Wilhelm Moufang
Wilhelm Moufang (*4. Oktober 1895 in Heidelberg; † 21. Januar 1989 in Heidelberg) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller, Astrologe und Kunstsammler.
Wilhelm Moufang war der jüngste Sohn von Wilhelm Moufang senior, promovierter Jurist und Rechtsanwalt in eigener Kanzlei (6. Januar 1852 in Mainz; † 30. Januar 1942 in Heidelberg) und seiner Ehefrau Julie Moufang, geb. Stutzmann (* 14. Februar 1857 in Wiesbaden-Biebrich; † 29. September 1938 in Heidelberg).
Wilhelm Moufang hatte vier Brüder, Nicola Moufang (* 30. Mai 1886 in Heidelberg; † 11. April 1967 Heidelberg), Fritz Moufang (* 5. Oktober 1887 in Heidelberg; † 10. März 1906 Heidelberg), Eugen Moufang (* 7. Januar 1889 in Heidelberg; † 15. April 1967 Heidelberg) und Franz Moufang (* 19. April 1893 in Heidelberg; † 29. Mai 1984 Heidelberg).
Zu Wilhelm Moufangs bekannten Mainzer Vorfahren gehören Christoph Moufang, Friedrich Lennig und Adam Franz Lennig, sowie Nicola Racke. Wilhelm Moufang war verheiratet mit Minnie Moufang, geb. Andreä (* 29. Mai 1913 in Darmstadt, † 19. August 2003 in Sandhausen. Sie hatte die Tochter Barbara Kempe, geb. Schmehl (* 6. September 1941 in Darmstadt; † 13. September 1999 in Mannheim) mit in die Ehe gebracht.
Gymnasialzeit und Erster Weltkrieg
Wilhelm Moufang besuchte das Kurfürst-Friedrich-Gymnasium Heidelberg wie seine älteren Brüder Nicola, Eugen, Franz und sein Bruder Fritz, der an einer akuten Blinddarmentzündung im Alter von 19 Jahren, im Jahr 1906, verstorben ist. Im Frühsommer 1914 legte auch Wilhelm Moufang sein Abitur an diesem altsprachlichen Gymnasium ab. Gleich nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, am 1. August des Jahres 1914, meldete sich der Abiturient Wilhelm Moufang als Kriegsfreiwilliger zu den Waffen und rückte bei dem 1. Badischen Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20, noch im selben Jahr, in Karlsruhe ein. Mit so genannten Subventionslastwagen [1] wurden die Kriegsfreiwilligen des Regiments an die Westfront befördert. Hier diente Wilhelm Moufang als Kavallerist[2] bis zu seiner schweren Verwundung. Er kehrte hoch dekoriert mit dem Orden vom Zähringer Löwen Ritter I. Klasse als Schwer-Kriegsversehrter in die Heimat zurück.
Studium und Promotion
Nachdem Wilhelm Moufang von seiner Kriegsverwundung genesen war, studierte er wie seine Brüder, dem Wunsche seines Vaters Wilhelm Moufang senior entsprechend, Jurisprudenz und schloss seine Studien mit einer Dissertation und folgender Promotion zum Dr. jur. ab. Wilhelm Moufang war als Rechtsanwalt am Landgericht Heidelberg zugelassen.
Zeit des Zweiten Weltkrieges
Materialsammlung
"Staniewicz leitete die 1908 von Heinrich Büssing gegründeten ersten motorisierten Speditionen der Welt in Braunschweig und Berlin".
Willy Staniewicz war Chef-Konstrukteur beim Nutzfahrzeughersteller Büssing AG und Nutzfahrzeugpionier.
"1910 wurde Staniewicz von der Preußischen Heeresverwaltung beauftragt, einen einheitlichen Subventionslastwagen zu entwickeln, der von ihm 1912 fertiggestellt wurde. 1913 wurde dieser "Armeelastzug Type 1913" (A.L.Z. 1913) zum verbindlichen Vorbild für alle Hersteller, die Subventionslastwagen bauten."
