Stadtarchiv Chur

Stadtarchiv in Chur (Schweiz)
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Stadtarchiv Chur
Archivtyp Kommunales Archiv
Koordinaten
Ort 7000 Chur
Besucheradresse Rathaus, Poststrasse 33
Gründung {{{Gründung}}}
Umfang ca. 1500 Laufmeter
Alter des Archivguts

ISIL CH-001104-7
Träger Stadt Chur
Organisationsform Dienststelle
Website Stadt Chur

Das Stadtarchiv Chur ist das Archiv der Stadt Chur in Graubünden. Es verfügt über einen umfangreichen Bestand an Urkunden, Akten Fotos und Karten. Das Sammelgebiet sind Dokumente zur Geschichte Churs sowie die Akten der Stadtverwaltung Chur. Die Räume des Stadtarchivs befinden sich im historischen Rathaus in der Churer Altstadt.

Aufgaben

Das Stadtarchiv Chur ist für die Sicherung, Erschliessung, Aufbewahrung und Auswertung des städtischen Archivgutes zuständig. Ausserdem betreut es Unterlagen öffentlicher oder stadtgeschichtlicher Bedeutung von Vereinen, Unternehmen und Privatpersonen. Darüber hinaus fördert das Stadtarchiv Chur die Kenntnis seiner Bestände und deren Auswertung durch die Veröffentlichung eigener wissenschaftlicher Arbeiten und die Veranstaltung von Ausstellungen. [1]

Dienstleistungen

Das Stadtarchiv Chur ist Montag bis Freitag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Neben Archivalien aus dem 10. bis 21. Jahrhundert steht den Benutzern eine öffentliche Präsenzbibliothek zur Verfügung. Es sind die wichtigsten Werke zur Churer und Graubündner Geschichte sowie diverse Zeitschriften vorhanden, u.a. die vollständigen Amtsblätter der Stadt Chur seit 1846. Die Benutzer können dem Archiv Anfragen zu stadtgeschichtlichen Themen per Telefon oder E-Mail stellen.

Archivbestände

Die umfangreichen Bestände gliedern sich in das historische Archiv, das Verwaltungsarchiv und Nachlässe/Deposita sowie die Sammlungen von Druckschriften, Plänen, Fotos, Stichen und Grafiken. Der Hauptbestand des historischen Archivs stammt aus der Zeit von der Lösung der Stadt vom Bischof im 15. Jahrhundert bis zur Gründung des Kantons Graubünden 1803. Er umfasst Urkunden, Rats- und Kriminalakten, Zunftakten (1464–1840) und gebundene Handschriften zum Finanz- und Gerichtswesen sowie weiteren Themen. Die älteste Urkunde stammt von 952. Das Verwaltungsarchiv beinhaltet das moderne Verwaltungsschriftgut des 19. bis 21. Jahrhunderts (Verträge, Verwaltungsakten und Bände). In der Druckschriftensammlung werden die amtlichen und nicht amtlichen Publikationen des 18. bis 21. Jahrhunderts aufbewahrt. Dies sind Gesetze, Verordnungen, Instruktionen, Abstimmungsbotschaften, Berichte städtischer Vereine, Flugschriften usw. In der Plansammlung sind Stadt-, Flur-, Strassen- und Wuhrpläne sowie Gebäudepläne seit dem 18. Jahrhundert eingeordnet. Die Sammlungen von Fotos, Stichen und Grafiken enthalten überwiegend Abbildungen von Chur.

Ausstellungen

Das Stadtarchiv Chur führt immer wieder Ausstellungen durch.

