Carl Joseph Luther (häufig auch C. J. Luther oder CIL; * 11. November 1882 in Euskirchen[1] oder Gießen[2]; † 6. Juni 1968 in München) war ein deutscher Skipionier, Sportjournalist und Autor.
Leben
Die Eltern von Carl Joseph Luther waren der Bierbrauer Joseph Luther (* 1849) und Maria Anna Dengler.
Luther besuchte ab 1897 das Gymnasium des Schweizer Klosters Einsiedeln. Anschließend studierte er an der Universität Freiburg im Üechtland Kunstgeschichte und Journalistik. Im Oktober 1905 ging er aus gesundheitlichen Gründen zur Rigi, wo er die Skisportler Thorleif Björnstad und Leif Berg traf und das Skifahren lernte. Fortan war er selber als Sportler aktiv und schrieb als Journalist über das Skifahren, unter anderem bei den Zeitungen Der Bund und Deutsche Alpenzeitung. In München gründete er die Zeitschrift Der Winter, für die er insgesamt 28 Jahrgänge gestaltete. 1908 war er Sprungsieger bei den deutschen Skimeisterschaften. 1911 veröffentlichte er das Buch Schule des Schneelaufs, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. 1913 und 1914 gewann er jeweils einen Silberbecher beim Holmenkollen-Springen. Zudem war er erster Lehrwart des Deutschen Skiverbandes.
Am Anfang des Ersten Weltkrieges gab er dem bayrischen König Ratschläge zum Einsatz des Skifahrens im Krieg, was zur Bildung von Skicorps führte. Luther heiratete im Jahr 1914 Agnes Volger. Im Anschluss an den Krieg war er als Skilehrer und Planer von Skisprungschanzen tätig. Er war an der Planung der Sprungschanzen von Ernstthal, Schreiberhau, Baiersbronn, Berchtesgaden, Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen beteiligt. Luther starb 1968 und wurde an seinem letzten Wohnort Partenkirchen begraben.[3]
Er erhielt 1966 das Bundesverdienstkreuz am Bande[3] und war unter anderem Ehrenmitglied des Deutschen Skiverbands, des Deutschen Kanu-Verbandes und des Deutschen Camping-Clubs. Er veröffentlichte mehr als 50 Bücher und Broschüren.
Neben dem Wintersport betrieb Luther Kanusport. Er war ein Freund des Faltbooterfinders Alfred Heurich und trug nach dessen Ansicht viel zur Verbreitung des Faltbootsports bei.[4]
Einzelnachweise
Literatur
- Franz Friedl: Die Rommerzer Heurichs. In: Buchenblätter. Beilage der Fuldaer Zeitung für Heimatfreunde. Nr. 4, 5, 1995, S. 15–18.
- Carl Luther im Künstlerlexikon des Werdenfelser Landes. (online)
- Munzinger-Archiv: Internationales Biographisches Archiv 51/1962 vom 10. Dezember 1962.
- Bruno Moravetz: Luther, Carl Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 548 f. (Digitalisat).
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Luther, Carl Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Luther, C. J. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Skipionier, Sportjournalist und Autor |
GEBURTSDATUM | 11. November 1882 |
GEBURTSORT | Euskirchen oder Gießen |
STERBEDATUM | 6. Juni 1968 |
STERBEORT | München |