Eine Terrasse (von lat.: terra esse = Erde sein, ebenerdig, "Erdaufhäufung") ist eine Abstufung im Gelände oder vor einem Gebäude.
- In der Geologie und Geomorphologie wird die Bezeichnung insbesondere für Fels- oder Schotterstufen an Talhängen benutzt. Solche Terrassen lassen auf die Lage des ursprünglichen Flussbettes, des Seeufers oder des Meeresstrandes schließen.
- In der Glaziologie erzeugen die beim Rückzug eines Gletschers zurückbleibenden "Moränen" ebenfalls terrassenähnliche Gebilde, die aber Endmoräne oder Seitenmoräne genannt werden. In Eiszeiten entsteht durch die in einem breiten Tal langsam "fließende" Eismasse eine U-Form, das sogenannte U- oder Trogtal. Auf den Terrassen - etwa auf halber Hanghöhe - ist in alpinen Tälern ein idealer Platz für Siedlungen oder Almen.
- Die Terrasse (Gebäude) ist eine offene Plattform für den geschützten Aufenthalt im Freien.
- In der islamischen Architektur bilden sie den oberen Abschluss von Gebäuden. Vorzufinden bei Moscheen oder Profanbauten. Eine solche Terrasse von großen Ausmaßen ist die Esplanade des Tempelberges in Jerusalem, auf der sich Felsendom und al-Aksa-Moschee erheben.
- Auf der Sonnenseite von Berghütten sind oft Holzterrassen für das Servieren von Essen und Sonnenbaden gebaut. In der Antike, so zum Beispiel in Ägypten und Mesopotamien, hat man auch ganze Paläste auf Terrassen gebaut, um den unebenen Grund auszzugleichen.
- Wichtig für den Weinbau sind die künstlichen Terrassen auf geeigneten, sonnenbeschienenen Hängen. Erstens gewinnt man mehr Fläche für den Weingarten, zweitens läßt sich die Erosion durch abfließendes Regenwasser vermindern. Bekannte Terrassen gibt es in der Wachau (Niederösterreich, aber auch in vielen anderen Lössgebieten. In China wird vielfach Reis auf bewässerten Terrassen gebaut.
- Allgemeiner gibt es Terrassen in bergigem Gebiet, wenn man dort Landwirtschaft betreiben will oder muss. Meist wurden in mühsamer Handarbeit Mauern aufgeschichtet. Heute verfallen viele Terrassen, da der arbeitsintensive Anbau zu aufwändig und somit nicht mehr konkurrenzfähig ist. Besonders schöne Beispiele für Terrassenkulturen finden sich im Jemen, in Nepal und in den Anden
- Auch Mondkrater und Ringgebirge haben häufig terrassenförmoge Strukturen an ihrem Kraterrand. Die Neigung der Innenhänge liegt bei 20-30°, jene der Außenhänge ist geringer.
- Auch im ewigen Streit um die Wohnfläche stellt die Terrasse einen beliebten Zankapfel dar: Zählt sie gemäß aktueller Änderung der Verordnung zur Berechnung von Wohnflächen zum 1. Januar 2004 für die Heizkosten unabdingbar gar nicht, kann sie für die Ermittlung der Grundmiete in freier Vereinbarung zwischen den Parteien mit z.B. 1/4, 1/3 oder gar 1/2 ihrer tatsächlichen Fläche in die Berechnung der Wohnfläche mit eingehen.
Siehe auch: Geländestufe, Stufe, Terra, Persepolis