Aktuelle Ausstellungen

Derzeit läuft gerade die Ausstellung „Rundgang durch Chur“ zu den Baudenkmälern der Stadt Chur. Insgesamt besteht der Rundgang aus fünf Teilstrecken rund um die Reichsgasse, die Kirchgasse, den Bischöflichen Hof, die Obere Gasse und den Kornplatz. In der Reichgasse in den Schaufenstern des Stadtarchivs ist eine Informationstafel mit Informationen zu diesen Baudenkmälern ausgestellt.[2] Ebenfalls läuft gerade die Ausstellung «Chur angezündet» – Dichtung und Realität einer Sage 1821. Beim Eingang des Stadtarchivs an der Poststrasse sind die historischen Quellen dieser Sage in der Vitrine gegenübergestellt. [3]

Frühere Ausstellungen

In der Vergangenheit fanden folgende Ausstellungen statt:

  • Winter in Chur
  • Churer Alpen
  • Teigwarenfabrik CADA 1841-2006

Publikationen des Stadtarchivs

Vom Stadtarchiv Chur werden Publikationen zur Geschichte der Stadt Chur herausgegeben. Unten sind die in den letzten Jahren erschienenen Bücher aufgeführt. Beim Anklicken der Links gelangen Sie zur Webseite der Stadt Chur, wo Sie detaillierte Informationen zu den Büchern erhalten.

Ulf Wendler: Chur 1893. Glanz und Dreck einer Alpenstadt im Industriezeitalter. Chur: Verlag Desertina 2010.

Ulf Wendler: Chur in Klafter und Schuh. Der Kartograph Peter Hemmi (1789-1852) und sein Werk. Chur: Verlag Desertina 2008.

Armon Fontana: Chur. Der Stadtführer. Chur: Verlag Desertina 2003.

Ursula Jecklin: Churer Stadtgeschichte. Band 1: Von den Anfängen bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Chur: Verlag Bündner Monatsblatt 1993.

Ursula Jecklin: Churer Stadtgeschichte. Band 2: Von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Chur: Verlag Bündner Monatsblatt 1993.

Ursula Jecklin: Churer Stadtgeschichte. Bd. 1 und Bd. 2 zusammen. Chur: Verlag Bündner Monatsblatt 1993.

Stadtarchivare

Das Stadtarchiv Chur wurde in den vergangenen Jahrzehnenten von diversen Personen geleitet.

seit 2006: Ulf Wendler

1977 bis 2006: Ursula Jecklin

1928 bis 1977: Die Stelle des Stadtarchivars war nicht besetzt.

1920 bis 1928: Michael Valèr

Michael Valèr wurde am 4. März 1861 in Davos geboren. 1881 absolvierte er das Lehrerseminar in Chur. Später studierte er Geschichte und Sprachen in Zürich. Von 1920 bis 1928 war er Churer Stadtarchivar. Er hat Publikationen zur Stadt Chur, zur Bündner Politik und zur Staatlichkeit der frühen Neuzeit veröffentlicht. Am 20. August 1929 starb er im Alter von 68 Jahren in Scuol.[4]

1893 bis 1919: Fritz Jecklin

Fritz Jecklin wurde am 9. Juli 1863 in Chur geboren. Er studierte Geschichte an der Universität Zürich. Von 1891 bis 1927 war er Konservator des Rätischen Museum in Chur. Während fast dreissig Jahren von 1893 bis 1919 amtierte er daneben als Churer Stadtarchivar. [5]
Fritz Jecklin war der erste Stadtarchivar, der das kommunale Archiv nach modernen Grundsätzen führte. [6]. Von 1919 bis 1927 übte er das Amt des Staatsarchivars des Kantons Graubünden aus. Fritz Jecklin schrieb diverse Publikationen, u.a. zu den Drei Bünden. Am 30. Juli 1927 starb er im Alter von 64 Jahren in Chur. [7]

Einzelnachweise

  1. Stadt Chur, Archivreglement, online
  2. Stadt Chur, Ausstellung "Rundgang durch Chur" [1]
  3. Stadt Chur, Ausstellung "Chur angezündet" - Dichtung und Realität einer Sage [2]
  4. Michael Valär [Valèr] in: Lexion Istoric Retic, Band 1, Chur 2011, S. 521.
  5. Fritz Jecklin, (von Hohenrealta) in: Lexion Istoric Retic, Band 1, Chur 2011, S. 495.
  6. Michael Valär [Valèr]: Geschichte des Churer Stadtrates 1422-1922, Chur 1922, S. 142
  7. Fritz Jecklin (von Hohenrealta) in: Lexion Istoric Retic, Band 1, Chur 2011, S. 495.