Kreis Niesky

Kreis in der DDR
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Landkreisdaten von 1990 bis 1994
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Verwaltungssitz: Niesky
Fläche: 521,0 km²
Einwohner: 38.104 (3. Oktober 1990)
Bevölkerungsdichte: 73 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: NY
Kreisschlüssel: 14 0 41
Kreisgliederung: 19 Gemeinden (31. Juli 1994)
Landrat: Hartmut Biele (CDU)

Der Kreis Niesky, obersorbisch Wokrjes Niska, war von 1952 bis 1990 eine Verwaltungseinheit im Bezirk Dresden in der DDR. Der teilweise im sorbischen Siedlungsgebiet der Oberlausitz gelegene Kreis bestand nach der deutschen Wiedervereinigung als Landkreis Niesky im Land Sachsen bis zur Kreisreform 1994 weiter. Kreissitz war die namensgebende Stadt Niesky.

Kreis Niesky im Bezirk Dresden, DDR

Geschichte

Durch Befehl der Sowjetischen Militäradministration wurde der westlich der Lausitzer Neiße gelegene Teil des Landkreises Rothenburg (Ob. Laus.) am 9. Juli 1945 in das Land Sachsen umgegliedert und in Landkreis Weißwasser umbenannt. Am 16. Januar 1947 wurde der Landkreis mit dem benachbarten Landkreis Görlitz zu einem neuen Landkreis Weißwasser-Görlitz mit Sitz in Weißwasser zusammengeschlossen, der wiederum am 12. Januar 1948 in Landkreis Niesky umbenannt wurde.[1]

Bei der Verwaltungsreform am 25. Juli 1952 wurde der Kreis Niesky aus dem mittleren Teil des Landkreises Niesky gebildet und in den Bezirk Dresden eingegliedert.[2] Mit der Einführung der Kommunalverfassung der DDR wurde der Kreis Niesky am 17. Mai 1990 in Landkreis Niesky umbenannt.[3] Bis zur Kreisreform 1994 war Niesky die Kreisstadt dieses Landkreises.

Mit der Schaffung des Niederschlesischen Oberlausitzkreises entstand am 1. August 1994 durch die Zusammenlegung der Landkreise Niesky und Weißwasser sowie von Teilen des Landkreises Görlitz ein Landkreis, der in etwa wieder den Umfang des alten Landkreises Niesky von 1948 erreichte.[2] Mit dem 3. Änderungsgesetz zur Sächsischen Kreisreform wurde der Kreissitz des Niederschlesischen Oberlausitzkreises am 16. Juni 1996 von Görlitz nach Niesky verlegt. In der zweiten sächsischen Kreisreform wurde der Niederschlesische Oberlausitzkreis am 1. August 2008 in den neu gebildeten Landkreis Görlitz integriert.[4]

Geographie

Der Kreis Niesky befand sich im äußersten Nordosten des Bezirks Dresden westlich der Lausitzer Neiße und nördlich von Görlitz. Im Westen grenzte er an den Kreis Bautzen, im Süden an den Kreis Görlitz-Land, im Osten an Polen und im Norden an den Bezirk Cottbus (Kreis Hoyerswerda, Kreis Weißwasser).

Zum Landkreis Niesky gehörten am 3. Oktober 1990 die Städte

sowie die 30 Gemeinden Biehain, Diehsa, Förstgen, Gebelzig, Groß Radisch, Hähnichen, Horka, Jänkendorf, Kaltwasser, Klitten, Kodersdorf, Kollm, Kosel, Kreba-Neudorf, Lodenau, Mücka, Mückenhain, Neusorge, Nieder-Neundorf, Nieder Seifersdorf, Petershain, Quolsdorf b. Hähnichen, Särichen, Spree, Sproitz, Stannewisch, Thiemendorf, Trebus, Uhsmannsdorf und Weigersdorf.

Durch Eingemeindungen und Zusammenschlüsse sank die Zahl der Gemeinden bis zur Auflösung des Kreises am 1. August 1994 auf 19, darunter zwei Städte und die zwei neu gebildeten Gemeinden Quitzdorf am See und Waldhufen.

Der Kreis Niesky umfasste 521 km² und rund 39.300 Einwohner, davon wohnten 11.700 in Niesky selbst (1986). Ende 1993 lebten im Landkreis nur noch 36.648 Einwohner.

Das Gebiet weist eine geringe Siedlungsdichte und eine periphere Lage auf und war eher land- und forstwirtschaftlich strukturiert. Zu den landschaftlich herausragenden Gebieten zählen die östliche Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und die Muskauer Heide.

Verwaltung

Nach der Auflösung des Rats des Kreises Niesky wurde Hartmut Biele Landrat des Landkreises Niesky bis zur Auflösung des Landratsamts Niesky im Zuge der Kreisreform (31. Mai 1990 bis 31. Juli 1994).

Einzelnachweise

  1. Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 5. Juli 2009.
  2. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  3. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2008