Helm-Knabenkraut

Art der Gattung der Knabenkräuter (Orchis) in der Familie der Orchiden (Orchidaceae)
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Helm-Knabenkraut
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Ordo: Spargelartige (Asparagales)
Vorlage:Familia: Orchideen (Orchidaceae)
Vorlage:Subfamilia: Orchidoideae
Vorlage:Tribus: Orchideae
Vorlage:Subtribus: Orchidinae
Vorlage:Genus: Knabenkräuter (Orchis)
Vorlage:Species: Helm-Knabenkraut
Wissenschaftlicher Name
Orchis militaris
L. 1753

Morphologie, Blütezeit

 
Helm-Knabenkraut (O. militaris), Blütenstand

Genetik, Entwicklung

Naturschutz und Gefährdung

Wie alle in Europa vorkommenden Orchideenarten steht auch das Helm Knabenkraut unter strengem Schutz europäischer und nationaler Gesetze.

In den übrigen Bundesländern wurde diese Art bislang nicht nachgewiesen.

Trotz des relativ großen Verbreitungsgebiets ist das Helm-Knabenkraut in vielen Gebieten gefährdet. Wildschweine haben die Knollen als Leckerbissen entdeckt und können große Flächen auf der Suche nach den Knollen umgraben. Verbuschung und Nutzungsänderung der Biotope führt seit geraumer Zeit zur Vernichtung vieler Lebensräume. Durch die Fähigkeit Sekundärstandorte zu besiedeln, ist diese Art noch nicht so stark gefährdet wie es bei verschiedenen anderen Orchideen (z.B. Brandknabenkraut) der Fall ist.

Unterarten, Variabilität, Hybriden

 
Orchis militaris var. alba
 
×Orchiaceras spurium
 
Orchis × beyrichii
 
Orchis × hybrida

Als Unterart des Helm-Knabenkraut wird gelegentlich Stevens Knabenkraut (Orchis stevenii) als Orchis militaris subsp. stevenii angesehen.


Generell ist das Helm-Knabenkraut wenig variabel. Im Habitus sind die Pflanzen in der Regel sehr einheitlich. Die Variabilität beschränkt sich auf die Blütenform und -farbe:

  • Der „Helm“ ist durch die nahezu vollständig verwachsenen Perigonblätter des äußeren Kreises weitgehend geschlossen, sehr selten öffnet er sich.
  • Die größte Variabilität weist die Lippe auf. Die Seitenlappen und der gespaltene Mittellappen können in der Breite von schmal bis breit variieren.
  • Die Farbe kann von sehr hell bis dunkel variieren. Meist sind die Pflanzen aber einheitlich gefärbt und nur wenige Exemplare mit abweichender Färbung sind in größeren Populationen zu beobachten.
  • Weiß blühende Pflanzen (O. militaris var. alba) können zwar lokal gehäuft autreten, sind aber sonst sehr selten. Eine Kartierung im Tauberland und einem Teil des Bauland ergab einen Anteil von unter 0,1%.


Das Helm-Knabenkraut hybridisiert mit nahe verwandten Arten, das Ohnhorn (Aceras) inbegriffen. Besonders häufig sind Hybriden mit dem Purpur-Knabenkraut (O. purpurea).

Diese Hybride ist gut zu erkennen. Sie vereint typische Merkmale der Elternarten in sich.
  • Orchis × beyrichii (Orchis militaris × simia)
Kommen beide Arten gemeinsam vor, gibt es oft viele dieser Hybriden. Während der Blütezeit ist eine Zuordnung sehr schwer. Die Hybriden ähneln Orchis simia meist sehr stark. In der Aufblühphase ist eine Bestimmung dagegen nicht schwer, Pflanzen mit Merkmalen von Orchis simia, die aber im Gegensatz zu diesem von unten nach oben aufblühen, sind Hybriden.
  • Orchis × hybrida (Orchis militaris × purpurea)
Diese sehr variable Hybride ist oft anzutreffen, wenn die Elternarten am selben Standort vorkommen. Sie sind zwar meist als Hybriden zu erkennen, durch Rückkreuzungen mit den Elternarten ist es aber dennoch oftmals schwierig, eine klare Grenze zwischen Art und Hybride zu ziehen.

Literatur

Standardliteratur über Orchideen

  • Karl-Peter Buttler: Orchideen, die wildwachsenden Arten Europas. Mosaik Verlag 1986, ISBN 3-570-04403-3
  • Robert L. Dressler: Die Orchideen - Biologie und Systematik der Orchidaceae. (1996) - gutes Werk zum Thema Systematik [deutsch]
  • Hans Sundermann: Europäische und mediterrane Orchideen. Brücke-Verlag, 2. Auflage: 1975, ISBN 3-871-05010-5
  • J. G. Williams: Orchideen Europas mit Nordafrika und Kleinasien. BLV Verlag, ISBN 3-405-11901-4
  • AHO (Hrsg.): Die Orchideen Deutschlands. Verlag AHO Thüringen Uhlstädt - Kirchhasel, 2005, ISBN 3-00-014853-1

Spezielle Literatur

  • R.M. Bateman, A.M. Pridgeon, & M.W. Chase (1997): Phylogenetics of subtribe Orchidinae (Orchidoideae, Orchidaceae) based on nuclear ITS sequences. 2. Infrageneric relationships and reclassification to achieve monophyly of Orchis sensu stricto, Lindleyana 12: 113-141
  • R.M. Bateman, P.M. Hollingsworth, J. Preston, Y.-B. Luo, A.M. Pridgeon, & M.W. Chase (2003): Molecular phylogenetics and evolution of Orchidinae and selected Habenariinae (Orchidaceae), Bot. J. Linn. Soc. 142:1-40, 2003.

Verbreitungskarten:

Regionales:

siehe auch:

Weitere Bilder

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