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Nordhausen liegt südlich des Harzes. Durch die Stadt fließt die Zorge. Das ursprüngliche Stadtgebiet (die heutige "Altstadt") liegt auf einer westlich und südlich abfallenden Anhöhe.
Ortsteile
Bielen
Herreden
Hesserode
Himmelgarten
Hochstedt
Hörningen
Krimderode
Leimbach
Salza
Steigerthal
Steinbrücken
Sundhausen
Geschichte
Historische Aufnahme von Nordhausen
Nordhausen wurde am 13. Mai927 in einer Schenkungsurkunde Heinrichs I. an seine Frau Mathilde erstmals urkundlich erwähnt. Eine frühere Siedlung lässt sich jedoch schon bis ins Jahr 785 nachweisen. Mathilde gründete 961 neben der von Heinrich um 910 erbauten Burg ein Stift, was Handwerk und Gewerbe einen Anreiz gab, sich hier niederzulassen.
1220 wurde Nordhausen von KaiserFriedrich II. zur Freien Reichsstadt erhoben, 1225 erhielt sie ihr erstes Siegel und um 1260 wurde erstmals ein Rat gebildet. 1277 gab es einen Aufstand der Handwerker und Kleinbürger gegen die Reichsritter. Dabei wurde die Reichsburg zerstört, die erst gegen Ende des 12. Jahrhunderts neu gebaut wurde. Bei einem weiteren Aufstand am 14. Februar1375 wurde der Rat gestürzt und seine Mitglieder verbannt. Die Stadt erhielt eine neue Verfassung, und die Handwerker übernahmen die Macht. 1430 trat Nordhausen der Hanse bei. 1500 wird Nordhausen Teil des Niedersächsischen Reichskreises.
Ab 1500 wurde mit der Produktion von Branntwein begonnen; er wurde als Nordhäuser Korn bekannt. 1523 setzte sich in Nordhausen die Reformation durch und die Kirchengüter wurden säkularisiert. In diesem Jahr hielt sich auch Thomas Müntzer in der Stadt auf. Obwohl zwei Stadtbrände (1540 und 1612), der Ausbruch der Pest (1626) und der Dreißigjährige Krieg die Entwicklung der Stadt hemmten, wuchs sie weiter an.
1866 erhielt Nordhausen Anschluss an die Eisenbahn aus Halle (Saale), die Fortsetzung nach Heiligenstadt wurde ein Jahr später eröffnet.
Von 1937 bis 1945 befand sich bei Nordhausen das Nazi-Rüstungszentrum und Konzentrationslager Dora-Mittelbau. Am 3. und 4. April1945 wurde die Stadt durch Bomber der Royal Air Force zu drei Vierteln zerstört, wobei etwa 8.800 Menschen ums Leben kamen. Am 11. April besetzten die Amerikaner die Stadt, die Rote Armee zog am 2. Juli ein.
Am 31. Oktober1989 fanden auf dem August-Bebel-Platz Demonstrationen mit 25.000 Teilnehmern statt.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
Der Roland von Nordhausen, das Wahrzeichen der Stadt
Die Rolandsfigur am Rathaus erinnert an den Sturz des Rates von 1375. Sie ist Wahrzeichen der Stadt. Das Rathaus selbst erhielt sein heutiges Aussehen um 1610. Um den Stadtkern herum finden sich Reste der alten Stadtmauer.
Theater
Seit der Einweihung 1917 besitzt Nordhausen ein Theater, dass einen wichtigen Kulturbeitrag in Nordthüringen erbringt. Die Vereinigung im Jahre 1992 mit dem deutschlandweit bekannten Lohorchesters Sondershausen leitete die Bildung eines Drei-Sparten-Theaters ein (Musiktheater, Schauspiel, Ballett).
Die Nordhäuser Straßenbahn setzt seit 2004 weltweit einmalig Fahrzeuge mit Hybridantrieb auf der Duolinie 10 ein, die innerstädtisch mit Elektromotor und Oberleitung auf den Gleisen der Straßenbahn verkehren und außerhalb der geschlossenen Ortschaften auf den Gleisen der Harzer Schmalspurbahnen von einem Dieselmotor angetrieben werden. Die Strecke führt zunächst quer durch die Nordhäuser Innenstadt und dann weiter zum Nachbarort Ilfeld und verkehrt im Stundentakt.
Von der "Montania AG vormals Gerlach & König" werden seit 1907 Verbrennungsmotorlokomotiven gebaut. Im Jahr 1912 wird die Montania von der Maschinenbau-Firma Orenstein & Koppel übernommen und in "Orenstein & Koppel AG - Nordhausen" umbenannt. Bis 1935 werden hier 5.299 Lokomotiven hergestellt, bis zur letzten Lieferung 1942 insgesamt 9.371 Stück, darunter vermutlich auch die DR-Dampflokomotiven-Baureihe 50 und die Kriegslokomotive BR 52. Im Januar 1942 wird der Lokomotivbau einschließlich 421 bereits begonnener Lokomotiven nach Prag verlagert. Nach Kriegsende wird der Lokomotivbau in Nordhausen nicht wieder aufgenommen.
Während der Epoche der DDR wurden im "VEB Schwermaschinenbau Nordhausen" unter anderem Bagger hergestellt. Der Betrieb wurde später in "Nordhäuser Bagger- und Stahlbau - NOBAS" umbenannt und gehört jetzt zur "Papenburg-Gruppe".
Bekannt aus der Werbung in den Medien ist die Nordbrand Nordhausen GmbH (Unternehmen der ECKES Firmengruppe), die sich aus dem ehemaligen DDR-Betrieb VEB Nordbrand Nordhausen entwickelt hat.