Johannes Seitz
Johannes Seitz (* 6. Februar 1839 in Neuweiler; † 4. Juli 1922 in Bad Brambach) war ein deutscher Evangelist der Gemeinschaftsbewegung, Mitbegründer des Württembergischen Christusbundes und Gründer der Evangelischen Karmelmission.
Leben
Seitz wuchs in einem bäuerlichen Elternhaus auf, das von der Erweckungsfrömmigkeit Johann Christoph Blumhardts geprägt war. Zu den Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend gehörten auch die Glaubensheilungen der Dorothea Trudel. Er absolvierte eine zweieinhalbjährige Ausbildung in der Missionsschule des Deutschen Tempels und war danach als Evangelist in Stuttgart tätig. Nach einer Palästinareise zur Tempelsiedlung 1872 trennte er sich von der Tempelgesellschaft, deren Leiter Pfarrer Christian Hoffmann er Rationalismus in seiner Theologie vorwarf. 1878 gehörte Seitz zusammen mit Martin Blaich (1820–1903) und anderen zu den Gründern des „Evangelischen Reichsbrüderbundes“ (heute: Württembergischer Christusbund). 1881/82 gründete er die Evangelische Karmelmission. Er wirkte als Evangelist in Schlesien, Posen, Sachsen, Brandenburg, Pommern und Ostpreußen, gründete und leitete christliche Erholungsheime in Preußisch-Bahnau/Ostpreußen (gegründet 1893) und Teichwolframsdorf/Thüringen (gegründet 1898). Obwohl es in seinen Einrichtungen auch zu Wunderheilungen kam und Seitz die Gabe der Krankenheilung zugeschrieben wurde, war er zeitlebens ein entschiedener Gegner der Pfingstbewegung. Er gehörte 1909 zu den Unterzeichnern der Berliner Erklärung, welche die Pfingstbewegung als „von unten“ bezeichnete.[1]
Seitz war verheiratet mit Luise (1867–1919).
Werke
Erinnerungen und Erfahrungen. Meine Geschichte. 5. Auflage, Verlag Linea, Bad Wildbad 2009, ISBN: 978-3939075332
Literatur
- Jörg Ohlemacher: Seitz, Johannes (1839–1922). In: Helmut Burkhardt, Uwe Swarat (Hrsg.): Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde, Bd. 3, R. Brockhaus, Witten 1994
- J. Jürgen Seidel: Johannes Seitz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 1443–1444.
Weblinks
- Johannes Seitz auf der Internetseite des Württembergischen Christusbundes (abgerufen am 13. August 2012)
- Johannes Weber: Johannes Seitz auf www.horst-koch.de (abgerufen am 13. August 2012)
Einzelnachweise
- ↑ Ekkehart Vetter: Jahrhundertbilanz – erweckungsfasziniert und durststreckenerprobt. Missionsverlag des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden, Mülhiem a. d. Ruhr 2009, S. 113f.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Seitz, Johannes |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Evangelist |
| GEBURTSDATUM | 6. Februar 1839 |
| GEBURTSORT | Neuweiler |
| STERBEDATUM | 4. Juli 1922 |
| STERBEORT | Bad Brambach |