Leopoldshafen und Graben die Strecke abgebaut. Lediglich der Güterverkehr zur US-Kaserne in Neureut und zum mitten im Hardtwald liegenden Karlsruher Forschungszentrum bewahrten die Strecke vor der Stilllegung.
1979 wurde die Karlsruher Stadtbahnlinie A, die von der Albtalbahn her kommend seit 1978 in der Karlsruher Nordweststadt endete, am 5. August 1979 nach Neureut verlängert und verkehrte von der Welchneureuter Straße bis zur vorläufigen Endstation auf den Glesen der Hardtbahn. Am 13. Dezember 1986 wurde sie bis nach Leopoldshafen verlängert, bis Eggenstein folgt sie der Trasse der alten Hardtbahn, in Leopoldshafen führt sie dann aber durch die Ortsmitte. Am 3. Juni 1989 wurde sie bis nach Hochstetten eröffnet. 1994 wurde die Linie A schließlich in S1 (Hochstetten - Ettlingen (- Bad Herrenalb)) bzw. S11 (Hochstetten - Ittersbach) umbenannt. Seit 8. Dezember 1989 fährt ein- bzw. zweimal pro Tag außerdem ein Zugpaar zum Forschungszentrum. Wenig später wurde vereinbart, die Güterzüge zum Forschungszentrum künftig durch die Ortsmitte von Leopoldshafen fahren zu lassen, sodass die alte Hardtbahnstrecke zwischen Eggenstein und dem Abzweig zum Forsczungszentrum 1990 abgebaut wurde.
Betrieb
Streckenverlauf
Nach der tiefliegenden Haltestelle "Haus Bethlehem" wechselt die Betriebsart der Strecke von BoStrab nach EBO. Nachdem die Strecke wieder "oben" angekommen ist, überquert sie mittels einer mitten in der Landschaft stehen Brücke die unvollendete Trasse für die Karlsruher Nordtangente. Anschließend fädelt sie nach einer S-Kurve in die alte Hardtbahntrasse ein und folgt ihr bis Eggenstein, die sie kurz vor der Überquerung eines Kanals wieder verlässt, um die Ortsmitte von Leopoldshafen zu erschließen. Zwischen Leopolshafen und Linkenheim kommt sie für wenige Meter noch einmal an die alte Hardtbahntrasse heran, fährt dann aber durch den Ortskern von Linkenheimm, um am Ortsrand von Hochstetten zu enden.
Betrieb
Zwischen Karlsruhe und Neureut ergibt sich bis etwa 21 Uhr ein Zehn-Minuten-Takt. Nach Hochstetten wird bis zu dieser Zeit mindestens ein 20-Minuten-Takt, daneben gibt es auch Züge, die in Leopoldshafen enden. Zum Einsatz kommen die Gleichstrom-Stadtbahnwagen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Die Zweisystemfahrzeuge der AVG sind auf der Hardtbahn im Regelbetrieb nur selten zu sehen.
Unterwegsbahnhöfe
Bahnhöfe und Haltepunkte | Streckenkilometer |
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Haus Bethlehem | 0,0 |
Welschneureuter Str. | |
Bärenweg | |
Adolf-Ehrmann-Bad | |
Neureut Kirchfeld | |
Eggenstein Süd | |
Eggenstein Bf. | |
Eggenstein Spöcker Weg | |
Eggenstein Schweriner Str. | |
Leopoldshafen Viermorgen | |
Leopoldshafen Leopoldstr. | |
Leopoldshafen Frankfurter Str. | |
Linkenheim Süd | |
Linkenheim Friedrichstr. | |
Linkenheim Rathaus | |
Linkenheim Schulzentrum | |
Hochstetten Grenzstr. | |
Hochstetten Altenheim | |
Hochstetten |