Carl Bernhard von Cotta (* 24. Oktober 1808 im Forsthaus Kleine Zillbach bei Meiningen; † 14. September 1879 in Freiberg) war ein bedeutender deutscher Geologe und Bergbau-Wissenschaftler.
Der Sohn des Forstwissenschaftlers Heinrich von Cotta studierte ab 1827 Mineralogie und Geologie an der Bergakademie Freiberg, ab 1831 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er 1832 promovierte, und an der Forstakademie Tharandt.
Nach Beendigung seines Studium erhielt Cotta 1839 eine Anstellung als Sekretär an der Forstakademie.
Bereits seit 1832 arbeitete er an der Herausgabe der Geognostischen Karte von Sachsen mit. Zunächst unter der Leitung von Carl Amandus Kühn, übernahm Cotta ab 1835 gemeinsam mit Carl Friedrich Naumann die Leitung der Arbeiten.
1842 übernahm er nach dem Weggang Naumanns nach Leipzig dessen Lehrstuhl für Geognosie in Freiberg und vollendet 1845 auch die Geognostische Karte von Sachsen. Angeregt von der durch Louis Agassiz verbreiteten Eiszeittheorie fand auch er in der Nähe der Hohburger Berge bei Wurzen östlich von Leipzig Gletscherspuren, die ihn stark beeindruckten:
- Sollten die nordischen Gletscher wirklich von den skandinavischen Bergen bis an die Wurzener Hügel gereicht haben? Mich friert bei dem Gedanken.
Cotta erweiterte seine Vorlesung noch um die Gebiete der Versteinerungslehre und Erzlagerstättenlehre.
1848 war er eines der Gründungsmitglieder der Deutschen Geologischen Gesellschaft.
Als Teilnehmer an der Märzrevolution wurde Cotta 1849 begnadigt.
Cottas Untersuchungen beschränkten sich keinesfalls auf Deutschland. Cotta beschrieb ab 1854 auch die Erzlagerstätten in Siebenbürgen, Ungarn, dem Banat, Serbien, der Bukowina und in den Ostalpen. Im Auftrag des russischen Zaren Alexander II. bereiste er 1868 den Altai.
Cotta, der seit 1862 Bergrat war, trat 1874 in den Ruhestand.
Werke
- Die Dendrolithen, 1832
- Geognostische Karte von Sachsen, 1832-1845
- Geognostische Wanderungen, Bd. 1-2, 1836 - 1838
- Anleitung zum Studium der Geologie und Geognosie, 1839
- Geognostische Karte von Thüringen, 1843-1848
- Gangstudien, Bd. 1-4, 1850-1862
- Briefe über Humboldts Kosmos, 1850-1860
- Gesteinslehre, Bd. 1-2, 1855, 1866 (englisch)
- Lehre von den Flözformationen, 1856
- Deutschlands Boden, sein geologischer Bau und dessen Einwirkung auf das Leben des Menschen, Bd. 1-2, 1854 u. 1858
- Lehre von den Erzlagerstätten, Bd.1-2, 1859-1861, 1870 (englisch)
- Katechismus der Geologie, 1861
- Geologie der Gegenwart, 1865
- Der Altai, sein geologischer Bau und seine Erzlagerstätten, 1871
- Geologische Bilder, 1876
Literatur
Otfried Wagenbreth: Bernhard von Cotta : Leben und Werk eines deutschen Geologen im 19. Jahrhundert. - Leipzig : Dt. Verl. für Grundstoffindustrie, 1965. - 134 S. : Ill. (Freiberger Forschungshefte; D36)
Personendaten | |
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NAME | Cotta, Bernhard von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Geologe |
GEBURTSDATUM | 24. Oktober 1808 |
GEBURTSORT | Forsthaus Zillbach (Thüringen) |
STERBEDATUM | 14. September 1879 |
STERBEORT | Freiberg (Sachsen) |