Independent Computing Architecture

Netzwerkprotokoll
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Independent Computing Architecture (ICA) ist ein Protokoll für ein Application-Server-System, das von Citrix Systems entwickelt wurde. Das Protokoll legt eine Spezifikation fest um Daten zwischen Server und Clients zu übertragen, ist aber an keine bestimmte Plattform gebunden.

Zu den ICA-konformen Anwendungsprodukten gehören Citrix' WinFrame- und MetaFrame-Produkte. Diese ermöglichen es, gewöhnliche Windows-Programme auf einem geeigneten Windows-Server (oder, ungebräuchlicher: Unix-Derivat-Programme auf einem geeigneten [z.B. Solaris] Unix-Derivat-Server) laufen zu lassen, und mit jedem unterstützten Client auf diese Anwendungen zuzugreifen. Die Client-Plattform braucht nicht unter Windows zu laufen, es gibt Clients beispielsweise für Macintosh und Unix.

ICA ist in groben Zügen ähnlich zu Window-Servern wie X-Window, hat aber ein breiteres Anwendungsspektrum: es sorgt auch für die Rückübertragung von Benutzer-Eingaben und (eingeschränkt, z.B.: Zugriff aus lokale Laufwerke, Spracheingabe per Mikrofon, ...) Endgeräte-Ausgaben vom Client zum Server, und eine Vielzahl von Mitteln für den Server, um audiovisuelle Ausgaben von der laufenden Anwendung zum Client zu übertragen. Eine der wesentlichen Herausforderungen für eine derartige Architektur ist die Performance. Eine graphikintensive Anwendung (was bei den Meisten über ein GUI präsentierten Anwendungen der Fall ist), die über eine langsame Netzwerkverbindung zur Verfügung gestellt wird, stellt hohe Ansprüche an Kompression und Optimierung, damit die Anwendung für den Client benutzbar ist. (Da der Client keine Windows-Plattform zu sein braucht, muss er nicht die Windows-GUI-Routinen lokal verfügbar haben (im Metaframe for Unix-Fall braucht der Windows-Client keine passenden Unix-Derivats-GUI-Routinen lokal verfügbar haben); der Server muss in diesem Fall die Bitmap-Daten über die Netzwerkverbindung übertragen.) Heutzutage sind diese Herausforderungen nur zum Teil gemeistert worden. Dies mag der Grund dafür sein, dass der oftmals vorhergesagte Übergang zum Application-Server-Modell über das Internet nicht stattgefunden hat.

Siehe auch: Remote Desktop Protocol