Die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg
Letzte Jahre
Wilhelm Moufang ruht mit seiner Ehefrau, der Malerin Minni Moufang, geb. Andreä im denkmalgeschützten Familiengrab seiner Großeltern Stutzmann und Boysell, auf dem Professorenweg, der Professorenreihe des Heidelberger Bergfriedhofes in der Abteilung D. Hier ruht auch die 1999 verstorbene Tochter von Minnie Moufang, Barbara Kempe, geb. Schmehl.
Biographie
Zum Tode von Wilhelm Moufang
Stadtarchiv Heidelberg, Rhein-Neckar-Zeitung, Feuilleton, 02.02.1989, ZGS 2/155
Nun hat - am 21. Januar - der letzte der vier Moufang-Brüder, von denen einmal ein Freund scherzhaft meinte, sie seien so bekannt wie das Heidelberger Schloss, im Alter von 93 Jahren für immer die Augen geschlossen. Schwib, diesen Namen gab ihm einst seine Schwipp Schwägerin, entstammte - obwohl zeitlebens im Herzen ein Heidelberger Sume - einer ganz und gar europäischen Famiie. Die Großmutter mütterlicherseits, eine in Moskau geborene Französin, hatte dort einen hessischen Konsul geheiratet und wählte sich Heidelberg als Alterssitz. Väterlicherseits waren die Vorfahren als Wallonen nach Mainz gekommen. Auch schottisches und Schweizer Blut floss in seinen Adern. - Wilhelm Moufang hatte nach dem Ersten Weltkrieg, wie alle Brüder, auch sein Bruder Franz, Jura studiert und war dann gleich nach Examen und Promotion(alles in einer Woche!) nach München in den Buch- und Kunsthandel gegangen. Der Literatur und der Kunst, auch der zeitgenössischen Kunst, blieb er zeitlebens verbunden. Über Stationen im Berlin der zwanziger Jahre und im Tessin der dreißiger Jahre kehrte er in seine Heimatstadt Heidelberg zurück und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg besonders durch seinen jour fixe bekannt, einem Ausspracheforum für Studenten Künstler und Professoren. - Geistig hatte sich Moufang viele Jahrzehnte mit Randgebieten wie der Parapsychologie beschäftigt und darüber viele Veröffentlichungen, auch zwei Bücher, herausgebracht. Sein lebhafter Geist, seine heitere, optimistische Aufgeschlossenheit, sein großes Interesse an Menschen machten ihn Jahrzehnte hindurch zu einer stadtbekannten Persönlichkeit. Manchem alten Heidelberger und seinen vielen Freunden wird er unvergessen bleiben. P. (Hilde Petersen?)
Auszeichnungen
- Zähringer Löwenorden Ritter I. Kl.[3]
Literatur
Schriften (Auswahl)
- Die gegenwärtige Lage des deutschen Buchwesens. J. Schweizer Verl., München 1921
- Schöner und gesünder. Hesse & Becker Verl., Leipzig 1939
- Alexey von Jawlensky. Müller-Druck, Ilvesheim 1950
- Mysterium der Träume. Schweizer Druck- u. Verlagshaus, Zürich 1953
- Magier, Mächte und Mysterien. Keyser, Heidelberg 1954
- Il libro dei misteri e delle potenze ignote. Hoepli, Milano 1957
- El libro de los misterios y de las potencias ocultas. De Caralt, Barcelona 1969
Einzelnachweise
- ↑ (Willy Staniewicz,1910 wurde Staniewicz von der Preußischen Heeresverwaltung beauftragt, einen einheitlichen Subventionslastwagen zu entwickeln, der von ihm 1912 fertiggestellt wurde. 1913 wurde dieser Armeelastzug Type 1913 (A.L.Z. 1913) zum verbindlichen Vorbild für alle Hersteller, die Subventionslastwagen bauten. Siehe auch Heinrich Büssing) und autobiographische Notizen von Wilhelm Moufang
- ↑ Die Schlachten der Kavallerie an der Westfront wurden von den Soldaten noch ausschließlich mit Lanzen bewaffnet ausgetragen, autobiographische Notizen Wilhelm Moufang.
- ↑ Wilhelm Moufang in: http://wiki-de.genealogy.net/Hof-_und_Staatshandbuch_des_Großherzogtums_Baden_(1910)/484