Intervention

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Die Intervention (lat. intervenire = dazwischenkommen) bezeichnet das Eingreifen einer bis dahin unbeteiligten Partei in eine Situation. Meist ist damit das Einschreiten in einen fremden Konflikt gemeint mit dem Ziel, diesen zu lösen oder in eine bestimmte Richtung zu lenken. Nach Herbert Euschen (1984) ist die Intervention der bewusste, zielgerichtete und geplante, mit Ressourcen versehene Eingriff in ein System oder einen Prozess mit der Absicht der Strukturstabilisierung oder Strukturveränderung. (Situationsdynamik). Dieses Verständnis bezieht sich auf eine Ebene der Mesosoziologie.

In der Außenpolitik spricht man von einer militärischen Intervention: Ein einzelner Staat oder eine Gruppe von Staaten (z.B. die UNO oder ein militärisches Bündnis) versucht, einen Krieg oder Bürgerkrieg mit militärischer Gewalt zu beenden. Viele Kritiker lehnen jedoch die Bezeichnung militärische Intervention als bloßen Euphemismus für den von ihnen pauschal verurteilten Krieg ab.

In der Währungspolitik bezeichnet man als Intervention, wenn die Zentralbank als Käufer oder Verkäufer von Währungen am Devisenmarkt auftritt, um den Wechselkurs zu beeinflussen.

In der EDV versteht man unter einer Intervention eine durch den Benutzer veranlasste Änderung des Programmablaufs bzw. von Einstellungen, die den weiteren Programmablauf im Sinne des Benutzers steuern sollen.

Eine medizinische Intervention soll den Ausbruch oder das Fortschreiten einer Erkrankung verhüten bzw. umkehren.

Interventionsgetreide ist Getreide, das von der öffentlichen Hand aufgekauft und wieder verkauft wird, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu wahren. Dadurch ergibt sich eine Stützung der Erzeugerpreise. In Deutschland wird die Intervention von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Frankfurt am Main, durchgeführt. Die BLE gibt jährliche Richtlinien zur Durchführung der Intervention von Getreide für das jeweilige Getreidewirtschaftsjahr bekannt. Die Richtlinien wenden sich an diejenigen, die Getreide (Weichweizen, Hartweizen, Gerste, Mais) an die BLE verkaufen. Die BLE nimmt das Getreide in die Intervention, d. h., dass das Getreide in Interventionsläger eingelagert wird. Die Richtlinien legen das Verfahren fest und regeln die Bedingungen der Intervention. Rechtsgrundlagen sind zahlreiche EG-Verordnungen sowie nationales Recht. Bieter können ihre Angebote für Getreide, das sich in einem Lager in der Bundesrepublik Deutschland befinden muss, vom 01. November bis zum 31. Mai abgeben. Bevor es zu einer Übernahme des Getreides durch die BLE kommt, hat das Getreide bestimmte Qualitätsmerkmale aufzuweisen; dementsprechend wird es bestimmten Kontrolluntersuchungen unterzogen. Übernimmt die BLE das Getreide, so wird an den Verkäufer ein sog. Interventionspreis gezahlt, der von der EG festgelegt wird.


  • Intervention im Arbeitsschutz

Das Arbeitsschutzgesetz bietet beste Möglichkeiten, Interventionen einzuleiten. Sie zielen darauf ab, die Qualität der Arbeit für den Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu verbessern.

Im Unterschied zur Installation findet bei einer Intervention ein Eingriff in bestehende Zusammenhänge im Innen und Außenraum, bei gleichzeitiger Thematisierung der dort vorhandenen gesellschaftlich-sozialen, kulturellen, funktionalen, räumlichen und materiellen Bezüge statt. Der Begriff der Intervention in der Bildenden Kunst wurde Anfang der 1980er Jahre von Eberhard Bosslet für seine Eingriffe in den architektonischen Innen- und den urbanen Außenraum geprägt.

Die Intervention impliziert die Reflexion der Gegebenheiten vor Ort. Sie wird ähnlich dem Graffiti und der Street Art häufig ohne Auftrag und Genehmigung realisiert. Jegliches Material wie auch, Zeit, Licht, Klang und Bewegung im Raum kann bei einer Intervention Verwendung finden. Siehe: Lichtkunst, Klangkunst, Medienkunst und Kinetik.

Die Intervention, wie auch die Land Art gehört zur Kunst im öffentlichen Raum. Erste bedeutende Vertreter der site-specific art sind : Gordon Matta-Clark, Christo, Daniel Buren,